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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko
Autoren: Larry Brent
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ein Dämon ist
sterblich, wenn man seinen ganz persönlichen schwachen Punkt kennt. Bei mir ist
es der Name, den ich trage! Niemand kennt ihn, und das ist mein Schutz. Daß Sie
ihn jetzt kennen, spielt keine Rolle. In wenigen Minuten wird Ihr Gehirn
sowieso leer sein wie eine ausgepreßte Zitrone. Seife werden nichts mehr von sich wissen und nur noch tun, was ich von Ihnen verlange. Dort,
nebenan, sehen Sie sich Ihre Artgenossen an. So friedlich werden auch Sie sein.
Selbst jetzt, da Sie den Namen wissen, können Sie mich damit nicht mehr
kriegen. Mit Varox hat es nämlich seine Besonderheit, Brent.
    Nur der Überraschungseffekt zählt! Käme
einer, von dem ich nichts weiß und würde meinen Namen nennen - würde dies mich
auf der Stelle und für immer auslöschen. Oder gesetzt den Fall, ich würde durch
diese Tür treten und draußen auf dem Korridor oder der Wand gegenüber meinen
Namen lesen. Es hätte verheerende Folgen. Aber das ist und bleibt nur Illusion.
Welcher Außenstehende sollte schließlich meinen Namen wissen? Ich werde meinen
Weg gehen, und niemand wird mich daran hindern.
    Alles ist praktisch schon passiert. Nur ein
paar Kleinigkeiten sind jetzt noch zu regeln. Ich habe schon einen Schritt
weiter geplant. Schließlich muß ich eine Zeitlang auf dieser Welt als Dämon
leben, ehe ich wieder die Barriere in mein urspüngliches Reich überschreiten
darf. Ich habe mich für das Dasein eines Vampirs entschieden. Sind meine Zähne
nicht schön ?« Er fletschte sein Gebiß, und Larry sah
die spitzen Eckzähne, die Graf Dracula alle Ehre gemacht hätten. Varox war in
solch guter Stimmung, daß er auch noch sagte, wer sein erstes Opfer war: Eine
gewisse Priscilla Holloway.
    »Der Keim eines dämonischen Vampirismus wird
seine Kreise ziehen, Brent. Der mal gebissen wurde,
benötigt selbst Blut und wird mir ähnlich. Ich werde eine Spur des Schreckens
hinter mir herziehen. Schade, daß Sie das alles nicht mehr bewußt miterleben
werden.
    Doch eigentlich wollte ich von diesen Dingen
gar nicht so ausführlich berichten. Es hat sich einfach so ergeben. Wir waren
bei Ihrem Freund, für den ich mir - wie ich bereits sagte - etwas Besonderes
ausgedacht habe: Ich habe ihn auf Eis gelegt .«
    »Du hast ihn getötet, Varox !« stieß Larry scharf hervor.
    »Nein! Noch nicht. Er wird erst noch sterben.
So wäre es doch zu einfach gewesen .« Varox sprach sehr
langsam und genoß die offensichtliche Fassungslosigkeit des Mannes auf der
Bahre.
    »Was soll das heißen, Varox ?« fragte X-RAY-3 heiser.
    »Ich habe die Todeskraft in ihn
hineingepustet, ehe ich mich absetzte. Sein Körper verfärbte sich, und für
jeden Außenstehenden mußte der Eindruck existieren, daß er tot ist, weil Atmung
und Herztätigkeit ausgesetzt hatten. Irrtum! Der Organismus lebt weiter. Alle
organischen Funktionen sind auf ein Minimum herabgesetzt und auch durch
modernste Prüfinstrumente nicht nachweisbar.
    Iwan Kunaritschew befindet sich quasi in
einem Zustand, der dem Scheintod gleicht. Sein Hirn ist hellwach, er bekommt
alles mit, und genauso soll es sein. Für den heutigen Vormittag ist die
Leichenöffnung vorgesehen, um die Todesursache festzustellen. Durch den Tod der
beiden Wachtposten und Liz Mandalers Verschwinden ist es in dem fraglichen
Krankenhaus sicher zu der einen oder anderen Verspätung gekommen. Doch die
ändert nichts an der Tatsache, daß Iwan Kunaritschew, dein Freund, Brent, bei
vollem Bewußtsein unter den Klingen der Seziermesser sterben wird. Das wird
geschehen, noch ehe der blaue Schimmer, den meine Kraft auf seinem Körper
hinterlassen hat, verschwinden wird und den Betreffenden zeigt, daß der Mann,
den sie für tot hielten, in Wirklichkeit noch am Leben war .«
     
    *
     
    »Nummer vierzehn, Mister Kunaritschew«, sagte
die Schwester die dem Arzt eine Karteikarte reichte, die dieser nur flüchtig
überlas.
    Die Obduktion fand in dem kleinen Kühlraum im
Kellergeschoß des Krankenhauses statt.
    Zwei Ärzte und eine Schwester nahmen daran
teil.
    Unter dem grellen Licht der Lampen war der
vorbereitete Körper schattenlos ausgeleuchtet.
    Die Kleidung war völlig von Kunaritschews
Körper entfernt.
    »Seltsame blaue Farbe«, sagte einer der Ärzte
und betastete mit seinen hauchdünn behandschuhten Fingern die Haut. »Habe so
etwas noch nie gesehen. «
    Die Chirurgen trugen Mundtücher, ihre Stimmen
dahinter klangen dumpf.
    Der die Operation leitende Chirurg sah noch
mal kurz auf die Krankenschwester. »Blut wurde
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