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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt
Autoren: Unbekannt
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Besatzung dürfte noch etwas benommen sein. Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr entkommen oder sie überwältigen, ganz wie ihr wollt."
    Der Memowürfel wurde wieder dunkel.
    „Giffi Marauder!" wiederholte Lelila nachdenklich. „Er ist auch ein Kamashite - und er hat mit diesem Jemand bestimmt meinen Vater-Schwester-Sohn gemeint. Ich hatte doch gespürt, daß Lullog nicht mehr hier ist - und Tovari muß mit ihm gegangen sein."
    Ich blickte aus zusammengekniffenen Augen in den Korridor, in dem Domo verschwunden war. Jetzt hatten wir keine Wahl mehr. Kein Shan ließ einen anderen Shan allein, wenn Gefahr drohte. Wir mußten dem Haluter folgen.
    Nia hatte es auch begriffen. Sie blieb an meiner Seite, als ich die Liftkabine verließ.
    „Nein!" rief ich Homer zu, als er uns ebenfalls folgen wollte. Das hätte noch gefehlt, daß er sich an unserer Hamosh-Probe beteiligt hätte. Er mochte nicht ungeschickter im Kampf sein als jeder andere Büromensch auch, aber für die Begriffe eines Shan hatte er zwei linke Hände und Füße und war kurzsichtig und schwerhörig.
    „Aber...?" begann er kläglich.
    „Jemand muß darauf achten, daß Dao-Lin und den anderen Kartanin nichts zustößt", erklärte ich. „Außerdem sollte ihnen jemand die Lage schildern, sobald sie wieder zu sich kommen. Vielleicht müssen sie uns helfen. Können wir uns auf dich verlassen?"
    Er sah mich prüfend an, dann nickte er und nahm einem Sternsöldner die Strahlwaffe aus den erstarrten Händen. Es war ein schweres Strahlgewehr, und Homer knickte in den Knien ein, als das ganze Gewicht auf ihm lastete (und das bei 1,3g!), aber er riß sich zusammen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Geht schon, Tiff!" sagte er mit belegter Stimme. „Ich werde die Thermopylen halten." Er zwinkerte mir zu, um die Dramatik seines Ausspruchs abzumildern.
    Ich entfernte mich lachend.
    Natürlich hatte niemand außer mir verstanden, was der Hanse-Chef gemeint hatte, und ich hoffte nicht, daß er sein Versprechen wahrmachen mußte, aber irgendwie hatte er mir doch imponiert.
     
    *
     
    Nia, Lelila und ich warfen uns zu Boden, als vor uns die Entladungen von Strahlschüssen krachten.
    „Du wartest hier!" rief ich der Kamashitin zu, aktivierte Flug- und Schutzschirmaggregat und raste dicht über dem Boden tiefer in das Gangsystem der subplanetarischen Anlagen von Kartan hinein.
    Nia folgte mir dicht aufgeschlossen.
    Ich kam nicht auf den Gedanken, sie zurückhalten zu wollen. Sie war Shan wie ich, und jeder Shan hatte sich bei jeder Mission mit allen Kräften und notfalls unter Einsatz des eigenen Lebens einzusetzen.
    Mit hoher Geschwindigkeit flogen wir in eine langgestreckte Halle. Ich sah, daß Domo gegen drei Maakar kämpfte. Die Wasserstoffatmer waren stark, bestimmt zusammen stärker als ein normaler Haluter. Aber Domos Ausbildung zum Shan und die körperliche und geistige Rückkopplung mit seinem Shant machten das mehr als wett. Er würde mit den drei Maakar fertig werden.
    „Dort hinten!" rief er Nia und mir zu und deutete in einen von vier in die Halle mündenden Gang hinein.
    Wir hielten uns in die Richtung. Kaum eine Minute später erreichten wir eine weitere Halle. Sie war nur schwach beleuchtet, deshalb hielt ich das Wesen, das uns entgegenwankte, für einen Kartanen.
    Erst aus allernächster Nähe sah ich das unfertige, beinahe konturlose Gesicht.
    Ein künstlicher Kartane!
    „Nicht!" sagte Nia, als ich mit dem auf Paralyse geschalteten Kombistrahler auf das Wesen schießen wollte. „Er ist keine Gefahr - zumindest nicht für jemanden, der einen Psi-Reflektor trägt. Eher ist es umgekehrt. Unsere Reflexion von psionischen Impulsen scheint ihn hilflos zu machen."
    „Dann gehen die Impulse von ihm aus", stellte ich fest und hob trotz Nias flehendem Blick die Waffe. „Es hilft nichts. Er beeinflußt trotz seiner relativen Hilflosigkeit die Kartanin und stellt deshalb eine Gefahr für sie dar. Außerdem quält er sich unnötig. Wenn er paralysiert ist und keine psionischen Impulse mehr emittiert, braucht er ihre verzerrten und verstärkten Reflexionen nicht länger zu ertragen."
    Ich drückte ab.
    Fast glaubte ich so etwas wie Dankbarkeit in den geweiteten und erstarrenden Augen des Wesens zu sehen, als es paralysiert zusammenbrach.
    Im gleichen Moment spürte ich, wie die auf mich einhämmernden Suggestivimpulse erstarben. Ich wartete noch ein paar Sekunden, dann schaltete ich meinen Psi-Reflektor aus. Nia folgte meinem Beispiel.
    Kurz darauf
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