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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath
Autoren: Unbekannt
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flugtauglich. Zwölf Personen konnte es aufnehmen. Falco Hoelzel, der mit dem Shabaren die technische Erkundung des Dschungelpanzers durchgeführt hatte, nahm den Platz des Piloten ein.
    Tekener begab sich zu Vaichath.
    Die Tiermeisterin nahm ihm die Worte aus dem Mund.
    „Du hast ein Gefährt gefunden, Ronald Tekener", sagte sie weise, „das dir mehr zusagt als meine Ärter. Du willst mit diesem unnatürlichen Koloß deine Erkundung fortführen. So ist es, nicht wahr?"
    „Ich hoffe", antwortete der Smiler, „du nimmst mir das nicht übel."
    „Natürlich nicht. Es ist ohnehin in meinem Sinn, wenn ich in unser Dorf zurückkehren kann. Die 20 Tage für die Suche des Waddeldars gehen bald zu Ende. Oghol und ich erwarten die Rückkehr Cailibis. Es gibt dann einiges für mich zu tun, denn ich möchte Cailibi seine vollen Rechte als Zweiter Dompteur belassen. Oghol soll eins seiner Gesetze ändern."
    Tekener nickte nur. Er hatte von dem etwas seltsamen Gehabe wohl gehört, nach dem der Verlierer beim Wettstreit um das Waddeldar in seinen Rechten drastisch beschnitten werden sollte. Vaichath schien eine sehr kluge und auch fortschrittlich denkende Frau zu sein.
    „Aber bevor ich umkehre und euch alles Glück für den weiteren Weg wünsche", fuhr die Erste Dompteuse fort, „möchte ich noch unter vier Augen mit Path sprechen."
    „Sie steht dort drüben bei unserem Shift. Bitte sprich mit ihr."
    Die beiden ungleichen weiblichen Wesen waren allein. Ob Vaichath Path deren Verlegenheit ansah, war nicht festzustellen.
    „Ich kehre zurück in unser Dorf, meine kleine Freundin", sagte die Erste Dompteuse freundlich. „Ich möchte aber Gewißheit."
    „Gewißheit? Worüber?"
    „Ich habe an Bord eurer LASHAT gesehen, wie Vi Bilder erzeugen kann. Vi ist ein technisches Instrument, also etwas, das ich nicht verstehen kann. Ich habe aber in jener Nacht, die dem Tag unserer ersten Begegnung folgte, gesehen, wie du ohne technische Instrumente Bilder an den Nachthimmel gemalt hast. Du kannst das ohne die Einrichtungen der LASHAT. Ich habe auch nicht vergessen, daß du mich mit einem schweren Stein betäubt hast, der mehr als ein Bild war, als ich das Waddeldar gefangen hatte. Den Stein habe ich nicht gefunden, aber er war da gewesen. Du bist ein wundersames Wesen, Path. Ich habe den Verdacht, daß das Waddeldar, das ich mit deiner Hilfe fand und zu Oghol brachte, nur ein Bild war. Das würde bedeuten, es war nicht echt."
    „Wäre das so schlimm?" versuchte Path die Sache zu verharmlosen.
    „Ich weiß es nicht", gab Vaichath zu. „Aber ich möchte Gewißheit."
    „Dann sieh bitte alles in einem Zusammenhang. Es war meine Schuld, daß du das echte Waddeldar nicht fangen und mitnehmen konntest, denn mein Stein traf dich. Das Tier konnte fliehen. Später sah ich ein, was ich falsch gemacht hatte. Um mich von aller Schuld zu befreien, mußte ich dir einen Ersatz anbieten. Ob dieser Ersatz bildlich, real oder lebendig war, spielt keine Rolle, wenn er den Zweck des eigentlichen Waddeldars erfüllt."
    „Meinst du?"
    „Es ist so, Vaichath, meine große Freundin. Longasc besorgt ein technisches Ding aus dem Besitz dieser Stationen, um mit Vi die LASHAT zu reparieren. Von uns fragt auch keiner danach, ob dieser Ersatz ein Original ist."
    „Das Waddeldar war also ein Bild", stellte die Tiermeisterin fest.
    „Ja", antwortete Path.
    „Deine Ehrlichkeit läßt mich alle Sorgen vergessen."
    Die riesige Echse drückte das Anti-Mädchen freundschaftlich an sich.
     
    8.
     
    Siebzehnter Tag: Sie hatten über 200 Kilometer zurückgelegt und näherten sich allmählich wieder dem Gebiet, in dem Oghols Stamm lebte. Von den vier Stationen, die nach den dürftigen Auskünften der ersten technischen Festung auf diesem Weg hätten liegen müssen, hatten sie tatsächlich drei gefunden. Zwei davon waren völlig uninteressant gewesen, denn sie waren verfallen und von der vordringenden Pflanzenwelt weitgehend überwuchert.
    In der dritten Station, die zweifellos auch ein Stützpunkt irgendwelcher Helfer des Kriegers Kalmer beherbergt hatte, hatte Longasc eine lohnende Entdeckung gemacht. Er identifizierte eine Zeichnung als Hinweis auf einen Tempel, der eine Art zentraler Stützpunkt der Kriegshetzer sein sollte.
    Tekener fertigte genaue Aufzeichnungen an, nach denen man diesen Ort finden wollte.
    Die Formulierung Stützpunkt der Kriegshetzer versah der Shabare mit einem Fragezeichen. Er behauptete, die Schriften und Symbole seien kein richtiges
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