Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1266 - Schleichende Angst

1266 - Schleichende Angst

Titel: 1266 - Schleichende Angst
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
spüren, und er merkte schon wieder die Kälte, die über seinen Rücken rann.
    Bin ich noch allein?
    Diese Frage stellte sich ihm. Er kannte die Antwort nicht, aber er drehte sich während des Geschehens schon um, weil ihm die Umgebung wirklich nicht geheuer war.
    Er bekam keinen Menschen zu Gesicht, und damit rechnete er auch nicht. Hierhin verirrte sich niemand, dieses Stück Wald gehörte der Natur, die natürlich auch gepflegt wurde, aber der Förster und dessen Mitarbeiter wohnten weiter weg. Natürlich würde er etwas von dem schrecklichen Verbrechen in seinem Revier erfahren, aber zuvor musste die Polizei davon in Kenntnis gesetzt werden.
    Als Stan das Handy aus der Tasche hervorholte, zitterten seine Hände noch immer.
    Viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf. Er fragte sich, wann das Holz wohl angezündet worden war. Lange hatte es bestimmt nicht gebrannt, denn es war einfach sehr trocken gewesen. Ich hätte den Mörder eigentlich noch sehen können!, dachte Stan und bekam bei diesem Gedanken von neuem eine Gänsehaut.
    »He, was ist…? Melden Sie sich!«
    Stan Shaw zuckte zusammen. Die Stimme des Polizisten hatte ihn überrascht, weil er zu sehr in seine Gedanken verstrickt gewesen war.
    »Ja, ich bin es…«
    »Wer sind Sie?«
    »Äh… Stan Shaw.«
    »Aha. Wie nett. Danke Mister, dass Ihnen schon mal Ihr Name eingefallen ist. Und wenn Sie mir jetzt noch irgendwelche Märchen erzählen, kriegen Sie Stress.«
    »Wieso Märchen?«
    »Vergessen Sie es. War nur dahin gesagt. Und jetzt möchte ich, dass Sie zur Sache kommen.«
    Stan ärgerte sich selbst darüber, dass er so reagiert hatte. Aber in dieser Lage war es verständlich, nur konnte das der Polizist nicht wissen.
    »Es… es… geht um Mord.«
    »Tatsächlich?«
    Der Mann hatte so geklungen, als würde er ihm nicht glauben, und in seiner Stimme hatte sogar ein leicht amüsierter Unterton mitgeschwungen. Bestimmt eine Reaktion auf das Gespräch zuvor.
    »Ja, verdammt, ich möchte einen Mord melden. Einen verfluchten, grausamen Mord.«
    »Gut, Mister. Dann sagen Sie mir bitte jetzt, wo sie den Mord entdeckt haben.«
    »Im Oxbow Forest. Es ist eine Frau. Man hat sie in einen Scheiterhaufen gestellt und verbrannt.«
    Es wurde ruhig. Nach einer Weile erst hörte er die Stimme des Polizisten wieder. »Wie war noch mal Ihr Name?«
    »Stan Shaw, verdammt.«
    »Gut, Mr. Shaw. Sie haben also eine Leiche im Oxbow Forest entdeckt, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Sie haben es.«
    »Und wo genau sind Sie jetzt?«
    »Eben in diesem Wald, in dem ich die verdammte Scheiße entdeckt habe. Da wurde eine Frau auf einen Scheiterhaufen gestellt und verbrannt. Wie vor Jahrhunderten zur Hexenverfolgung. Und das ist tatsächlich hier bei uns passiert.«
    »Gut, Mr. Shaw, dann bleiben Sie bitte, wo Sie sind. Ich werde einige Kollegen schicken.«
    »Das reicht nicht, Konstabler. Nichts gegen Sie und Ihre Kollegen, aber Sie müssen die Mordkommission alarmieren. Das ist ein Fall für die Spezialisten.«
    »Danke für die Aufklärung. Und bleiben Sie da, wo Sie sind. Es wird eine Weile dauern.«
    »Ja, das weiß ich.« Stan Shaw schaltete das Handy aus und steckte es in die Tasche. Er wollte nicht hier auf dem Fleck bleiben, sondern bis zum Waldrand gehen, als er hinter sich ein Geräusch hörte, das nicht von einem Tier stammte.
    Augenblicklich schoss die Angst in ihm hoch, und er fuhr herum. Zu einer vollen Drehung kam es nicht, denn etwas Hartes erwischte ihn am Kopf und löschte schlagartig sein Bewusstsein aus…
    ***
    »Du kleiner Hurensohn…«
    »Du Idiot!«
    »Du Besserwisser.«
    »Wir lassen uns nicht reinlegen.«
    »Hüte dich vor uns! Hüte dich…«
    »Der Tod kann so nahe sein.«
    »Er spielt gern…«
    Stimmen! Stimmen, die ihn erreichten, aber Stan war zu benommen, um mit den Worten etwas anfangen zu können. Er begriff die Botschaften nicht und wusste nicht mal, ob er nun wach war oder träumte. Irgendwie schwebte er in einem Dämmerzustand dahin und hatte das Gefühl, kein Mensch mehr zu sein.
    Hände fassten ihn an und schüttelten ihn durch. Gleichzeitig wurde wieder auf ihn eingesprochen.
    »Wir sind noch nicht fertig mit dir. Warte es ab. Du wirst uns nicht entkommen. Wir werden dich jagen. Du wirst mit der Angst leben müssen, und irgendwann werden wir dich in die Hölle schicken.«
    »Warum nicht jetzt?«
    Ein Kichern drang an Stans Ohren. »Wäre doch nicht schlecht.«
    »Nein, wir machen es später. Da kommt jemand. Ich höre etwas. Lass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher