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1266 - Schleichende Angst

1266 - Schleichende Angst

Titel: 1266 - Schleichende Angst
Autoren: Jason Dark
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gewesen ist.«
    »Dann muss jemand sie weggeholt haben. Wir jedenfalls haben sie nicht gefunden. Den Scheiterhaufen gibt es, das stimmt schon. Wir werden ihn auch genau untersuchen lassen. Ich denke doch, dass wir Spuren finden, die auf das Verbrennen eines Körpers hindeuten. So etwas wird sicherlich kein Problem sein.«
    »Ich habe nicht gelogen«, flüsterte Stan Shaw und schloss die Augen.
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Mich würde nur interessieren, ob Sie die Person, die Sie niedergeschlagen hat, auch gesehen haben.«
    »Nein, Sir. Es ging alles so plötzlich. Sie muss sich von hinten angeschlichen haben. Ich erhielt einen Schlag auf den Kopf und verlor sofort das Bewusstsein.« Er bat wieder um einen Schluck Wasser, den er auch bekam. »Aber da war trotzdem noch etwas. Zwischendurch bin ich erwacht, weil ich Stimmen hörte.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, und es waren Frauenstimmen.«
    »Interessant. Haben Sie verstanden, was sie sagten?«
    Der junge Biologe überlegte und verzog das Gesicht. »Sie flüsterten, aber sie beschäftigten sich mit mir. Ich hatte das Gefühl, als wollten sie mich auch noch umbringen.«
    »Und warum taten sie es nicht?«
    »Weiß nicht.« Er überlegte krampfhaft. »Es kann auch sein, dass sie etwas gehört und sich gestört gefühlt haben. Ja, so muss es wohl gewesen sein.«
    »Sie sind sicher, dass es Frauen waren?«
    »Ganz sicher.«
    Malcolm Butt nickte. Er sah, dass sein Gegenüber Probleme hatte. Wahrscheinlich hatte ihn das Reden und die damit verbundene Konzentration zu stark angestrengt. »Wir werden später noch mal ausführlicher reden. Ich lasse Sie jetzt nach Hause bringen. Wohnen Sie hier in der Nähe oder stammen Sie aus London?«
    »Nein, ich wohne hier.«
    »Der Arzt wird sich auch noch um Sie kümmern.«
    »Danke.«
    Malcolm Butt richtete sich auf und überlegte. Er schaute auf den Aschehaufen, der nur noch warm war und kaum noch Wärme ausstrahlte. Er konnte es nicht begreifen. Es war nicht drin, wie man so schön sagt. Er hätte den Zeugen auch für einen Lügner halten können, aber warum hätte man ihn dann niederschlagen sollen? Genau über dieses Problem grübelte er nach, und er spürte instinktiv, dass er hier auf etwas gestoßen war, das man als einen Anfang bezeichnen musste. Warum verbrannte man erst einen Menschen, um die Leiche anschließend verschwinden zu lassen.
    Butt konnte keine Antwort darauf geben, aber er ordnete an, dass seine Leute die Umgebung durchkämmten und erst mal grob nach Spuren suchten. Für die Feinarbeiten mussten Spezialisten ran, die noch aus London anreisten.
    Malcolm Butt hatte so seine Erfahrungen sammeln können und dabei auch ein gewisses Gefühl für bestimmte Dinge sammeln können. Und dieses Gefühl meldete sich wieder bei ihm. Es sagte ihm mit aller Deutlichkeit, dass es Probleme geben würde.
    Stimmen hatte der Zeuge gehört. Frauenstimmen. Welche Frauen mochten sich hier im Wald herumgetrieben haben und was hatten sie hier gewollt?
    ***
    Ich hielt den Löffel schon in der Hand, um meinen Kaffee umzurühren. Das tat ich noch nicht, sondern schaute nur auf die braune Fläche und hatte den Eindruck, dass sie sich veränderte und dabei zu einem Spiegel wurde, in dem sich Szenen aus der nahen Vergangenheit wiederfanden.
    Er brachte mir die Erinnerungen zurück, und da stand an erster Stelle, dass ich mein Kreuz wieder zurückbekommen hatte und dass es normal geworden war. Es war leicht gewesen, es von der Wachsschicht zu befreien, die ihm seine Kraft zum großen Teil genommen hatte.
    Dank Glenda Perkins war es gelungen, die Trägerin des Kreuzes, Justine Cavallo, in die Flucht zu schlagen, und so hatten wir ihren großen Plan im letzten Moment vereitelt. Jetzt stand sie mit leeren Händen da und würde sich irgendwo ausheulen müssen.
    Ob die Verbindung zwischen ihrer Welt und die der Engel noch bestand, wusste ich ebenfalls nicht, aber darüber wollte ich auch nicht nachdenken. Wichtig war, dass ich Glenda als einen normalen Menschen betrachten konnte und sie nicht als Untote umhergeisterte, was die blonde Bestie eigentlich vorgehabt hatte.
    Wir konnten wieder tief durchatmen. Alles andere war unwichtig, und die Cavallo würde an ihrer eigenen Wut fast ersticken, auch, weil jemand eingegriffen hatte, die sie nicht eben zu ihren Freundinnen zählen konnte. Es war Assunga, die Schattenhexe, gewesen, ebenfalls ein schwarzmagisches Geschöpf, das jedoch seinen eigenen Weg gehen wollte und sich von der Cavallo nicht die Butter
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