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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers
Autoren: Unbekannt
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dies war der erste Punkt, um den ich mich zu kümmern hatte.
    Ich streifte das Ding von meiner Linken, das ich letztlich für alle Wirren verantwortlich machte, die wir bisher im Virgo-Tor-System erlebt hatten.
    In der Abgeschiedenheit meiner Privatkabine konnte ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Ich verfluchte lauthals Stalker und sein geheimnisvolles Permit, den angeblichen Passierschein, der nur böse Geister zu wecken schien. Dieses Ding war an allem schuld und damit Stalker.
    Ich schimpfte vor mich hin, bis sich Vi unaufgefordert meldete. „Vielleicht ist es angebracht", versuchte mich die weiche Vishna-Stimme zu besänftigen, „wenn du dich erst einmal beruhigst."
    „Nichts anderes tue ich", fauchte ich zurück. „Bei mir steht der Sturm vor der Ruhe! Nicht umgekehrt.
    Klar?" Sie antwortete nicht, was ich sehr begrüßte. Das gab mir die Gelegenheit, mich wieder auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.
    Diese Viererbande, wie ich Meinster, Bytargeau und die Vendor und die Cainz insgeheim in meinen Gedanken nannte, hatte Stronker und Lavoree in ähnlicher Weise überrumpelt oder übertölpelt wie mich, als ich mich noch mit diesem Elf ander hatte herumschlagen müssen. Es spielte alles zusammen, der Kodex des Ewigen Kriegers, Stalker, die Cloreonen - und jetzt sogar meine Mannschaft.
    Oder dachte ich da zu sehr in den alten und gewohnten Bahnen? War das meine Mannschaft? Hatte ich den Sehnsüchtigen nicht alle Freiheiten eingeräumt, die überhaupt denkbar waren?
    Die Viererbande hatte auch dagegen angestunken. Ich brüllte wieder meinen Ärger hinaus. „Du kommst vom Thema ab." Erneut meldete sich Vi, ohn daß ich sie darum gebeten hatte. „Stalkers Permit!"
    „Ist das der Gordische Knoten?"
    Vi gab nicht sofort eine Antwort. Die Bilder von Holocaust drängten sich wieder in mein Bewußtsein.
    Die Letzte Schlacht drohte zu einem ähnlichen und tödlichen Fiasko zu werden. Der Bruderkrieg der Cloreonen war kaum noch abwendbar, wenn nicht etwas Entscheidendes geschah.
    Ich gab zu, daß ich die Vironauten und mich in eine hoffnungslose Situation verstrickt hatte. Die augenblickliche Ruhe war ein Teilerfolg auf Zeit, mehr nicht. „Vi!" Ich beendete das Herumschreien und das unruhige Auf- und Abgehen in meiner Privatkabine.
    Ein warmer Sessel nahm mich auf. „Den Cloreonen droht das gleiche Schicksal, das in der Vergangenheit den Gyhdern von Holocaust widerfahren ist. Ich muß diesen Wahnsinn irgendwie verhindern. Ich brauche deine Hilfe."
    „Du hast gefragt, ob Stalkers Permit der Gordische Knoten ist, Reginald Bull." Vis Stimme bewies ihre Anteilnahme an meinen Gefühlen. „Das mag in gewisser Hinsicht zutreffen. Genau weiß ich das auch noch nicht, denn ich habe die gleichen Schwierigkeiten wie du. Aus den vielen Einzelfakten kann ich mir kein in sich geschlossenes Bild machen. Dennoch sehe ich ein paar Dinge, die du nicht siehst. Ich werde sie dir nennen, denn damit ist dir vielleicht geholfen."
    „Bitte sprich!"
    „Die Faust des Kriegers. Stalkers Permit. Oder der Fehdehandschuh. Ich spreche von dem Instrument, das du verachtungsvoll abgelegt hast, weil du in ihm eine entscheidende Ursache für alles siehst."
    „Stimmt", sagte ich. „Die Faust des Kriegers kann nicht nur lenken, wie du erfahren hast. Sie ist auch in der Lage, einen Bruderkrieg, die Letzte Schlacht, zu entfesseln, denn in ihr lebt eine tiefe und unergründliche Symbolkraft. Auch das hast du erlebt."
    „Stimmt auch", gab ich zu. „Du hast in diesem Instrument von dem Zeitpunkt an, da andere Intelligenzen darauf reagierten, immer nur das Momentane und das Pragmatische gesehen. Wirklich benutzt hast du es eigentlich nie."
    „Falsch!"
    „Richtig! Du hast den ideellen und vor allem den ideologischen Wert des Permits erfahren. Du hast dich von ihm benutzen lassen."
    „Harte Worte", wehrte ich mich. „Hilfreiche Worte. Hast du dir je überlegt, daß ein kleines Instrument, das in der Lage ist, eine Schlacht zu entfesseln, auch in der Lage sein müßte, diese zu verhindern, wenn sein Träger das nicht nur will, sondern das Instrument auch richtig ausnutzt und benutzt?"
    Ich gab keine Antwort. „Hast du dir je überlegt, daß es neben dem ideelen oder ideologischen Wert von Stalkers Permit auch einen effektiven, einen praktisch nutzbaren Wert geben kann oder geben muß?"
    Ich zog es vor, noch immer zu schweigen. „Hast du dir je überlegt, daß die Faust eines Kriegers auch so drohen kann, daß sie eine Schlacht unterbindet,
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