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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber
Autoren: Unbekannt
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einmalig."
    „Aber du kannst doch nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten sein!" rief Quirin verwirrt.
    „Keine überflüssigen Fragen mehr!" drängte das Ei. „Hier gibt es genug Zeit, aber dort, wo man auf uns wartet, vergeht sie unwiderruflich. Holt die Frauen! Es ist dafür gesorgt, daß niemand euch dabei hört oder sieht. Geht mit ihnen ins Beiboot, kehrt zur BLOODY MARY und zur ORCHIDEE zurück und nehmt Kurs auf die Koordinaten, die ihr in dem Speicherkristall fandet!"
    „Dann hast du ihn uns zugespielt?" fragte Shastru überrascht.
    „Die Zeit läuft - ab jetzt!" sagte das Ei und verschwand.
    Im selben Moment setzten die Umweltgeräusche wieder ein, aber nicht die Geräusche von Panzermotoren und Gleisketten, sondern das Säuseln des Windes, das Zwitschern von Vögeln und ein ferner Gesang.
    „Nie wieder Sternenkämpfer!" flüsterte Shastru Drummon beschämt. „Nutzen wir unsere Chance, Freunde!"
     
    *
     
    „Es funktioniert nicht!" rief Origa Sanfro verzweifelt. „Ich komme weder mit Normalfunk noch mit Minikom durch."
    „Schade, daß es keinen handlichen Psikom gibt", meinte Deshi Caramel. „Damit kämen wir vielleicht zur NAGELIA durch."
    Die vier siganesischen Sub-Vironauten hatten den Rat des Virenschiffs befolgt und waren aus der NAGELIA ausgestiegen. Mit Hilfe der Flugaggregate hatten sie sich dann so weit vom Schiff entfernt, daß sie es nur noch als schwach glimmende Silhouette von der Form eines prähistorischen terranischen Ambosses sahen - eines gigantischen Ambosses allerdings.
    „Es wird heller", stellte Tango Cavarett fest. „Seht ihr es auch? Möglicherweise hat das etwas zu bedeuten."
    „Kontakt!" rief Origa. „Ich komme mit dem Minikom durch!"
    „Schalte bloß nicht versehentlich die Bildübertragung ein!" warnte Tasnight Level.
    „Pst!" zischelte Origa.
    Auf der Bildscheibe ihres Minikoms war das Gesicht eines Ertrusers aufgetaucht. Es war das von Oros Kalackai, erkannte sie.
    „Wer ruft da auf unserer Frequenz?" brüllte Oros.
    „Ein Grünling", flüsterte Deshi so, daß der Minikom es nicht übertragen konnte.
    Tasnight kicherte.
    „Ruhe, bitte!" flüsterte Origa. Laut sagte sie: „Hier ist die Sprecherin der Ishanee. Wir haben euer Schiff angehalten. Es ist jedoch nicht unsere Absicht, euch zu schaden."
    „Hä?" machte Oros Kalackai.
    „Wie beliebt?" fragte Origa.
    „Hohoho!" grölte Oros. „Wenn ich nicht wüßte, daß du die Sprecherin einer höherentwickelten Zivilisation bist, ich würde dich glatt für einen Grünling halten, so geziert, wie du dich ausdrückst!"
    Origa erschrak, dann überwand sie sich und rief: „Mund halten, Oros!"
    Oros verschluckte sich lautstark, verdrehte die Augen und sagte mit gedämpfter Stimme: „Entschuldige, bitte. Was können wir tun? Äh, woher kennst du überhaupt meinen Namen?"
    „Wir Ishanee wissen alles", behauptete Origa. „Wir wissen auch, daß ihr Ertruser seid, aber nicht von Ertrus, sondern von Zaltertepe kommt. Der goldene Asteroid hat euch in die Augen gestochen, nicht wahr?"
    „Zugegeben", brummte Oros. „Aber Gold ist nicht alles. Natürlich wären wir euch dankbar für ein bißchen technisches Knowhow, das wir in klingende Münze umsetzen können, aber eigentlich ..."
    „Eigentlich sucht ihr nach EDEN II", beendet Origa den Satz.
    „Das wißt ihr also auch!" staunte der Ertruser. Plötzlich leuchteten seine Augen auf.
    „Dann könnt ihr uns sicher verraten, wie wir EDEN II finden!"
    „Natürlich!" krähte Tango ebenso fröhlich wie unüberlegt. „Ihr braucht nur euren dicken Nasen nachzufliegen."
    „Was?" schnappte Oros.
    „Da ist doch etwas faul!" dröhnte aus dem Hintergrund Umman Zockafs Baß auf. „Das klang doch eben wie ein Grünling!"
    Origa Sanfro hätte sich am liebsten verkrochen. Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe.
    Da wurde es plötzlich taghell - und in der Helligkeit schimmerten die Außenhüllen zahlreicher Raumschiffe, die unbeweglich zueinander im All schwebten.
    Auf der Bildscheibe von Origas Minikom verschwand das Abbild des Ertrusers und machte dem Abbild eines Hominiden Platz, einer imposanten Gestalt mit wallendem weißen Haar und dichtem Bart, zerfurchten Gesichtszügen und weißen Augen von suggestiver Eindringlichkeit.
    „Hu!" machte Origa und fiel bewußtlos in Tangos Arme.
    Neben ihr folgte Deshi ihrem Beispiel.
    „Wer bist du?" fragte Tango Cavarett.
    „Ich bin Magus Coyaniscatsi", antwortete der Bärtige. „Ein Sucher wie ihr, die ihr mit zwanzig
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