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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber
Autoren: Unbekannt
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zögerte sie die Antwort hinaus, dann seufzte sie. „Also, gut. So richtig weiß ich es auch nicht, aber irgendwo ganz tief in mir, da ist eine kribbelnde Unruhe, die mich nicht loslassen will."
    „Weiter!" bat ihr Mann.
    Abermals seufzte sie.
    „Manchmal glaube ich sogar, Halluzinationen zu haben und bilde mir ein, sie wollte mir etwas mitteilen", ergänzte sie und wurde rot.
    „Sie?" echote ihr Mann.
    „Unsere Tochter", antwortete Gesil.
    „Oh!" sagte ihr Mann verlegen, dann beugte er sich zu ihr herab und küßte sie zärtlich auf den Mund. „Ich bin ein schlechter Gatte, Schatz", bekannte er reumütig. „Es wäre meine Pflicht gewesen, dir zu helfen, in deine Mutterrolle hineinzuwachsen. Schließlich wirst du zum erstenmal Mutter, während ich schon mehrmals Vater geworden bin und dir einige einschlägige Erfahrungen voraus habe."
    Er streichelte ihre Wange.
    „Ich denke, es ist ganz normal, daß zwischen einer Mutter und dem Kind in ihrem Leib eine innige Beziehung besteht und daß es manchmal sogar zu einer Art empathischer Kommunikation kommt. Du solltest dir also deswegen keine Sorgen machen, sondern froh darüber sein. Ich freue mich jedenfalls, daß meine Frau sich schon jetzt so gut mit meiner Tochter verträgt."
    Gesil lachte erleichtert, dann drohte sie ihrem Mann mit dem Finger.
    „Mit unserer Tochter, Perry!" korrigierte sie ihn. „Aber ich will dich nicht länger mit meinen kleinen Sorgen behelligen. Habt ihr schon Kontakt mit den Porleytern?"
    „Nein, aber inzwischen befinden wir uns dicht vor M3 und bereiten uns auf den Einflug vor", antwortete ihr Mann so prompt, als hätte er nicht erst geistig auf ein völlig anderes Thema umschalten müssen. „Befürchtest du, die Porleyter könnten uns Schwierigkeiten machen?"
    „Nicht direkt", erklärte sie. „Aber ich erinnere mich noch zu gut an die katastrophalen Schwierigkeiten, in die die Porleyter uns vor rund drei Jahren gestürzt hatten, als daß ich reine Freude auf das Wiedersehen mit ihnen fühlen könnte. Versprich mir bitte, daß ihr mit äußerster Vorsicht an die Fünf-Planeten-Anlage von Neu-Moragan-Pordh herangeht!"
    Ihr Mann nickte.
    „Ich verspreche es dir", sagte er ernst. „Du aber bleibst bitte noch hier liegen. Nur zur Beobachtung, weißt du. Bei Herth ten Var bist du in den besten Händen."
    Gesil schüttelte den Kopf.
    „Nur bei dir bin ich in den besten Händen, Perry", stellte sie richtig und erwiderte sein Abschiedswinken.
    Als er gegangen war, lehnte sie sich beruhigt und zuversichtlich zurück. Ein Lächeln spielte in ihren Augen.
    „Ja, das war er", flüsterte sie glücklich.
     
    *
     
    „Mit Gesil ist alles in Ordnung", berichtete Perry Rhodan. als er die Zentrale betreten hatte und die fragenden Blicke seiner Freunde und Gefährten auf sich gerichtet sah. „Auch dem Kind geht es gut. Es ist klug."
    „Es ist klug", echote Waylon Javier und blickte Rhodan fragend an. „Hast du einen Intelligenztest mit ihm veranstaltet, Perry?"
    Ringsum erscholl Gelächter.
    Rhodan merkte, daß er errötete und suchte nach einer Möglichkeit, das Thema zu wechseln.
    „Hamiller!" rief er.
    „Immer zu Diensten, Sir", antwortete die Positronik gestelzt. „Was kann ich für Sie tun?"
    Rhodan blickte suchend auf den Frontsektor der Panoramagalerie. Die BASIS hatte den Normalraum wieder verlassen und befand sich innerhalb des Hyperraums im Zielanflug auf Neu-Moragan-Pordh. Selbstverständlich konnte die Fünf-Planeten-Anlage weder ortungstechnisch noch optisch erfaßt werden. Dennoch leuchtete im genauen Mittelpunkt des Rasternetzes aus grünlich schimmernden Linien ein blutroter Sonnenball. Es handelte sich dabei nicht um eine Aufnahme, sondern um eine Projektion aus dem Gedächtnis der Hamiller-Tube. Sie stellte eine psychologische Stütze für die Frauen und Männer in der Zentrale der BASIS dar.
    „Sir!" rief die Positronik sich in Erinnerung.
    Rhodan wandte sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem das große Hflimmerte.
    „Du weißt, daß der Blue Si'it in der BASIS aufgetaucht ist?" erkundigte er sich.
    „Ich bin nicht blind, Sir", erklärte die Positronik. „Si'it steht 11,53 Meter rechts von Ihnen - mit einer Konservendose in der rechten Hand."
    „In der sich der schmackhafteste, zarteste und bereitwilligste Muurt-Wurm befindet, der je darum bettelte, verspeist zu werden", ertönte die Rhodan schon bekannte dumpfe Grabesstimme. „Iß mich, Si'it! Laß mich ein Teil von dir werden!"
    „Lieber verhungere ich",
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