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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch
Autoren: Jason Dark
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er hinmusste. Und er freute sich auf seine Tat. Für ihn war es wichtig, die Angst in den Augen eines Menschen kurz vor seinem Tod zu sehen, denn das gab ihm den nötigen Kick. Es war immer der Erfolg, den er sich wünschte.
    Die alte Frau schlief oben. Sie wohnte im Haus mit ihrer verheirateten Tochter und den beiden Enkelkindern, die jedoch für zehn Tage verreist waren, das hatte man ihm ebenfalls erzählt.
    Er kam ohne Licht zurecht. Im Notfall konnte er immer noch auf seine kleine Lampe zurückgreifen, die jedoch war hier nicht nötig. Dafür war die Erinnerung einfach zu frisch.
    Bis zur Treppe brauchte er nur wenige Schritte zurückzulegen. Es war warm im Flur. An den Wänden hingen die Bilder der Enkelkinder, die er beim Vorbeigehen nur als Schatten wahrnahm.
    Er ging in die obere Etage. Durch seine Turnschuhe war ihm ein fast lautloses Laufen möglich. Da würde selbst jemand mit leichtem Schlaf nicht erwachen, und die Großmutter erst recht nicht.
    Innerhalb kürzester Zeit stand er in der ersten Etage. Die Umgebung war neu für den Mörder. Die Frau hatte ihn nicht bis hierhin geführt, aber das störte ihn nicht.
    Kurz nur ließ er die Lampe aufblitzen, dann wusste er, wohin er sich zu wenden hatte.
    Eine der vier schmalen Türen stand offen! Und im Zimmer dahinter lag jemand, denn der Killer hörte die typischen Schnarchgeräusche.
    Unter der Maske grinste er. Bald würde sie nicht mehr schlafen, dann brannte das Licht, dann würde er einen Blick in ihre Augen werfen können. Er würde die Angst sehen können, und er würde als Tod zu ihr sprechen.
    Ein wenig zog er die Tür noch auf, dann huschte der Killer mit der bleichen Totenmaske über die Schwelle hinweg und stand im Schlafzimmer, in dem es nicht so dunkel war wie im Flur, weil sich hinter dem Fenster eine helle Mondnacht abzeichnete.
    Es war genau das, was er wollte. Er konnte das breite Einzelbett sehen, auch den Nachttisch daneben, auf dem eine Lampe stand.
    Besser konnte es für ihn nicht laufen. Die Menschen waren und blieben irgendwie gleich. Da spielte es keine Rolle, wie viel Zeit verstrich. Irgendwie änderten sie sich nie.
    Noch stand er an der Tür und genoss. Er stellte sich auf die Stille ein, auch wenn die Person im Bett schnarchte. Sie war nur als Umriss zu erkennen. Der Kopf lag frei auf dem Kissen, während der Körper unter der Decke verborgen war. Ihn störte es nicht, denn die Klinge des Messers war lang genug.
    Er wollte schon einen weiteren Schritt auf das Bett zugehen, als er in der Bewegung innehielt. Etwas hatte ihn gestört. Es war ein Geräusch gewesen, von unten her kommend.
    Er drehte sich um, schaute in den Flur, lauschte und wartete darauf, dass sich das Geräusch wiederholte.
    Es war nicht der Fall, und der Killer nahm an, dass es nicht im Haus, sondern draußen aufgeklungen war, sodass er einer Täuschung erlegen war.
    Er drehte sich wieder um. Sein Umhang schimmerte an manchen Stellen. Bisher hatte er ihn bei jeder seiner Taten getragen, ebenso wie die bleiche Totenmaske.
    Auf dem Fußboden lag ein Teppich, was ihm auch sehr entgegenkam. So war er wieder so gut wie nicht zu hören und glitt wie ein Schatten auf das Bett zu.
    Er stellte sich so hin, dass er das Fenster nicht verdeckte. So war seine Sicht schon besser, und er schaute auf das Gesicht der schlafenden Frau, die so anders aussah als bei seinem Besuch am Tag.
    Sie hatte ein Netz über ihre grauen Haare gezogen. Durch diese Frisur wurde ihr Gesicht regelrecht verfremdet, so sah sie anders aus als am Tag.
    Den Mund hielt sie nicht geschlossen. Damit hatten die Schnarchtöne freie Bahn. Sie hatte auch nichts vom Besuch des Fremden bemerkt und schlief wie jemand, der ein wunderbar reines Gewissen hat. Das mochte wohl sein, es würde sie allerdings nicht vor dem Tod retten.
    Der Killer war Rechtshänder, und so hielt er den Griff auch mit der rechten Hand umklammert. Hätte er seine Maske abgenommen, so hätte man das teuflische Grinsen auf seinem Gesicht sehen können, aber seine Maske war schließlich wichtig.
    Noch schaute er auf das Gesicht und tat nichts. Dann bewegte er die freie Hand zur Seite, um den Druckknopf zu finden, der den Schirm der Lampe erhellte. Ein Finger, über dem ein schwarzer Handschuh steckte, drückte ihn nach unten.
    Der Killer hörte das leise Klicken, im nächsten Augenblick erhellte sich auch der trichterförmige Schirm. Das weiche und gelbliche Licht breitete sich aus, erreichte auch den oberen Teil des Betts und damit das
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