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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales
Autoren: Jason Dark
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fernen Wales mit dem Virus angesteckt hatten.
    Da hatten wir die Masse der Spinnen vernichten können. Allerdings lebten auch die Menschen nicht mehr, und nun mussten wir erleben, dass auch Paul Roberts nichts anderes als eine Hülle war. Nur äußerlich noch ein normaler Mensch, aber in seinem Innern hatten die Pestspinnen längst die Kontrolle übernommen.
    Roberts hatte unter größter Geheimhaltung die drei Männer aus Irfon nach London geschafft, aber er musste bei diesem Transport nicht aufgepasst haben, sonst hätte ihn nicht das gleiche Schicksal ereilt.
    Suko und ich standen nicht mehr so dicht beisammen. Zwischen uns befand sich ein freier Raum, in den die Masse der Spinnen zwangsläufig eindrang.
    Rechts von mir bewegte sich mein Freund. Ich musste nicht hinschauen, denn ich wusste auch so, was er tat. Er zog seine Dämonenpeitsche hervor und schlug einmal den Kreis über den Boden.
    Die drei Riemen rutschten hervor, er war kampfbereit, aber ich hob einen Arm an und flüsterte ihm zu: »Warte noch.«
    »Warum?«
    »Roberts.«
    »Wir können ihm nicht mehr helfen.«
    »Mag sein, aber vielleicht ist er noch in der Lage, etwas zu sagen.«
    Es war nur eine sehr schwache Hoffnung, die allein darauf beruhte, dass der Mann vor uns noch nicht tot war. Die Spinnen bekamen zwar weiterhin Nachschub, auch wenn der Strom dünner geworden war, aber tief in der Kehle hörten wir das Röcheln und das schwere Atmen. Sein Körper zuckte einige Male vor und zurück, als wollte er mit jedem Stoß noch weitere Spinnen aus seinem Körper treiben.
    »Hören Sie mich, Paul?«
    Ja, er hatte mich gehört. Er drehte auch seinen Kopf und verdrehte die Augen. So schaute er mich an, aber es war mehr ein starres Glotzen als ein Schauen.
    »Können Sie sprechen?«
    Nein, er konnte es nicht. Es war auch eine dumme Frage gewesen. Wir hörten beide, wie er es versuchte, doch aus seinem Mund drang nicht mehr als ein Würgen.
    »Geh mal zur Seite, John!« Suko behielt auch in dieser Situation den Überblick.
    Als ich nach unten schaute, erkannte ich, was er meinte. Die Spinnen hatten sich ausgebreitet, und sie waren nur noch wenige Zentimeter von meinen Füßen entfernt. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten und trat in die Masse hinein.
    Es knackte unter meinem rechten Schuh. Dann wurde die Masse weich und glitschig, sodass man auf ihr hätte leicht ausrutschen können. Aber so waren sie nicht zu besiegen. Wir konnten sie nicht allesamt zertreten.
    Nein, da gab es andere Möglichkeiten.
    »Geh weiter zurück, John!«
    Das tat ich und überließ meinem Freund mit der Dämonenpeitsche das Feld. Die Spinnen hatten auf dem Boden so etwas wie einen Teppich gebildet. Sie waren dicht zusammengeblieben und hatten sich nicht im Zimmer verteilt. Es schien, als wollten sie sich gegenseitig Schutz geben, und sie rieben ihre Körper gegeneinander, sodass wir ein ständiges Schaben und Kratzen hörten.
    Mein Freund brauchte nicht erst großartig zu zielen. Er konnte zuschlagen und würde immer treffen.
    Außerdem hatte er darin Routine, denn im Krankenzimmer hatte er für die Vernichtung der Spinnen gesorgt.
    Bei diesen an der Pest Erkrankten waren die Spinnen aus den Geschwüren gedrungen, die sich als typische Merkmale auf den Körpern verteilten.
    Suko schlug zu. Die Riemen der Peitsche fetzten in die dunkle Masse hinein. Die Tiere gerieten in Bewegung. Sie wurden in die Höhe geschleudert, und bevor Suko ein zweites Mal zuschlug, zuckten schon die ersten Flammen auf.
    Es war kein normales Feuer. Die Zungen schimmerten in einem kalten Grün. Wir hörten das Zischen, mit dem die Körper der Spinnen verbrannten, und Suko schlug erneut zu. Er holte sich auch den Rest. So entfachte er im Zimmer einen Brand, der allerdings nicht um sich griff und sich nur auf das eine Ziel beschränkte.
    Die Flammen hätten sich auch nicht ausbreiten können, denn es war kein normales Feuer. Sie besaßen einen magischen Ursprung, sie waren in der Hölle entstanden, und sie wurden von den Mächten des Teufels geleitet, sodass uns klar wurde, wer tatsächlich hinter dieser verfluchten Spinnenpest stand.
    Nach dem dritten Treffer gab es keinen Spinnen mehr, die nicht brannten. Es waren stets nur ein kurzes Aufflackern des Feuers, manchmal mit einem Zischen und einem Knacken verbunden, dann sanken die Reste als dunkle Ascheflecken zu Boden.
    Suko und ich wichen zurück bis in die Nähe der Tür. Was vor uns ablief, war nur erklärbar, wenn man die anderen Mächte kannte,
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