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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske
Autoren: Larry Brent
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„Sagen Sie mir alles,
was Sie sehen!"
    In den Augen der jungen Frau war Verwirrung
zu erblicken. Evelyn schien ihren Zustand mehr und mehr abzustreifen, und damit
bestand auch die Gefahr, dass sie vergaß, was sie alles an Einflüssen
mitbekommen hatte. So froh Larry darüber war, dass Evelyn wieder in die
Wirklichkeit und ins Leben zurückkehrte, so gern hätte er gerade dieses
Zwischenstadium, in dem sich ihre Psyche befand, noch erhalten.
    „Kathy“, fuhr Evelyn Schelcher fort, aber
ihre Stimme klang schon klarer, und sie schien Schwierigkeiten mit der
Erinnerung zu haben, „hat die Maske in ihrem Reisegepäck mitgenommen.
Niemals... hat das jemand erfahren ... Es war eine Zeitbombe, die sie bei sich
trug und für die sie die Verantwortung übernommen hatte. In der gleichen Zeit,
da ein weibliches Mitglied der Familie - wohl bemerkt zwei Generationen weiter
- einundzwanzig würde, sollte dort, wo die Maske hingehörte, und dort, wo sie
sie versteckt hielt, eine neue Machtdemonstration von Satans menschlicher
Geliebten erfolgen. Aber sie würde nur erfolgreich sein, wenn eine andere
Person aus dem Stammbaum der Schelchers seine Wachsamkeit über die Maske
verliert...“
    Die letzten Worte erfolgten schleppend, und
Evelyn Schelchers Unruhe nahm plötzlich zu. Irritiert blickte sie sich um,
starrte auf Larry Brent und Iwan Kunaritschew und schien erst jetzt beide
bewusst wahrzunehmen. „Was ... ist passiert? Wo bin ich ... hier ... und - wie
komme ich hierher?“, fragte sie erschreckt und wollte aufspringen. Aber sie war
zu schwach, blickte an sich herab und erkannte ihren Zustand, ihre von krumiger
Walderde beschmutzten Kleider, fühlte den Sand zwischen den Zähnen knirschen
und spuckte aus. Die eigenartige Phase, in die sie nach dem direkten Kontakt
mit der Erscheinung der Hexe geraten war. war erloschen. Sie konnte sich an
nichts mehr erinnern ...
    X-RAY-3 und X-RAY-7 waren ihr auf die Beine
behilflich und stützten die junge Frau, der jeder Schritt noch schwerfiel. Sie
gingen durch den nächtlichen Wald in die Richtung, aus der Evelyn Schelcher
während des entscheidenden Augenblicks auf der Bildfläche erschienen war. Hier
hinten jenseits der Baumgrenze musste sich schließlich ihr Auto befinden. Nach
dem Auszug der Familie und der Unterkunft bei mehr als zehn Kilometer
entfernten Freunden war kaum damit zu rechnen, dass Evelyn den ganzen Weg zu
Fuß gegangen war.
    Sie benutzten einen sich steil nach oben windenden Pfad und gelangten auf die Straße. Sie brauchten
nur noch einige Schritte weit zu gehen und stießen auf den ockerfarbenen
Renault, der unbeleuchtet am äußersten Straßenrand stand. Der Zündschlüssel
steckte noch. Kopfschüttelnd umrundete Evelyn Schelcher ihr Auto. „Ich muss
verrückt sein“, murmelte sie. „Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin.“
    „In Trance, Evelyn. Es hat eine natürliche
Erklärung. Luzifera wollte Sie töten, um ihre angekündigte Rache in der dritten
Generation zu erfüllen. Sie sind Helena Schelchers Enkeltochter, auf Sie hat
sich der Fluch konzentriert.“ „Ich habe Angst vor morgen Nacht“, sagte sie
plötzlich und griff nach seiner Hand als wolle sie sich ganz unter seinen
Schutz begeben.
    „Es gibt keinen Grund. Wir werden alles tun,
um eine Wiederholung zu verhindern.“
    „Und wie wollen Sie das tun? Wie kann ich
mich gegen einen erneuten Ruf wehren? Was ist, wenn Luzifera das gleiche Ritual
nochmal unternimmt?“
    „Dazu darf es eben nicht kommen.“
    „Ich nehme an, dass wir Luziferas Skelett
gefunden haben, Towarischtschka“, schaltete der Russe sich ein. „Die Erfahrung
hat gelehrt, dass ein Spuk oft an ein bestimmtes Objekt gebunden ist, an ein
Haus, einen Gegenstand, an - den Ort, wo eine außergewöhnliche Person begraben
wurde. Das Letztere trifft auf Luzifera zu. Wenn es das Skelett nicht mehr
gibt, existiert gewissermaßen auch keine Behausung mehr für den bösen Geist,
der dadurch wirkt.“
    „Und wie wollen Sie das Skelett beseitigen?“,
fragte Evelyn Schelcher hoffnungsvoll.
    „Wir haben da unsere eigene Methode,
Towarischtschka. Erst bringen wir Sie in Sicherheit, und dann geht einer von
uns nochmal zurück in die Schlucht..."
    „Und Sie haben nach dem, was Sie gesehen und
gehört, was Sie am eigenen Leib erlebt haben, gar keine Angst?“ Abwechselnd
blickte die junge Frau von einem zum anderen.
    Larry Brent kratzte sich im Nacken. „Gar
keine Angst - ist ein wenig übertrieben“, antwortete er ehrlich.
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