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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath
Autoren: Unbekannt
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Sothalk, aber allgemeinverständlich, wenn man diese Sprache beherrschte und einen gesunden Verstand besaß.
    Für Jennifer war das Wasser auf ihre Mühlen.
    „Für mich wird alles immer klarer", behauptete sie. „Es gibt irgendwo ein Wesen, das der Krieger Kalmer oder der Ewige Krieger genannt wird. Dieser Kalmer beeinflußt viele Völker, vielleicht gar alle in Erendyra. Die Shabaren sind bis in ihre untersten Kasten davon durchdrungen. Sie sind ein technisch bewandertes Volk, reine Weltraumnomaden.
    Kalmer und seine Vasallen, die wir ruhig Kriegshetzer nennen können, kümmerten sich in der Vergangenheit aber auch um primitivere Welten. Das erleben wir am Beispiel Nagath.
    Hier hat die natürliche Entwicklung einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Wenn ich Oghol glauben kann, dann lebten die Tiermeister früher einmal alle in der Art, wie es heute die Symbiose-Nagather praktizieren. Die Parasiten und die Synöziten hingegen sind künstliche Entwicklungen und Produkte einer gezielten Aggression. Der Kampf um des Kampfes willen. Wir haben bereits Andeutungen davon erlebt. Das Interesse der Horden Kaghams an uns erlosch, als wir uns nicht wehrten. Mich erinnert das daran, wie Hunde kämpfen. Bietet der eine seine ungeschützte Kehle dar, signalisiert er also Ergebenheit und Aufgeben, so verliert der andere jedes Interesse an ihm. Er trollt sich."
    „Und der Sinn der Synöziten-Nagather?" fragte Tek. „Wie passen die in dieses Bild?"
    „Diese Nagather unterliegen einer Art Massenpsychose, einer übersteigerten Gemeinschaftsresignation. Sie haben bereits aufgegeben, bevor der Kampf begonnen hat."
    „Verrückt", meinte Falco Hoelzel. „Worin soll der Sinn einer kämpferischen Auseinandersetzung liegen, wenn für den Sieger nichts Greifbares herausspringt?"
    „Es mag etwas befremdlich klingen", erklärte die Fremdrassen-Psychologin, „aber darin kann ein ganz tiefer Sinn liegen, der sogar nach unseren Vorstellungen positiv ist. Die Natur kennt die Prinzipien der Auslese, des Überlebenskampfes, bei dem nur der Stärkere gewinnt. Wenn dieser Ewige Krieg, den dieser Kalmer anzettelt, etwas Ähnliches zum Ziel haben sollte, dann wäre er ein Kampf mit sehr menschlichen Aspekten. Der Unterlegene darf nämlich weiterleben und sich erneut bewähren, bis er eines Tages entweder untergeht oder gestärkt und gleichwertig wird."
    Sie ließen es bei diesen teilweise noch fragwürdigen und irgendwie geheimnisumwitterten Erkenntnissen bewenden und zogen weiter.
    Jokas, ein junger Nagather aus Oghols Stamm, der als einziger der Einheimischen bei Tekener geblieben war, hockte neben diesem hinter Falco, der den Dschungelpanzer geschickt lenkte.
    Sie erreichten einen Fluß, und Longasc zeigte den Vironauten, daß ihr Gefährt auch schwimmfähig war. Tekener und seine Leute hatten sich längst an den Panzer gewöhnt, der ihnen Sicherheit bot.
    Falco lenkte den Stahlkoloß behutsam die Böschung hinab ins Wasser. „Stopp!" rief Jokas, aber der Vironaut hörte ihn nicht.
    „Was ist los?" wollte der Smiler wissen. Auch Jennifer war aufmerksam geworden.
    „Ich höre Tierstimmen", behauptete der junge Tiermeister, der in Kürze zum Zweiten Dompteur ernannt werden sollte und diese Mission auch als eine Bewährung für diesen Aufstieg betrachtete. „Ich meine natürlich von Nagathern nachgeahmte Stimmen.
    Allerdings kann ich sie nicht verstehen. Ich weiß nicht einmal, welche Tiere angesprochen werden."
    Oben auf dem Panzer hockten Path und Longasc.
    „Wir können nichts entdecken", rief der Shabare. „Unser Echsenfreund sieht Geister."
    „Kleister", knurrte der Distelfrosch.
    Der Dschungelpanzer glitt behäbig durch die trägen Fluten, lediglich angetrieben von den Ketten. Als sie die Mitte des Flusses erreicht hatten, geschah es.
    Der Angriff der Tierwelt erfolgte diesmal aus dem Wasser.
    Stachelige Riesenotter strömten zu Hunderten heran und schnellten in die Höhe. Eines der gut einen Meter langen Wassertiere verbiß sich in Longascs Bein - aber es war zum Glück nur eins der metallenen Robotbeine.
    „Nicht wehren!" rief Jennifer Thyron. „Luken dicht!"
    Path erzeugte dennoch in der aufkeimenden Panik ein paar Hindernisse, an denen die Riesenotter abprallten. Dann befanden sich alle im Innern des Panzers, und die Luken waren geschlossen.
    Das Gefährt schützte sie. Auf dem gegenüberliegenden Ufer wurden nun Nagather sichtbar.
    „Parasiten von Juntetys Stamm", behauptete Jokas.
    Der Dschungelpanzer kletterte die Böschung
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