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128 - Tod dem Satan!

128 - Tod dem Satan!

Titel: 128 - Tod dem Satan!
Autoren: A.F.Morland
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dazwischenkommen.
    Ich trug einen lindgrünen Kaschmirschlafrock, gähnte herzhaft und kratzte mir die Kopfhaut.
    Als ich die Küche betreten wollte, erschien Boram, der Nessel- Vampir, »Guten Morgen, Herr.«
    Ich nickte. »Alles in Ordnung?« Boram gab das Nicken zurück, und ich verschwand in der Küche. Ich kochte Tee und Kaffee, bereitete zu, was das Herz begehrte.
    Nur das Wetter spielte nicht mit Es regnete. Graue Wasserschnüre hingen vor den Fenstern, doch das konnte ich leider nicht ändern.
    Vorsichtig trug ich das vollbeladene Tablett nach oben und klopfte behutsam. Vieky konnte es nur hören, wenn sie wach war.
    »Komm schon rein!« rief Vicky.
    Ich öffnete die Tür mit dem Ellenbogen. Meine Freundin saß im Bett. Sie sah aus wie ein blonder Engel, und ihre veilchenblauen Augen strahlten vor Begeisterung.
    »Hast du gut geschlafen, Schatz?« erkundigte ich mich.
    »Wunderbar, Und nun servierst du mir das Frühstück ans Bett. Wieso verwöhnst du mich so? Du hast doch nicht etwa ein schlechtes Gewissen?«
    »Daß ihr Frauen hinter allem einen Pferdefuß vermutet«, sagte ich kopfschüttelnd. »Darf man nicht mal nett zu euch sein, ohne gleich verdächtigt zu werden?«
    »Entschuldige, Tony«, sagte Vicky. Ich stellte das Tablett auf ihre Knie, entledigte mich meines Schlafrocks und ging auch wieder zu Bett. Dann frühstückten wir zusammen, und Vicky fand es herrlich.
    »Sieht aus, als würden wir hier etwas feiern«, sagte Vicky schmunzelnd.
    »Das tun wir doch. Habe ich es dir nicht gesagt? Wir feiern deinen Nicht- Geburtstag.«
    »Warum gerade den?«
    »Weil er öfter ist«
    Vicky beugte sich zu mir herüber und umarmte mich. »O du mein großer, dummer Junge. Soll ich dir etwas verraten? Ich liebe dich ganz schrecklich.« Ich grinste, »Ich wüßte nicht, was daran schrecklich wäre.«
    »Weißt du, worauf ich Lust hätte?«
    Ich lachte, »Darüber ließe sich reden. Wir müssen bloß das Tablett beiseitestellen.«
    Vicky knuffte mich. »Ihr Männer denkt immer nur an das eine.«
    »Denkst du denn an etwas anderes?«
    »Allerdings«, sagte Vicky. »Laß uns in den Wagen steigen und aus der Stadt rausfahren.«
    »Es regnet. Ist das deiner geschätzten Aufmerksamkeit entgangen?«
    »Na und? Wir sind nicht aus Zucker. Wenn wir die richtige Kleidung tragen, kann uns der Hegen nichts anhaben. Wir könnten mit Gummistiefeln durch Schlammpfützen stapfen, den Regen trinken, der uns ins Gesicht klatscht.«
    »Jetzt schlägt die blühende Phantasie der Dichterin durch«, sagte ich amüsiert, »Ein Vormittag irgendwo draußen, eine kleine Wanderung, nur wir beide allein. Würde dir das nicht gefallen?«
    »Doch, aber leider ist mein Vormittag bereits verplant, Ich treffe Tucker Peckinpah. Wie wär’s mit dem Nachmittag?«
    »Da habe ich schon etwas vor«, sagte Vicky seufzend.
    Es war das alte Lied.
    Uns blieb eine Stunde, und die nützte ich so, daß wir beide auf unsere Kosten kamen.
    ***
    Ich saß in meinem schwarzen Rover, und die Scheibenwischer schoben das Regenwasser unermüdlich zur Seite. Ich war zu einer verfallenen Abtei unter, wegs, einem ehemaligen Monstertreffpunkt.
    Insektenmenschen hatten sich dort eingefunden und einem glühenden Götzen gehuldigt - dem Abbild von Loxagon, der das Treiben dieser Ungeheuer unterstützt hatte. [2]
    Es war mir gelungen, den lebendig gewordenen Götzen mit Shavenaar, dem Höllenschwert, zu vernichten, doch seither gab es im unterirdischen Gewölbe der Abtei jenen Höllenschlund, dem der Götze entstiegen war, und niemand wußte, wie man ihn schließen konnte.
    Wir konnten lediglich hoffen, daß er sich eines Tages von selbst schloß, und wir mußten dafür sorgen, daß er in der Zwischenzeit zu keiner Menschenfalle wurde.
    Ich hatte Tucker Peckinpah gebeten, sich darum zu kümmern. Innerhalb kürzester Zeit hatte der reiche Industrielle die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die ich heute inspizieren sollte.
    An die Abteiruine grenzte ein verwahrloster Friedhof. Ich hatte noch deutlich vor Augen, wie ich dort um mein Leben gekämpft hatte.
    Die Friedhofsmauer war an mehreren Stellen durchbrochen gewesen. Das war sie jetzt nicht mehr.
    Ich hielt vor einem Gittertor an. Ein großer Mann in wetterfester Kleidung kam auf mich zu und bedeutete mir, das Fenster zu öffnen.
    »Sie sind Mr. Ballard, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Darf ich Sie bitten, sich auszuweisen?«
    Ich zeigte ihm meine ID-Card. Er verglich das Foto mit meinem Gesicht,
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