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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt
Autoren: Unbekannt
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nicht einmal das Dreifache jener zwischen der kleinen gelbweißen Sonne Guunen und meiner Heimatwelt Kartan beträgt, dann wundere ich mich nicht darüber.
    Ich wundere mich auch nicht darüber, daß N'jalin keinen Planeten besitzt. Kein Planet kann sich hier halten. Hier, das ist in 590 Millionen Kilometern Entfernung von N'jalin So hat denn auch alle Materie, die bei der Entstehung von N'jalin übriggeblieben war, gerade dazu getaugt, einen relativ dünnen Asteroidenring zu bilden.
    Für den, der noch nie hier war, klänge die Anzahl von rund 100.000 Kleinplaneten, die um N'jalin herumkreisen, hoch, aber wer bedenkt, daß der schwach elliptisch verformte Kreisbahnumfang rund 2 Milliarden Kilometer beträgt, dem wird klar, daß er im Durchschnitt auf einer Strecke von 20 Millionen Metern nur einen Gesteinsbrocken vorfindet - in der Größenordnung zwischen 1 Meter und ein paar tausend Metern, überwiegend aber nur um 250 Meter durchmessend.
    „Abfiltern!" befehle ich der Positronik.
    Sie gehorcht aufs Wort. Auf N'jalin verfügen wir Kartanin über die modernste technische Ausrüstung, alles High-Tech-Produkte. Dieser Stützpunkt nimmt allerdings unter unseren galaktischen Stützpunkten eine Spitzenstellung ein.
    Ich denke um rund 500 Jahre zurück, während ich beobachte, wie das grell wabernde ultrablaue Licht des riesigen Sonnenballs zu einem erträglichen blauen Leuchten abgedämpft wird. Die Korona verblaßt so stark, daß sie kaum noch zu sehen ist.
    Schon vor rund 500 Jahren besaßen wir Kartanin einen Stützpunkt auf N'jalin, denn schon damals hatten wir erkannt, daß N'jala ein superstarker Hyperstrahler ist, dessen dimensional übergeordnete Emissionen bei besonders sensiblen Kartanin meines Geschlechts zur Weckung latenter psionischer Kräfte führten, wenn sie aus der Nähe wirkten.
    N'jalin bot sich für den Stützpunkt geradezu an, denn mit seinem Durchmesser von rund 5500 Kilometern ist er der weitaus größte Asteroide in diesem Sonnensystem, fast so groß wie ein Planet - und er besitzt überdies eine zwar dünne, aber dennoch brauchbare Atmosphäre sowie genügend Wassereis an den Polen, um die Versorgung eines großen Stützpunkts zu gewährleisten.
    Ursprünglich handelte es sich nur um eine ESP-Forschungsstation, da meine Vorfahren annahmen, die von N'jala geweckten parapsychischen Fähigkeiten beschränkten sich auf den Bereich der außersinnlichen Wahrnehmung. Außerdem vermengte sich bei ihnen noch mythologische Weltanschauung mit rein materialistischem Wissenschaftsdenken - und sie hielten die Sonne N'jala wegen ihrer besonderen Eigenschaften ernsthaft für die Komponente eines göttlich beseelten Überwesens.
    Die Station wurde einige Jahre lang vernachlässigt, als wir uns der barbarischen Attacken der Giftatmer erwehren mußten, die auf der Nordseite unserer Galaxis lebten und aus unerfindlichen Gründen allergisch darauf reagierten, daß wir uns auf einigen dortigen Planeten einrichteten. Dabei können sie mit den relativ kalten „Niederdruckwelten", die für uns interessant sind, absolut nichts anfangen, da sie infolge ihres besonderen Metabolismus heiße Riesenplaneten mit Wasserstoff-Methan-Atmosphären und hohen Gasdrücken benötigen, mit denen wir wiederum nichts im Sinn haben.
    Ich glaube, die Maakar, wie sie sich nennen, hassen uns, weil wir anders sind als sie.
    Dabei sind sie es, die so fremdartig sind.
    Der Erste Giftatmer-Krieg endete mit großen Verlusten auf beiden Seiten und nicht mit einem Friedensvertrag, sondern nur mit einem Waffenstillstandsabkommen. Es hielt wohl nur deshalb relativ lange, weil die Giftatmer in den Jahren nach seinem Abschluß ebenso wie wir mit internen Problemen beschäftigt waren.
    In unserem Imperium war es damals zu Kolonistenaufständen und zu Unruhen auf der Hauptwelt Kartan gekommen. Wer weiß, wie sich alles noch entwickelt hätte, wenn sich nicht vor rund 430 Jahren im Fernen Nebel sogenannte Weltraumbeben ereignet hätten.
    Zur gleichen Zeit, als wir diese Beben anmaßen, materialisierten innerhalb des N'jala-Systems große Mengen psionisch aufgeladener Materie von tropfenförmiger Konsistenz.
    Die Angehörigen der ESP-Forschungsstation auf N'jalin nannten sie wegen ihrer teilweise noch immer mythologischen Beziehung zur Sonne N'jala - und weil diese Materie auf der gleichen Hyperfrequenz strahlte wie diese Sonne - Tränen N'jalas.
    Zuerst wurde ihnen keine große Bedeutung beigemessen. Doch dann stellten die Forscher fest, daß die
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