Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sondern einfach so.
    „Wohin fliegen wir, Protektorin?"
    erkundigte ich mich bei Sahi-Dok-G'ahd.
    „Das wirst du schon sehen", erwiderte die Kartanin. „Jedenfalls sehr weit weg. Wir werden erst dann zurückkehren, wenn ich gefunden habe, was ich suche. Das kann lange dauern. Es tut mir leid, wenn ich dir Unannehmlichkeiten bereiten muß, Giffi Marauder."
    Ich mußte ein Grinsen verbergen.
    „Keine Sorge", erwiderte ich. „Du kannst uns keine Unannehmlichkeiten bereiten, Protektorin."
    Ich tätschelte Lullogs blanken Schädel...
     
    10. SHAN JULIAN TIFFLOR
     
    Wir Shana und Lelila Lokoshan erstarrten, als eine metallisch schimmernde Kuppel sich aus dem Boden der Ratshalle schob.
    „Ein Lift!" flüsterte Nia.
    Die beiden Türhälften der Kuppel glitten beiseite. Das Innere einer von gelbem Licht erhellten Liftkabine wurde sichtbar - und mit ihm die Kartanin Dao-Lin-H’ay, zwei Kartanen in blütenweißen Uniformen sowie zwanzig Sternsöldner in Kampfanzügen. Ich erkannte die Protektorin einwandfrei wieder; schließlich hatte ich nicht nur ein Computerbild von ihr gesehen.
    „Halt!" rief ich, als Domo Sokrat losstürmen wollte. „Sie sind geistig überhaupt nicht da."
    „Die Maahks müssen sie suggestiv beeinflußt haben", sagte Lelila und blickte die gleichsam erstarrten Kartanin an.
    „Nicht Maahks, sondern Maakar", korrigierte ich.
    Aber der Name war mir gar nicht wichtig. Meine Gedanken überschlugen sich förmlich, um die Situation möglichst zutreffend einzuschätzen und unser weiteres Handeln danach einzurichten.
    Eigentlich war unsere Mission schon erfüllt. Wir hatten Homer gefunden und brauchten ihn nur mitzunehmen.
    Aber hatten wir damit auch schon unsere Hamosh-Probe bestanden?
    Rein formell ja, aber ein Shan durfte nicht in rein formellen Kategorien denken. Homer war uns praktisch gleich einer reifen Pflaume in den Schoß gefallen. Wenn wir nicht noch ein bißchen mehr taten, würden wir niemals in Erinnerungen an diesen Einsatz schwelgen können.
    Ich blickte meine Gefährten an.
    Homer sah es - und er schien etwas in meinem Blick bemerkt zu haben, was ihn zutiefst beunruhigte.
    „Nein!" rief er. „Keine Extratouren, Tiff! Laß uns von diesem Planeten verschwinden! Wir schulden den Kartanin nichts."
    „Du nicht", gab ich zurück. „Wohl aber wir Shana. Die Kartanin befinden sich offenbar in einer Notlage. Wenn wir ihnen helfen, verbessern wir damit gleichzeitig deine Verhandlungsposition, Homer." Ich sah ihn scharf an. „Du willst doch eine friedliche Lösung der Paratau-Frage, oder?"
    Homer zog unbehaglich die Schultern hoch.
    „Das schon, aber..."
    Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern versetzte ihm einen Schubs, der ihn in die Liftkabine eilen ließ. Meine Gefährten und ich sprangen hinterher.
    Im nächsten Moment setzte die Kabine sich abwärts in Bewegung. Sie erreichte eine atemberaubende Geschwindigkeit - und schon befürchtete ich, daß es sich nicht um eine normale Liftbewegung, sondern um einen Absturz handelte, da bremste sie ab und hielt an.
    Die Tür öffnete sich, Ich blickte in einen halbdunklen Korridor. Er war leer. Nur ein Luftzug wehte durch ihn und raschelte mit leeren Verpackungsfolien, die schon jahrelang hier herumliegen mochten.
    Der Haluter setzte sich in Bewegung und stapfte langsam in den Korridor hinein. Ich wollte ihm folgen und stolperte dabei fast über einen faustgroßen Würfel von glasartiger Konsistenz, der auf dem Boden der Liftkabine lag.
    Ein Memowürfel!
    Ich hob ihn auf.
    Im gleichen Moment leuchteten seine Flächen in mattgelbem Licht. Die dreidimensionale farbige Darstellung eines Gesichts wurde erkennbar.
    Ich schluckte trocken.
    Das war die Abbildung eines Kamashiten. Aber es konnte nicht die Abbildung des Psychokopisten Patulli Lokoshan sein, denn Patulli hatte einen erheblich größeren Zinken gehabt als dieser Kamashite da - und außerdem kein locker fallendes, sondern zu vielen kleinen Zöpfen geflochtenes grünes Haar.
    „Ich habe keine exakte Beschreibung von ihm", beantwortete Lelila meinen fragenden Blick. „Ich kenne Tovari nur an seiner mentalen Ausstrahlung - und zwar, wenn er persönlich präsent ist."
    „Ich heiße Giffi Marauder", sprach es aus dem Memowürfel. „Ich bin ein Sternnomade.
    Lange war ich auf der Suche nach jemandem. Jetzt habe ich ihn gefunden. Aber er muß wieder gehen - und ich kann nicht zurückbleiben.
    Seht euch vor! In den Bunkeranlagen unter der Ratshalle gibt es einen Stützpunkt der Maakar. Seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher