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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers
Autoren: Unbekannt
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hatte seinen Kampfanzug gegen den alten blauen Bademantel und die alten Schlappen vertauscht „Sie spricht mit mir", behauptete Jizi. „Aber sie ist so leise, daß ich sie nicht verstehen kann."
    Deike sagte nichts. Er nahm die Siganesin aus ihrer Virenschaukel und griff behutsam an ihren Hals.
    Dort zog er den winzigen Sprachverstärker ab und legte ihn auf die Blüte Comanzataras. „Danke, Langer", hörten die beide nun schwach, aber deutlich. „Ich habe gespürt, daß ihr mir helfen wollt. Danke."
    „Wo bist du gewesen, Schöne?" fragte Deike. „Fort." Ihre Stimme wurde leiser. „Ich ertrage die Gegenwart der Cloreonen nicht, denn sie erinnern mich an meine Erfolglosigkeit."
    Vathin! durchzuckte es Jizi. Als sie Deike anblickte, stellte sie an seiner Miene fest, daß er das gleiche gedacht hatte. „Fort?" Die Siganesin schüttelte ihr Köpfchen. „Wie soll ich das verstehen?"
    „Müde", erklang es kaum noch hörbar. Selbst das Wunderwerk siganesischer Mikrotechnik konnte die schwachen Luftschwingungen nicht mehr richtig aufnehmen. „Ruhen. Vielleicht später. Suchen?"
    „Wir helfen dir suchen", unterstrich der Terraner und Vironaut. „Aber wo?"
    „... irgendwo..."
    Dann verstummte die wundersame Pflanze. Deike nahm den Sprachverstärker vorsichtig von ihrem Blütenkopf. „Wir werden nicht zu den anderen Virenschiffen zurückkehren", erklärte er. „Wir gehen auf die Suche nach dem, was Comanzatara sucht. Bully muß seinen Strauß mit den Cloreonen, dem Ewigen Krieger und diesem ganzen Firlefanz ohne uns durchstehen."
    Jizi Huzzel klatschte begeistert in die Hände. „Käpten!" rief Deike. „Start!"
    „Wohin?" fragte das Virenschiff. „Geradeaus oder krumm."
    „Dann entscheide ich mich für geradeaus."
    Die ACHTERDECK beschleunigte. Käpten setzte die Routinemeldung an die EXPLORER ab, daß Seg-1234 wieder einmal seinen eigenen Weg ging. Die beiden Maahks und die anderen Galaktiker hatten keine Einwände. Das Virgo-Tor-System blieb hinter dem Virenschiff schnell zurück. „Sollen sie ihre Letzte Schlacht schlagen!" Jizi lachte. „Ich denke, daß sie sie überleben werden."
    „Wer?" alberte Rainer Deike. „Ich baue jetzt mit Käptens Hilfe einen neuen Sprachverstärker für Comanzatara", lautete ihre Antwort. „Klar, Langer?"
    „Und ich ordere ein neues Rahmschnitzel mit wenig Paprika. Klar, kleine Hexe?" Als sie den Laborraum verließen, hatten beide den Eindruck, daß Comanzataras Blüte zwar müde zur Seite hing, aber ihre Farbe war noch eine Nuance mehr zu den Rottönen gewandert.
     
    *
     
    Ich hatte mich sehr bald nach meiner Ankunft auf der EXPLORER in meine Privaträume zurückgezogen. Was ich nach den nervenaufreibenden Ereignissen mit Volcayr und den verwirrenden Erlebnissen mit den Traditional- oder Kolonial-Cloreonen erlebt hatte, verlangte nach Ruhe zum Nachdenken. Und dafür wiederum mußte ich allein sein.
    Um zwei Dinge hatte ich mich zu kümmern. Sie gehörten als wichtige Puzzlesteine in das nach wie vor unvollständige Bild der Gesamtsituation.
    Die Virenschiffe hatten sich auf Geheiß einiger weniger Leute regelrecht zu einer Abwehr- oder Angriffsformation umgruppiert. Es war unschwer zu erkennen, daß der Gegenpol für diese Maßnahme Eremit war. Mit Vis Hilfe war es leicht gewesen zu erfahren, wer für diese Aktionen verantwortlich war. Und damit war ich schon bei dem zweiten Punkt, dem eigenwilligen Verhalten der vier Hanse-Spezialisten.
    In der Vergangenheit hatten sie versucht, Disziplinierungsmaßnahmen an Bord der Virenschiffe durchzusetzen und Kommandogewalt zu erlangen. Es war noch gar nicht lange her, als Stronker Keen, Lavoree und ich die vier Terraner in ihre Schranken gewiesen hatten. Ich hatte geglaubt, damit das Problem gelöst zu haben. Ein Irrtum, wie sich nun herausgestellt hatte.
    Es waren Agid Vendor und Doran Meinster gewesen, die die Kapitulation der Traditional-Cloreonen entgegengenommen und damit für meine Begriffe einen entscheidenden Fehler begangen hatten.
    Ich mußte die Typen verstärkt im Auge behalten, damit sie nicht weitere Maßnahmen trafen, die zum Schaden aller gereichen konnten. Harte Maßnahmen waren jedoch unangebracht. Die vier handelten im Auftrag Adams', obwohl ich inzwischen davon überzeugt war, daß sie sich Dinge anmaßten, die über diesen Auftrag hinausgingen.
    Doch dieses Problem war eigentlich von untergeordneter Bedeutung und hing nicht direkt mit dem Puzzle um den Krieger Kalmar und der Letzten Schlacht zusammen. Und
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