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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers
Autoren: Unbekannt
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Forschungsdrang. Man kannte sich untereinander, aber jedes Grüppchen ging doch mehr oder weniger seinen eigenen Weg. Das Schiff bestand im wesentlichen aus zwölf Sektoren, von denen einer nicht bewohnt war. Ein Terraner hatte nach der Bildung des Virenschiffs doch noch einen Rückzieher gemacht und sich einer anderen Gruppe angeschlossen.
    Jeder Sektor bestand aus einem Wohnteil und einem Laborteil. Beide waren ganz nach den Wünschen der Nutzer gestaltet worden. Nur in Rainer Deikes Abschnitt existierte so etwas, was erfahrene Raumfahrer vielleicht Kommandozentrale genannt hätten. Dieser Raum sah aber völlig anders aus als jene Zentralen, die Standard auf den terranischen Schiffen waren. Er war eigentlich leer, wenn man von zwei Sitzmöbeln und einem kleinen Tisch absah. Auch in bezug auf die Lenkung des Virenschiffs geschahen alle Funktionen durch mündliche Anordnung. Der Unterschied zwischen der Kommandozentrale und den anderen Räumen bestand eigentlich nur darin, daß Käpten hier umfangreichere Möglichkeiten der Kommunikation, der bildlichen Darstellung oder der Ortung besaß.
    Deike hatte diesen Raum beim ersten Ankoppeln an den Pulk um Reginald Bulls EXPLORER benutzt, aber danach nicht mehr. Käpten reagierte auch auf Anweisungen, die er an anderen Orten gab. Und besonders komplizierte Manöver konnte und wollte er ohnehin nicht durchführen.
    Eine weitere Besonderheit an Bord stellte der Sektor 2 dar, denn hier lebten zwei Maahks in der Abgeschlossenheit ihrer Methanatmosphäre. Sie hießen Grek-98 und Grek-99, und sie waren als Berater an einer terranischen Universität tätig gewesen. Sie hatte im Zug der Ereignisse in der Milchstraße und der Aktivierung des Chronofossils Terra ebenso das Fernweh ergriffen wie viele andere Nichtterraner. Das Virenschiff hatte den beiden Wesen aus der Andromeda-Galaxis eine Umgebung geschaffen, die ihren Bedürfnissen voll und ganz entsprach. Dazu gehörten natürlich auch entsprechende Anzüge, die es den beiden Maahks erlaubten, sich auch außerhalb ihrer Unterkunft bewegen zu können.
    Die Ereignisse außerhalb des Schiffspulks Bullys interessierten die Mannen der ACHTERDECK kaum. Man registrierte sie, und das war auch schon alles.
    Dreimal seit dem Start aus dem Solsystem hatte das Segment bereits abgekoppelt. Die Forscher waren dann ihren eigenen Weg gegangen, um fremde Planeten zu besuchen und um die dortige Flora zu studieren und Proben zu sammeln. Aber die ACHTERDECK war dann immer zurückgekehrt, weil man sich doch irgendwie einsam fühlte und die Gegenwart der vielen anderen Virenschiffe und ihrer Bewohner ein Gefühl der Sicherheit vermittelten.
    Da Reginald Bull keinerlei Vorschriften machte, genossen die Achterdeckler ihr Dasein sehr ungezwungen, und an Bord der meisten anderen Virenschiffe sah es auch nicht anders aus. Die persönlichen Interessen, angetrieben vom Fernweh, standen im Vordergrund. Gegenseitige Belästigungen gab es kaum, weil jeder das hatte, was er einmal bei der Bildung seines Virenschiffs gewollt hatte. Und ob dieser Zustand einer scheinbar ewigen Glückseligkeit immer andauern würde, war reichlich unwichtig. Kaum jemand machte sich solche Gedanken.
    Stalker hatte mit Hilfe Krohn Meysenharts die Wunder von ESTARTU den Sehnsüchtigen schmackhaft gemacht. In der Tat stellten diese kosmischen Absonderheiten, von den Elysischen Ringen von Erendyra bis zu den Ephemeriden von Absantha-Gom für viele die eigentlichen Reizpunkte und damit die erstrebenswerten Ziele dar. Für Deike und seine Begleiter im Seg-1234 zählten sie wenig, denn das, was man erforschen wollte, traf man eher auf durchschnittlichen Planeten.
    Die kleine ACHTERDECK besaß keinen eigentlichen Mentor. Das Schiff bewältigte diese Aufgabe allein. Auf den größeren Einheiten verfügten die Mannschaften über ehemalige Sturmreiter, die sich geistig mit Hilfe der Virotronhaube in das Schiff integrieren und es so unmittelbar lenken konnten.
    Dieser Luxus war für die kleine ACHTERDECK überflüssig. Die Zahl der Sturmreiter war außerdem begrenzt, und logischerweise wurden damit die größeren Virenschiffe bedient, die 500 oder mehr Lebewesen an Bord hatten.
    Rainer Deike dachte an seinen früheren Doktorvater, bei dem er an der Universität von Bombay sein Examen gemacht hatte. Den Alten hatte auch das Fernweh gepackt, aber er wollte Abenteuer erleben und seine hundertjährigen Biologiestudien vergessen. Er hatte mit seinen Gleichgesinnten ein Virenschiff bekommen und sich
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