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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher
Autoren: Jason Dark
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mich fest so gut ich konnte. Ich presste mich gegen das Holz der Rückseite. Ich wurde durchgeschüttelt und begann auf dem Brett zu tanzen, obwohl ich es nicht wollte. Es war die Vorhölle, die mich auf der Reise in die Tiefe erwischte.
    Das Gefährt rollte weiter. Aber es sprang auch über die Hindernisse hinweg. Ich befürchtete, dass es irgendwann gegen einen dieser Steine prallen und umkippen konnte.
    Seltsamerweise passierte das nicht. Über dieses Fahrzeug schien der Teufel persönlich seine schützende Hand zu halten. So sehr es auch schwankte, schleuderte, rutschte und fast kippte, es brach nicht zusammen und rollte weiter.
    Ich hielt mich eisern fest und stand auf dem Trittbrett wie angeklebt. Als Passagier der Höllenfahrt hielt ich eisern durch, auch wenn ich immer wieder gegen das harte Holz der Rückwand geschleudert wurde. Aber ich schaffte es immer wieder, mein Gesicht rechtzeitig genug zur Seite zu drehen, sodass ich dort keine Verletzungen erlitt.
    Auch dachte ich an Jane, der es ebenfalls nicht besonders ging. Aber es schleuderte keine Tür auf, ich fiel nicht vom Brett, die Kutsche selbst kippte nicht um, und in die ratternden und krachenden Geräusche hinein schrillte immer wieder das Wiehern der Pferde.
    Jede Reise hat mal ein Ende. Das war auch hier der Fall. Plötzlich wurde die Kutsche langsamer. Die Gestalt vorn auf dem Bock musste die Zügel straff gezogen haben.
    Zwar fuhr sie nicht normal weiter und rutschte immer noch, aber es war kein Vergleich zu der hinter mir liegenden Fahrt. Ich konnte mich wieder um meine Pläne kümmern.
    Die Leiter hatte die Reise ebenfalls gut überstanden und war nicht abgerissen. Noch hatten wir die Straße nicht erreicht und rollten weiterhin über unebenen Boden hinweg. So lange wollte ich auch nicht warten und fing an, die schmale Leiter in die Höhe zu klettern, um das Dach zu erreichen.
    Für mich war es die ideale Ausgangsposition. Wie ein großer Vogel wollte ich in den Nacken des Satanskutschers fallen und ihn vom Bock stoßen.
    Ich kroch mühsam über die Kante hinweg, denn noch immer ruckelte das Gefährt. Wenig später lag ich bäuchlings auf dem feuchten Kutschendach und robbte nach vorn.
    Den Kopf hob ich etwas an, um eine bessere Sicht zu bekommen. Ja, es war schon okay. Wir hatten die Stolperstrecke so gut wie hinter uns gelassen. Noch zwei, drei Meter, und die Straße war erreicht.
    Dann würde die Kutsche wieder Fahrt aufnehmen können, und genau das wollte ich verhindern.
    Mir kam auch der Gedanke, dem Satanskutscher in den Hinterkopf zu schießen. Nein, das war nicht meine Art. Außerdem wusste ich nicht, um wen es sich wirklich handelte, denn von vorn hatte ich seine Gestalt noch nicht gesehen.
    Die Mündung der Straße tauchte auf. In der Nähe parkte auch mein Rover. Bevor ihn der Kutscher entdeckte, wollte ich ihn überwältigt haben. Er musste jetzt langsamer fahren, um die beiden Pferde dann entweder in die rechte oder linke Richtung zu leiten.
    Mir war das egal.
    Ich schaute bereits über den Rand hinweg auf seinen Rücken und gegen den Stoff der Kapuze. Das Gesicht sah ich nicht, dafür seine Hände, die die Zügel hielten.
    Hände? Nein, das waren Klauen. Für mich stand fest, dass es sich nicht um einen normalen Menschen handelte. Menschen besaßen Hände und keine Klauen.
    Wann angreifen? Zwei Sekunden wartete ich noch.
    Die Zügel wurden straff gezogen. Der Kopf bewegte sich nach rechts, dann nach links. Die Tiere scharrten ungeduldig mit ihren Hufen. Bevor der Unheimliche die Zügel wieder anhob, griff ich ein und an.
    Ich sprang ihm in den Rücken. Ich wuchtete ihn nach vorn, lag dabei noch halb auf dem Dach, bevor ich ihn packte und ihn so hart wie möglich nach links schleuderte…
    Ob Dämon oder nicht. In diesem Fall musste er den Gesetzen der Physik folgen. Er flog vom Kutschbock zur Seite, als hätte er einen gewaltigen Tritt bekommen. Da gab es auch nichts, was ihn aufhielt.
    Selbst über die Stütze an der Seite kippte er hinweg und landete neben dem Gespann mit einem Klatschen auf dem Boden.
    Genau das hatte ich gewollt.
    Ich schwang mich über die Kante hinweg. Meine Füße fanden Halt auf der Sitzfläche, dann stützte ich mich an der langen Bremse ab und sprang seitlich vom Bock.
    Ich landete an der Seite, auf die auch der Satanskutscher gefallen war. Und ich kam genau richtig, denn kaum hatte ich den Boden berührt und das Gleichgewicht gefunden, da richtete er sich auf.
    Ich ließ ihn hoch kommen. Nur so hatte ich
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