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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers
Autoren: Unbekannt
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Terraner. „Dann ist da noch etwas. Wir haben vier Terraner an Bord, die sich nach wie vor gegen die freie Entfaltung auflehnen und eine straffe Ordnung einführen wollen. Du solltest dir zumindest ihre Namen merken, damit du weißt, mit wem du es zu tun hast. Agid Vendor, Mirandola Cainz, Doran Meinster und Colophon Bytargeau. Die vier rufen bei jeder Gelegenheit nach einer starken und ordnenden Hand. Sie verbreiten Sendungen, in denen sie an das Verantwortungsbewußtsein appellieren, aber nach meinen Feststellungen haben sie damit keinen Erfolg. Es sollte mich nicht wundern, wenn mit ihnen etwas nicht stimmt."
    „Spinner gibt es überall", meinte Deike und bewies damit, daß ihn diese Geschichte auch nicht sonderlich interessierte.
    Er rief nach Käpten, der sich auch prompt meldete und auf seinen Wunsch eine Verbindung mit allen Sektoren der ACHTERDECK herstellte. Es gab keine Einwände gegen ein erneutes Abkoppeln, und das Ziel, ein etwa 28 Lichtjahre entfernter Planet namens Ciclaun, interessierte nur am Rand. Die Forscher besaßen Studienobjekte in genügender Zahl.
    Vor dem Abkoppelbefehl setzte sich Rainer Deike noch mit Seg-1, also der EXPLORER, in Verbindung, um mitzuteilen, daß man wieder einmal eigene Wege gehen würde. Einwände dagegen gab es freilich nicht, denn niemand in dem riesigen Pulk von Virenschiffen war an irgendein Reglement gebunden. „Ich wünsche euch viel Spaß bei den Virgo-Toren", scherzte er zum Abschied. „Virgo-Tor", verbesserte ihn die sanfte Stimme aus Bulls Schiff. „Und der Planet wurde Eremit getauft."
    „Uninteressant." Dann wandte er sich wieder an Käpten: „Abkoppeln, alter Haudegen. Und dann ab nach Ciclaun!"
    „Aye, aye, Sir!" erwiderte Käpten und führte die Anweisungen aus.
     
    *
     
    Vathin bekleidete die Funktion eines Oberwächters. Das bedeutete, daß er jeweils elf Tage in der Außenstation seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen mußte und dann drei freie Tage hatte, die er auf Ciclaun verbringen durfte. Der Cloreone war ein Einzelgänger, der voll in seiner Mission aufging. Schon mehrmals hatte er seine Freitage in der Station verbracht, weil ihn nichts auf seine Heimatwelt zog. Seine Vorgesetzten rechneten ihm dies hoch an, lobten seinen Diensteifer und erkannten an, daß er so mithalf, die Zahl der Kurierflüge zwischen den Außenstationen und der Mutterwelt so gering wie möglich zu halten.
    Der Tag Xkam näher. So hieß es offiziell von der militärischen Führungsspitze. Admiral Tarcicar hielt fast täglich eine flammende Rede über alle Medien. Die Schlagworte darin wiederholten sich mit schöner Regelmäßigkeit: Der Krieger Kalmer, die Letzte Schlacht, die Bewährungsprobe der Traditional-Cloreonen, die Allianz der Kolonialwelten, die Bewunderung für den Krieger Kalmer.
    Vathin hörte die Worte. Er kannte viele Reden auswendig, denn diese wurden immer und immer wieder erneut gesendet, aber die wahren Zusammenhänge verstand er nicht. Was Admiral Tarcicar und die Admirale der anderen fünf Kolonialwelten wirklich beabsichtigten, wurde nie klar erwähnt.
    Der Cloreone verfolgte den Aufmarsch der Flotten, die sich im Umkreis um Ciclaun sammelten. Über 2600 Schiffe waren schon anwesend, und 3000 sollten es werden. So hatte es Tarcicar gesagt, und dessen Wort war Gesetz.
    Die Außenstation, in der Vathin Dienst tat, stand 138 Lichtminuten von Ciclaun entfernt und damit auch jenseits des Sektors, in dem sich die Flotte sammelte, um am Tag Xin die Letzte Schlacht zu ziehen.
    Vathin würde dann seinen Posten verlassen, denn er gehörte zur Blauen Garde von Ciclaun und war längst einem Schiff zugeteilt worden. Er freute sich auf diese Aufgabe und übersah dabei geflissentlich, daß er überhaupt nicht wußte, wer der Gegner war.
    Gerade lief wieder eine Sendung von Ciclaun ein. Die sechs Oberbefehlshaber der Vereinigten Kolonialflotte hatten sich zu einer Diskussionsrunde eingefunden. Da die Versammlung auf Ciclaun stattfand, besaß Tarcicar das Recht, die Runde zu eröffnen.
    Der Admiral wirkte schon durch seine stämmige Erscheinung und die tiefblaue Uniform, die mit unzähligen Orden behangen war. Er stand hinter einem Pult und hatte seine kräftigen Arme auf dessen Oberseite gelegt. Sein halbkugelförmiger Kopf mit den 36 Augen zuckte leicht und verriet Nervosität. Das Fehlen eines Halses wurde durch die in alle Richtungen weisenden Augen ausgeglichen.
    Der Atemschlitz an der Übergangsstelle vom Kopf zum Rumpf bebte etwas. Vathin dachte daran,
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