Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
tun", lachte Bull. „Daß sie sich in Nichts auflösen wie der kleine Kristall vorhin, und ich erhalte keine Gegenleistung."
    „Ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich kein Betrüger bin", ermahnte ihn die neblige Gestalt. „Ein Geschäft wie das unsere könnte sich keine zwei Feldzüge lang halten, wenn es sich mit Betrug, abgäbe."
    „Erst will ich wissen, wie die Sache abläuft", beharrte Reginald Bull. „Wenn du mir einen plausiblen Vorschlag machst, kommen wir ins Geschäft. Ansonsten kehre ich deinem Trug- und Scheinpalast den Rükken."
    „Ein jeder sieht Trug und Schein aus einer anderen Perspektive", philosophierte der Maerler. „Es ist unmöglich, daß du dich physisch in Meriouns Suite aufhältst, während der Elf ahder sich dort befindet. Ich stelle dir einen Psi-Kanal zur Verfügung, mit dessen Hilfe du alles wahrnehmen kannst, was sich in den Gemächern abspielt."
    „Dann spielst du mir ein wohlorchestriertes Programm vor. Während ich glaube, den Elf ahder live zu sehen, wird mir in Wirklichkeit nur etwas vorgegaukelt."
    „Erstens", sagte Coulinor ernst, „gibt es keine Psi-Aufzeichnung, in der Merioun vorkommt. Wer hätte sie anfertigen sollen? Zweitens bitte ich dich zu bedenken, daß auch Kaufleute wie ich Ehre und Ehrgefühl besitzen. Du beleidigst mich, indem du mich immer und immer wieder als Betrüger hinstellst. Und drittens steht es dir nach wie vor frei, das Elysium zu verlassen, wenn dir etwas nicht paßt. Um genau zu sein: Ich werde dich eigenhändig hinauswerfen, wenn du mich auch nur noch ein einziges Mal des Betrugs bezichtigst."
    Reginald Bull grinste vor sich hin.
    Er hatte mit Absicht so dick aufgetragen. Er wollte wissen, wo für den Maerler die Grenze lag, die er selbst um den Preis von drei Howalgonium-Brocken nicht überschreiten würde. „Ich bin einverstanden", sagte er und legte die drei Brocken auf den Tisch.
    Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden. Coulinor hatte sie an sich genommen. „Ich gehe, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen", sagte er.
    Bull sah zu, wie der Nebel sich verflüchtigte. Als habe er sich zu spät besonnen, rief er hinter der schwimdenden Erscheinung her: „Halt! Wie lange muß ich warten?
    Wann kommt der Elf ahder?"
    Die letzte Spur des Nebels war bereits verschwunden. Er erhielt keine Antwort mehr.
    Er sah sich um. Das leuchtende Symbol des eisernen Handschuhs war verschwunden. Der Faltdurchgang zu den Voyeur-Kanälen, wie Voulinor sie genannt hatte, existierte nicht mehr. Aber das interessierte ihn im Augenblick nicht. Wie war er damals hereingekommen? Er versuchte, sich zu erinnern, wo er gestanden hatte, als er diesen Raum zum erstenmal betrat - kurz nachdem Uripohl, das Pfahlwesen, ihn in der Hangarhalle abgesetzt hatte. Er nahm dieselbe Position ein, schritt langsam rückwärts... und befand sich noch im selben Augenblick wieder in der Halle mit den nebeneinander aufgereihten Gleitfahrzeugen.
    Dicht vor ihm war die Wand mit dem roten Leuchtzeichen. Er war zufrieden und kehrte ohne Zögern in den terranisch eingerichteten Raum zurück.
    Ganz gleichgültig, wie laut Coulinor seine Ehrlichkeit beschwor - er traute dem Maerler nicht, solange es um Howalgonium ging. Der Schwingquarz stellte für die Wesen dieser Galaxis offensichtlich eine bedeutende Kostbarkeit dar. Trotz ihrer hochentwickelten Technologie hatten sie noch nicht gelernt, ihn synthetisch zu erzeugen. Auch verstanden sie es anscheinend nicht, die fünfdimensionalen Regel- und Steuerfunktionen des Howalgoniums durch andere Mechanismen zu ersetzen. Mit anderen Worten: Der Maerler würde nicht eher Ruhe geben, als bis er alles Howalgonium an sich gebracht hatte, das Bull beschaffen konnte. Nicht umsonst hatte Bull durchblicken lassen, daß er nicht seinen gesamten Vorrat der kostbaren Substanz mit sich führte.
    Er wäre seines Lebens keine Sekunde lang sicher gewesen, hätte Coulinor geglaubt, daß bei ihm außer dem, was er bei sich trug, nichts mehr zu holen sei Der Weg in die Hangarhalle stand also nach wie vor offen. Mit der Steuerung der Fahrzeuge traute er sich ohne Mühe fertig zu werden. Er hatte Uripohl zugeschaut; das Hantieren mit den Kontrollen erschien ihm nicht allzu kompliziert. Die Frage war freilich, wie weit Coulinor ihn kommen lassen würde, wenn er seine Flucht bemerkte. Nun, darüber brauchte er sich den Kopf jetzt noch nicht zu zerbrechen. Man würde sehen, wie die Sache ablief. Im Ernstfall blieb ihm immer noch das Amulett, das er von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher