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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber
Autoren: Unbekannt
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fürchten."
    „Das mag sein", erwiderte Quirin. „Aber wir konnten schlecht offen und waffenlos vor die Eingeborenen treten."
    „Wir können uns auch nicht ergeben, nur um keinem von ihnen ein Haar zu krümmen", erklärte Kumin. „Sie dürfen nicht erfahren, daß wir aus dem All kommen."
    „Warum eigentlich nicht?" überlegte Shastru laut. „Vielleicht wäre es ein heilsamer Schock. Als im zwanzigsten Jahrhundert alter Zeitrechnung die Arkoniden auf Luna landeten, ist die Menschheit daran auch nicht zugrunde gegangen Im Gegenteil, für sie fing damit das kosmische Zeitalter an."
    „Die Lage war damals anders", wandte Quirin ein. „Die Arkoniden gewannen Perry Rhodan als Verbündeten - und sogar er hatte Mühe, die Erde vor einem alles vernichtenden Atomkrieg zu bewahren, den die damaligen Machtblöcke auslösen wollten, weil sie fürchteten, die Arkoniden würden Partei für ihre jeweiligen Kontrahenten ergreifen.
    Wir dürfen nicht erwarten, einen cymanischen Perry Rhodan für uns zu gewinnen."
    Shastru wollte ihm beipflichten, aber er schwieg, weil das Mahlen und Dröhnen der Panzer in diesem Moment wieder einsetzte. Resigniert gestand er sich ein, daß die Lage total verfahren war. Sie würden mit großer Wahrscheinlichkeit flüchten können, sobald der Stollen eingestürzt war. Zumindest konnten die Cymaner keine Waffe besitzen, mit der sich Paratronschirme knacken ließen. Aber das würde die Frauen der ORCHIDEE nicht retten. Im Gegenteil, sie würden es so oder so ausbaden müssen, wenn es den Cymanern nicht gelang, ihre „Befreier" zu fassen.
    „Idioten!" schrie er.
    „Was?" schrie Kumin zurück.
    „Wir waren allesamt Idioten!" brüllte Shastru.
    Er stutzte, als er hörte, wie das Mahlen und Dröhnen leiser und leiser wurde und schließlich ganz verstummte. Es wurde vollkommen still, so still, als hätte das Universum aufgehört zu existieren.
    „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung", flüsterte jemand.
    „Sehr schlau!" höhnte Quirin. „Was nützt das den armen Frauen der ORCHIDEE?"
    „Eben", pflichtete Kumin ihm bei, dann stutzte er. „Shastru? Hast du das gesagt, das mit der Selbsterkenntnis?"
    „Nein", erklärte Shastru und stutzte ebenfalls. „Ja, wer hat es dann eigentlich gesagt?"
    „Ich", antwortete dieselbe Stimme.
    Mit geweiteten Augen starrten die drei Männer auf das faustgroße, eiförmige Ding, das dicht unter der Stollendecke schwebte und über dessen Oberfläche unablässig ein sinnverwirrendes Farbenspiel geisterte.
    Shastru Drummon fand als erster die Sprache wieder.
    „Wer bist du?" fragte er tonlos.
    „Harno?" flüsterte Kumin Zarow. „Es könnte Harno sein. So ähnlich ist das Energiewesen aus dem Universum der Accalauries beschrieben worden."
    „Aber ist Harno nicht in ES aufgegangen?" fragte Quirin Shield.
    „Ich heiße nicht Harno", erklang die Stimme wieder. „Allerdings kenne ich meinen richtigen Namen nicht. Ich weiß nicht einmal, wie ich genannt wurde. Aber ich will euch helfen."
    „Du?" rief Quirin belustigt. „Ein schwebendes Ei! Wie könntest du uns schon helfen?"
    „Ich habe euch schon eine Atempause verschafft", erklärte das Ei. „Der Stollen ist frei."
    „Ja, es ist so still", sagte Kumin. „Was hast du mit den Panzern und den Soldaten gemacht?"
    „Gar nichts", erklärte das Ei. „Sie sind noch nicht da. Es gibt nur den Doppelposten mit dem Schäferhund. Aber der Hund kann euch nicht wittern, da eure Paratronschirme diesmal aktiviert sind. Ihr braucht nur hinzugehen und die Frauen der ORCHIDEE zu befreien."
    „Du hast uns in der Zeit versetzt!" unterstellte Shastru.
    „Wie ich etwas mache, kann euch egal sein", erwiderte das Ei. „Oder ist es nicht allein wichtig, daß ich euch helfe - und den Frauen?"
    „Das stimmt", gab Shastru zu, „aber warum hilfst du uns?"
    „Weil ihr eingesehen habt, daß ihr nicht dazu taugt, zu brandschatzen, zu plündern und Schrecken zu verbreiten. Ihr hattet euch durch äußere Einflüsse in etwas hineingesteigert, das überhaupt nicht zu euch paßt. Aber ihr habt bewiesen, daß ihr Gewaltanwendung verabscheut. Darum sollt ihr eine zweite Chance bekommen."
    „Danke", sagte Shastru mit gesenktem Kopf. „Und unsere Freunde, die auf Munoai gelandet sind?"
    „Für die trifft das gleiche zu wie für euch", antwortete das Ei. „Auch sie bekommen soeben eine zweite Chance."
    „Ah!" entfuhr es Kumin. „Dann gibt es mehr solcher Helfer wie dich!"
    „Nein", entgegnete das Ei. „Ich bin
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