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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher
Autoren: Jason Dark
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dauert nicht mehr lange, Mrs. Collins, dann haben wir die Stelle erreicht, von der ich gesprochen habe. Sie erinnern sich?« Er rieb sich die Hände.
    »Soll ich langsamer fahren?«
    »Das liegt an Ihnen. Jedenfalls ist es auf der rechten Seite. Ein Weg, der von der Straße abzweigt. Mehr ein Hohlweg, aber einer, der bergauf führt.«
    »Und an der Burg endet?«
    »Ja.«
    Jane sagte nichts mehr. Die Worte hatten sie zwar nicht unbedingt beunruhigt, aber eine gewisse Spannung in ihrem Innern konnte sie nicht verleugnen. Sie merkte auch, dass sich auf der Stirn Schweiß gebildet hatte. Dabei war es nicht eben warm im Wagen.
    »Bei Tageslicht hätten Sie die großen Eichen sehen können, die den Weg markieren. Aber jetzt ist es schlecht. Es kann sein, dass das Fernlicht hilft.«
    »Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich diesen Weg hoch zur Burg fahren soll, Mr. Finch.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich sage nur eins. Der Besuch kommt von oben.«
    »Dann weiß ich ja Bescheid.«
    »Wir werden sehen.« Wieder kicherte er und rieb sich die Hände.
    Jane war unbewusst etwas langsamer gefahren. Sie gab auch zu, dass Finch sie nervös gemacht hatte. Mit einer derartigen Rückfahrt hatte sie auf keinen Fall gerechnet. Das war wirklich wie aus heiterem Himmel gekommen.
    Sie schaute mehr nach rechts. Sie verfolgte die helle Lichtglocke und sah tatsächlich den mächtigen Stamm der Eiche, die am Straßenrand stand. Der Stamm war so breit, dass sie nicht erkennen konnte, was sich dahinter ausbreitete. Selbst die Einmündung war für sie nicht zu sehen.
    »Gleich sind wir da, Mrs. Collins…«
    »Ja, ich weiß. Und ich werde auch vorbei fahren.«
    »Das kann ich Ihnen nur raten.«
    Sie schaute nach links und sah den gespannten Ausdruck auf Ringo Finchs Gesicht. Er schien sich wirklich auf ein kommendes Ereignis zu freuen.
    Sie passierten in recht langsamer Fahrt den mächtigen Baum. Jane drehte den Kopf. Es war hell genug, um einen kleinen Teil des Wegs erkennen zu können, und er führte tatsächlich in die Höhe, um bei der alten Ruine zu enden.
    Nur war nicht zu sehen, ob dort der Teufel hauste. Kein Licht schimmerte nach unten, und es brannte auch kein dunkelrotes Höllenfeuer zwischen den Mauern.
    »Das ist es also gewesen«, sagte Jane, die sich etwas erleichtert fühlte.
    »Meinen Sie?«
    »Ja. Oder haben Sie etwas gesehen?«
    »Nein, das nicht. Aber das muss auch nicht so sein. Man braucht nicht unbedingt etwas zu sehen, um zu wissen, dass dort was Bestimmtes lauert.«
    »Jedenfalls fahren wir weiter.«
    »Das ist gut.«
    Der Mann wurde ihr immer rätselhafter. Er hätte bei der zuletzt langsamen Fahrt sogar aus dem Golf springen können, ohne sich großartig zu verletzen, doch das hatte er auch nicht getan und einfach nur locker abgewartet.
    Sie wusste nicht, wie weit sie sich bereits von der Einmündung entfernt hatten, als Finch zuerst die Hand anhob und dann den rechten Zeigefinger in die Höhe streckte.
    »Gibt es etwas Besonderes?«
    »Ja.«
    »Und was?«
    »Wir werden verfolgt!«
    Wie er das sagte, ließ Jane stutzig werden. Sie enthielt sich einer Antwort, schaute in die Spiegel und sah hinter sich nur die Dunkelheit, die von keinem Lichtschimmer durchbrochen wurde.
    »Ich nehme an, Sie haben sich geirrt.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Aber ich kann nichts erkennen.«
    Finch musste wieder lachen. »Glauben Sie denn im Ernst, dass der Teufel auf normales Licht angewiesen ist? Nein, das bestimmt nicht, meine Liebe.«
    »Sparen Sie sich Ihre Vertraulichkeiten.«
    »Pardon, ich wollte Sie nicht beleidigen. Aber ich gebe Ihnen einen Rat, Mrs. Collins. Wenn Sie tatsächlich etwas erfahren wollen, dann sollten Sie anhalten und den Motor abstellen. Nur für eine kurze Zeit, dann werden Sie es hören.«
    »Aha. Nur hören und nicht sehen.«
    »Das kommt später.«
    Jane war ehrlich zu sich selbst, und sie gestand sich ein, dass dieser verdammte Typ sie schon beeinflusst hatte, was ihr überhaupt nicht gefiel. Auf seine penetrante und seidenweiche Art hatte er es geschafft, sich nach vorn zu spielen.
    Sie hätte am liebsten Gas gegeben und wäre schneller gefahren, aber sie tat es nicht, sondern ging noch vom Gas weg und ließ den Golf dann ausrollen.
    »Sehr gut«, lobte der Betrüger.
    »Abwarten.«
    »Genau. Aber Sie sollten die Fenster nicht geschlossen lassen. Sonst können wir nichts hören.«
    Jane tat ihm auch diesen Gefallen. Die beiden vorderen Scheiben glitten nach unten, und so hatte die kühle Luft freie
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