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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher
Autoren: Jason Dark
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Alle Achtung!«
    Jane Collins sagte nichts mehr. Trotzdem fühlte sie sich irgendwie ertappt. Sie griff wieder nach dem Zündschlüssel und drehte ihn endlich herum.
    Während der Golf anfuhr, klatschte Ringo Finch in die Hände…
    ***
    Jane wollte so schnell wie möglich wieder in London sein, aber der Weg aus dem Dorf war keine Autobahn, und die Straßen, die sie anschließend befahren musste, waren es auch nicht. Sie wollte zusehen, dass sie nördlich von Dorman auf die A 22 kam, die an Croydon vorbei in Richtung London führte und dort den Süden der Stadt erreichte. In den nächsten 20 Minuten konnte sie noch die Dunkelheit, die grau gefärbte Landschaft und die Einsamkeit genießen, bevor es schneller voranging.
    Der Mann neben ihr tat nichts. Er saß auch nicht gespannt auf seinem Sitz, sondern recht locker. Die Fahrt schien ihm überhaupt nichts auszumachen. Es hätte nur noch gefehlt, dass er ein Liedchen gepfiffen hätte.
    Mit Gegenverkehr mussten sie kaum rechnen. Deshalb riskierte es Jane auch, das Fernlicht einzuschalten. Es schimmerte in hellem Weiß und zog sich in die Länge wie eine gespenstische Gestalt, die sich auch an den Rändern der schmalen Straße abmalte und dort Sträucher, Buschwerk und Baumstämme aus der Dunkelheit zerrte. So erhielt die Natur einen kreidebleichen Anstrich.
    Jane war auf der Hut. So lächerlich die Erklärungen ihres Beifahrers auch manchmal gewirkt hatten, bei ihr war doch etwas hängen geblieben, und die Gestalt des Teufels, die sie ja leider gut genug kannte, ging ihr nicht aus dem Sinn.
    Finch hatte keinen Spaß gemacht. Soviel Menschenkenntnis besaß sie. Der vertraute voll und ganz auf den Höllenherrscher, und genau das war es, was Jane dazu veranlasste, den Kopf zu schütteln.
    Sie konnte damit nichts anfangen. Sie wollte es auch nicht und wollte sich nicht eingestehen, dass sie das Schicksal wieder auf einen bestimmten Weg geführt hatte. Da war es ähnlich wie bei ihrem Freund John Sinclair, der am heutigen Tag zusammen mit Suko aus Frankreich zurückgekehrt war.
    Sie hatte ihn noch nicht sprechen können, doch von Sir James wusste sie, dass er einiges zu berichten hatte, was auch mit der geheimnisvollen Figur des Absalom zusammenhing, der Jane nicht unbekannt war. Zusammen mit Bill Conolly hatte sie ihn erlebt und dabei auch einen mörderischen Gladiator aus der Vergangenheit kennen gelernt.
    Ab und zu schaute Jane nach links auf ihren Beifahrer. Sein Verhalten hatte sich noch nicht verändert.
    Er gab sich weiterhin locker. Aber er bewegte jetzt öfter den Kopf, um den einen oder anderen Blick nach draußen zu werfen, wie jemand, der etwas ganz Bestimmtes sucht.
    »Bald werden wir eine wichtige Stelle erreichen«, sagte er plötzlich.
    »Ach ja? Was ist daran denn so wichtig?«
    »Der Weg in die Höhe, meine Liebe. Er führt hügelaufwärts und direkt bis zu einer alten Burg, die leider mehr eine Ruine ist. Ja, da endet er.«
    »Sie kennen die Ruine?«
    »Ich war oft da.«
    »Ist sie noch bewohnt?«
    Finch verzog den Mund. »Das kann man so nicht sagen«, meinte er, »aber sie ist schon bewohnt. Ob Sie es glauben oder nicht, aber der Teufel liebt diesen Ort.«
    »Tatsächlich?«
    »Das müssen Sie mir glauben.«
    »Ich dachte immer, er hätte sich als Heimat die Hölle ausgesucht.«
    »Bitte, Mrs. Collins.« Fast mitleidig schaute der Mann sie an. »Wie können Sie das nur sagen. Die Hölle ist doch nicht an einem Ort. Sie kann überall sein.«
    Jane nickte. »Das leuchtet ein. Sie haben sich da eine gute Philosophie zurechtgelegt.«
    »Richtig.«
    »Und hier können wir ihn also finden, meinen Sie?«
    »Nein. Er wird uns finden.«
    »Aha.«
    »Sie glauben mir nicht?«, erkundigte sich Ringo Finch beinahe fröhlich.
    »Ich zweifle.«
    »Wir werden ja sehen. Fahren Sie ruhig weiter. Die Gegend, die Sie sehen, ist perfekt, das kann ich Ihnen versprechen. Sie ist perfekt für den Teufel, für Dämonen. Die Ruine, der Wald um sie herum, das ist alles ideal.«
    Jane sagte nichts mehr. Sie schob die Worte des Mannes auch nicht in das Reich des Lächerlichen, denn etwas musste an seinen Aussagen stimmen. Sie bezweifelte, dass er sie einfach aus den Fingern gesaugt hatte. Dafür war ihr schon zu viel Höllisches in ihrem Leben widerfahren. Leider war es ihr nicht möglich, die Umgebung genau zu betrachten. Die Finsternis des Abends deckte alles zu, und auch der Himmel meinte es nicht eben gut mit ihr, denn er war durch einen dicken Wolkenteppich verhangen.
    »Es
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