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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko
Autoren: Larry Brent
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das Feuer ausgebrochen war.
    Besitzer und Angestellte rückten mit
Schaumlöschern an. Zischend und sprudelnd verteilte sich der weiße Schaum.
Viele Flammen wurden gelöscht, aber von der Dekoration - alles aus leicht
brennbarem Material hergestellt - brannte schon zuviel, als daß es mit den
Feuerlöschgeräten allein getan war.
    Lodernd schlugen die Flammen empor und
griffen blitzschnell um sich.
    Die Menschen kamen alle ungeschoren davon,
die Nackten wie die Angezogenen. Und die Feuerwehr, an den Ort des Geschehens
beordert, konnte sofort mit den Löscharbeiten beginnen.
    Nur fünf Minuten hatte der" Angriff der
Särge gedauert. Doch diese Zeit hatte ausgereicht, ein Teil der Columbus Avenue
in ein wahres Tollhaus zu verwandeln.
    Viele Menschen mußten ärztlich versorgt
werden. Einige lagen noch benommen am Boden. Sie hatten Gehirnerschütterungen
und Platzwunden beim Zusammenstoß mit den unheimlichen fliegenden Särgen
davongetragen.
    Der Angriff war noch immer nicht beendet.
    Noch immer gab es drei Särge, die sich wie
überdimensionale, bizarre Vögel auf >ihre Opfer< stürzten, noch immer gab
es Leichen, von ghulischem Leben erfüllt, die nach Fliehenden krallten, ihnen
Verletzungen beibrachten, sie absichtlich in den Straßenstaub oder gegen Wände
schleuderten. Oder - sie in ihre fliegenden Särge rissen.
    Zwei Totenkisten gleichzeitig jagten auf
Larry zu. Wie im Sturzflug kam die eine von oben, schräg über ein Dach heran.
    Larry bemerkte sie nicht.
    Die in Hüfthöhe vor ihm füllte sein
Blickfeld. Larry zielte und drückte ab.
    Aus dieser Entfernung und bei der Größe des
Objekts war es kein Kunststück, auch diesen Sarg in Brand zu setzen. Schon sich
entflammend setzte er jedoch seinen Flug fort, wirbelte herum, und dann fühlte
X-RAY-3 einen derart harten und gewaltigen Schlag gegen seinen Unterarm, daß er
meinte, die Hand würde ihm abgerissen.
    Die Smith & Wesson Laser flog in hohem
Bogen durch die Luft und landete auf der anderen Straßenseite zwischen den
Beinen eines Polizisten, der sich um eine verletzte Frau kümmerte.
    Instinktiv wich Larry noch dem Sarg aus, der
ebenfalls ein Raub der Flammen werden würde. Vielleicht möglicherweise auf
Kosten eines neuen Häuserbrandes. Eine vertrackte Situation, die zeigte, wie
wichtig es war, so schnell wie möglich die wahren Hintergründe aufzuhellen, um
die Gefahr an der Wurzel zu packen.
    Der Sarg knallte gegen eine Häuserwand und
zerbrach in mehrere Teile. Die eine Hälfte brannte, die andere drehte sich noch
unter der Einwirkung der mysteriösen bösartigen Kraft aus dem Unsichtbaren
ständig im Kreis. Erheben konnte sie sich allerdings nicht mehr. Die
Flammenzungen fraßen sich in das zerschlissene Totengewand, und die Leiche, die
sich wie ein Wurm wand, wurde zu Asche.
    Dies allerdings bekam Larry Brent nicht mehr
ganz mit.
    Da war der zweite Sarg heran.
    Der Deckel schwebte einen halben Meter
darüber. Die gleichen übersinnlichen Kräfte, die sich in Spukhäusern und
Gegenständen in der Gegenwart bestimmter Menschen auswirkten, trat hier in verstärktem Maß auf.
    Larry fühlte den Sog, obwohl X-RAY- 3
instinktiv seinen Körper dadurch erschwerte, daß er sich flach auf den Bauch
legte, Arme und Beine spreizte und sich fest zu Boden preßte.
    Er bot auf diese Weise schlecht einen
Angriffspunkt. Aber die Kraft war da und zog ihn einfach wie ein Magnet in die
Höhe. Die Leiche kippte in dem Moment an ihm vorbei, als er mit voller Wucht
förmlich in den dumpf und modrig riechenden Sarg klatschte.
    Er wurde gegen den Boden gepreßt.
    Larry stemmte sich sofort gegen den Druck und
versuchte, sich wieder aus dem ansteigenden Sarg fallen zu lassen.
    Das ging nicht!
    Er klebte förmlich am Holz, und die gleiche
unheimliche Kraft, die hier Entscheidungen treffen konnte, die registrierte,
sich auf Situationen einstellte, die die Särge steuerte und fliegen ließ und
die Leichen belebte - die gleiche Kraft hielt ihn fest und lenkte auch den Flug
des Sargdeckels, der mit dumpfem knall zufiel.
    Dunkelheit umgab ihn, der Modergeruch des
Grabes füllte seine Lungen, und er hörte, wie sich die rostigen Nägel vom
Deckel aus in die Seitenwände bohrten - wie eiserne, ächzende Würmer.
    Der Sarg stieg und flog durch die Luft, und
Larry spürte den Druck, der ihn festhielt.
    Wie schon zwei Opfer vor ihm aus dieser
Straße, wurde auch er jetzt entführt.
    Das grauenvolle Schicksal des jungen
Deutschen Herbert Neumann, den sie als ersten im Grab gefunden
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