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128 - Tod dem Satan!

128 - Tod dem Satan!

Titel: 128 - Tod dem Satan!
Autoren: A.F.Morland
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vor mir nichts zu befürchten. Wenn ich dir feindlich gesinnt wäre, hätte ich dich wohl kaum gerettet. In diesem Fall hätte ich dich den schwarzen Jägern überlassen können.«
    Das leuchtete Cilo ein. Seine Hand, die sich um den Schwertgriff gelegt hatte, löste sich wieder davon.
    »Du kannst mir vertrauen«, sagte die Hexe. »Du gefällst mir. Vielleicht gelingt es mir, dich zu überreden, bei mir zu bleiben.«
    »Ich muß zu Asmodis.«
    »Was mischst du dich in Dinge, die dich im Grunde genommen nichts angehen?«
    Cilo grinste und wiegte den Kopf. »Wenn Asmodis dich so reden hörte…«
    »Er hört es nicht, und ich bin froh, nicht in seiner Nähe leben zu müssen.«
    »Was hast du gegen ihn?«
    »Ich lebte früher mit vielen Hexen zusammen, und ich fand die Unterwürfigkeit dieser Teufelsbräute widerlich. Als ich bewußt und trotzig gegen den Hexenkodex verstieß, wollten mich meine Schwestern dem Höllenfürsten opfern, doch es gelang mir zu fliehen, und seither lebe ich hier allein.«
    »Haben deine Hexenschwestern nicht versucht, dich zu finden?«
    »Die nehmen wahrscheinlich an, daß ich nicht mehr lebe, daß ich einer der vielen Gefahren zum Opfer gefallen bin«, sagte Olara. »Ich lebe hier einigermaßen zufrieden, und wenn ich Glück habe, werden mich die schwarzen Jäger nie entdecken.«
    Sie entfernte sich.
    Ein außergewöhnliches Mädchen, dachte Cilo.
    Olara war nicht die erste Hexe, der er begegnete, und er hatte die Erfahrung gemacht, daß man diesen tückischen Weibern nicht trauen durfte. Die meisten hatten zwei Gesichter.
    Olara schien diesbezüglich eine Ausnahme zu sein. Sie hatte ihn immerhin vor den schwarzen Jägern gerettet.
    Sie wollte einen Mann haben, und sie hatte ihm offen gestanden, daß er ihr gefiel. Mit ihm wäre sie nicht gegangen, aber er hätte bei ihr bleiben können, in dieser Erdbehausung.
    Sollte er hier sein weiteres Leben verbringen? Unter der Erde? Er war an eine grenzenlose Freiheit gewöhnt, würde sich hier sehr bald beengt fühlen. Er war nicht geboren für ein Leben in einem Erdloch, Nein, er konnte nicht bleiben, aber er wollte sehen, wie Olara wohnte, deshalb sah er sich die anderen »Räume« an.
    Und plötzlich machte er eine haarsträubende Entdeckung!
    Da war ein Schacht, dunkel und tief -und dort unten schimmerte ein bleicher Knochenhaufen!
    Doch das war erst die halbe Überraschung. Es gab noch eine andere: An der Wand hing ein Bogen, und in einem Köcher steckten schwarze Pfeile mit schwarzen Federn!
    Es gab keine schwarzen Jäger. Olara hatte sie erfunden!
    Sie hatte Cilos Reittier abgeschossen!
    ***
    Cilo hörte hinter sich ein gemeines Kichern. Er wirbelte herum und sah Olara, die grausam grinste. »Du hast also einen Teil meines Geheimnisses entdeckt«, sagte sie. »Nun, dann sollst du auch den Rest erfahren!«
    »Es gibt keine schwarzen Jäger!« schnaubte Cilo zornig.
    »Du hast recht. Du mußt zugeben, daß ich mit Pfeil und Bogen gut umgehen kann.«
    »O ja, aber es war ein Fehler, den Pfeil auf mein Reittier abzuschießen. Ein Fehler, den du gleich bitter bereuen wirst.« Cilo zog sein Schwert.
    »Siehst du die Knochen dort unten? Das waren alles mutige Männer, die ich mir geholt habe. Auch sie waren bewaffnet«, behauptete Olara. »Ich habe dir doch von Wesen erzählt, denen man mit einem Schwert nichts anhaben kann. Du hast ein solches vor dir.«
    »Was hast du mit diesen Männern gemacht?« fragte Cilo.
    »Ich habe sie gefressen!« kreischte Olara, und im nächsten Augenblick begann sie sich zu verwandeln.
    Sie nahm ein grauenerregendes Aussehen an. Ihre Hände wurden zu Maulwurfklauen - ein Beweis dafür, daß sie diese Erdbehausung selbst gegraben hatte.
    Runzeln und Warzen bedeckten Olaras Gesicht, zwischen ihren schorfigen Lippen drängte sich eine graue Zunge hervor, und aus ihrem Unterkiefer wuchsen lange Eberzähne.
    Sie fraß ihre Opfer.
    Sie war eine Kannibalin !
    Cilo drang mit dem Schwert auf sie ein, doch ihre Magie leitete die Schläge und Stiche immer wieder ab. Die tückische Höllenkannibalin war nicht zu treffen, doch das wollte Cilo nicht wahrhaben. Es mußte eine Möglichkeit geben, dieser gefährlichen Furie das Leben zu nehmen.
    Er sprang hinter sie, stach zu, aber das Schwert traf nicht ihren Rücken, sondern ging knapp daran vorbei.
    Olara drehte sich um. Ihre Augen begannen zu glühen, und sie knurrte hungrig. Mit einem unverhofften Magieschlag entwaffnete sie den Mann. Sein Schwert wirbelte durch die Luft und
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