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128 - Tod dem Satan!

128 - Tod dem Satan!

Titel: 128 - Tod dem Satan!
Autoren: A.F.Morland
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Eine Raubkatze tötete ihn nicht weit von hier.«
    »Wolltest du dich allein zu Loxagon durchschlagen?«
    »Nicht ganz allein«, erwiderte ich.
    »Er meint mich«, sagte Cruv und trat grinsend hinter dem Baum hervor. »Freut mich, zu sehen, daß du in Ordnung bist.«
    »Abgezwickter! Das halt’ ich doch im Kopf nicht aus! Was machst du denn in der Hölle?« rief Mr. Silver lachend aus.
    »Ich dachte, du würdest mich gern Wiedersehen«, antwortete der Gnom, »Und wie ich mich freue. Ich kann es dir gar nicht sagen. Komm her, ich möchte dich an mein Herz drücken.«
    »Ein andermal, wenn deine Freude nicht mehr ganz so groß ist«, sagte der Gnom. »Ich möchte nämlich noch eine Weile leben.«
    »Wieso bist du frei?« fragte ich den Ex-Dämon. »Ich dachte, du bist in Loxagons Gewalt.«
    »Das war ich. Corona hat mich befreit.«
    »Und Loxagon?«
    Mr. Silver hob die Schultern. »Vielleicht tot«, sagte er und erzählte, was geschehen war.
    ***
    Aber Loxagon war nicht tot. Den schwarzen Teufeln wäre es nicht schwergefallen, ihn mit ihren großen Äxten zu vernichten, doch so lautete Asmodis’ Befehl nicht.
    Nur im äußersten Notfall hätten sie Loxagon töten dürfen.
    Die schwarze Elite begnügte sich damit, den Teufelssohn zu überwältigen. Als ihm die niedersausende Axt gegen den Schädel krachte, verlor er das Bewußtsein, und sie trugen ihn fort.
    Asmodis wollte seinen Sohn sehen, mit ihm sprechen. Sein erster Zorn war verraucht, und er war nun bereit, Loxagon die Hand zur Versöhnung entgegenzustrecken.
    Sie brachten Loxagon in die steinerne Teufelsresidenz. Er kam zu sich, als sie auf den großen Schädel zugingen, von dem ein Horn abgebrochen war.
    Im weißen Marmorsaal bildeten sie einen Halbkreis um den Teufelssohn, die Äxte in den Händen, bereit, damit zuzuschlagen, wenn Asmodis es ihnen befahl.
    Obwohl der Höllenfürst von ihrem Eintreffen wußte, ließ er Loxagon warten. Der Teufelssohn fand die Situation demütigend, schmachvoll. Endlich erschien Asmodis, feuerrot gekleidet.
    Er kostete seinen Triumph voll aus, musterte Loxagon von oben herab, von der Warte des Siegers aus.
    »Ich weiß, was du vorhattest«, sagte Asmodis hart, »und ich bin nicht sicher, ob ich dir verzeihen soll,«
    Loxagon hob trotzig den Kopf und starrte seinem Vater in die Augen. »Ich bin bereit zu sterben. Wenn du willst, töte mich. Ich werde nicht um mein Leben betteln.«
    »Jeden anderen hätte ich bereits vernichtet, aber du bist mein Sohn.«
    »Ein Sohn, den du nie haben wolltest, dessen Geburt du sogar zu verhindern versuchtest.«
    »Weil man mir prophezeit hatte, daß du mir eines Tages den Höllenthron streitig machen würdest.«
    Loxagon schob sein Kinn vor. »Ich wollte auch nach dem Thron greifen.«
    »Aber ich kam dir mit den UNA-Drillingen zuvor«, sagte der Höllenfürst. »So, wie ich dir diesmal mit den schwarzen Teufeln zuvorgekommen bin.«
    »Und was soll nun geschehen?« fragte Loxagon mit fester Stimme.
    »Ein Wink von mir genügt, und du bist tot. Vielleicht ist es ein Fehler, dir eine Chance zu geben, aber ich wäre bereit, dieses Wagnis auf mich zu nehmen. Du selbst wirst dich entscheiden -für oder gegen das Leben. Bringt den Schlangenkorb!« befahl der Höllenfürst.
    Man brachte den Korb und stellte ihn zwischen Asmodis und Loxagon.
    »Du bist ein starker, unerschrockener Krieger«, sagte der Höllenfürst. »Die Hölle ist groß. Anfangs dachte ich, es wäre in diesem Reich dennoch kein Platz für uns beide, doch ich hatte sehr viel Zeit, darüber nachzudenken, und ich habe meine Meinung geändert. Es ist nicht immer leicht für mich, alles unter Kontrolle zu halten. Es gibt Aufstände, Revolutionen, die ich niederschlagen muß. Jeder Herrscher hat Feinde. Ich könnte eine rechte Hand gebrauchen, einen verlängerten Arm, der Strafexpeditionen durchführt und Aufstände im Keim erstickt. Einen Krieger, den alle fürchten. Es ist Platz für uns beide im Reich der Verdammnis. Wenn wir unsere Grenzen genau abstecken, werden wir uns nicht wie Feuersteine aneinander reiben. Es wäre uns beiden gedient, wenn wir nicht gegeneinander, sondern miteinander kämpfen würden. Solltest du aber der Ansicht sein, daß du das nicht kannst, dann nimm den Schlangenkorb auf und greif hinein. Der Biß vieler weißer Vipern wird dich töten.«
    Stille herrschte im Saal. Wie würde sich Loxagon entscheiden?
    Er hatte einst allein herrschen wollen. Sein Vater bot ihm eine Teilherrschaft an. Würde ihm das
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