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1251 - Stalker

Titel: 1251 - Stalker
Autoren: Unbekannt
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bremsen."
    „So wie bei der Konfrontation mit Taurec", warf Rhodan schnell ein.
    „In der Tat", gab Stalker sinnierend zu.
    „Taurec hatte es natürlich auf Provokation angelegt. Er durchschaute meine Maske und wollte mich vor euch bloßstellen. Alles nur zu dem Zweck, daß unsere Freundschaft zerbricht. Als Kosmokrat hatte er natürlich die Pflicht, alles zu tun, um diesen Kontakt zu verhindern. Die Gründe habe ich schon genannt. Und ich Narr hätte mich von ihm beinahe in Rage bringen lassen.
    Aber wozu habe ich denn meinen Animateur! So gesehen, ist Skorsh auch mein gutes Gewissen. Aber eben so lästig wie jedermanns gutes Gewissen."
    „Da, hörst du es, Perry!" keifte Skorsh.
    „Das ist der Dank dafür, daß ich ihn vor kosmokratischen Ohrfeigen bewahrt habe."
    „Ich glaube eher, daß Stalker sich sehr gut gegen psychische Angriffe zur Wehr hätte setzen können", sagte Rhodan.
    „Klar, er hätte Taurec in Stücke gerissen", bestätigte Skorsh und ritt auf Stalkers Schulter. „Den Kosmokraten wäre das gerade recht gekommen. Sie hätten diesen Vorwand dazu benutzt, ESTARTU auszuradieren."
    Stalker lachte nachsichtig und schlug mit einer spielerischen Bewegung nach seinem Animateur. Skorsh biß ihm daraufhin in die Hand, so daß Stalker sie rasch zurückzog.
    „Hör auf mit diesen Schauergeschichten, Skorsh", sagte Stalker streng. „Die glaubt dir sowieso niemand." An Rhodan gewandt, fuhr er fort: „Skorsh hat nur insofern recht, als den Kosmokraten der Alleingang von ESTARTU ein Dorn im Auge ist. Kosmokraten sehen alles aus der verzerrten Perspektive von jenseits der Materiequellen. Sie glauben, daß, wer nicht für sie ist, gegen sie ist. Einen Mittelweg anerkennen sie nicht."
    „Ich muß ehrlich gestehen, daß auch ich mir nicht viel unter einem solchen Mittelweg vorstellen kann", sagte Rhodan. „Die Völker der Milchstraße etwa haben ein nahes Verhältnis zu den Kosmokraten, ohne irgendwelche Nachteile zu verspüren. Wir sind nicht Diener oder Sklaven der Kosmokraten. Wir sind an keine Weisungen gebunden. Wir haben keine Befehle entgegengenommen. Wenn wir unseren Beitrag für die Reparatur des Moralischen Kodes leisten, dann aus freien Stücken. Weil dieser Raumsektor von den Mächten des Chaos bedroht war – und eigentlich noch immer ist."
    Stalker lächelte wieder, aber dieses Lächeln wirkte in keiner Weise überheblich.
    „Entschuldige, Perry Rhodan", sagte Stalker, „aber ich fürchte, du siehst die Dinge aus der Perspektive eines Zwerges. Ich möchte noch nicht darüber reden, weil du beim augenblicklichen Stand der Dinge überfordert wärst. Du bist doch ein Ritter der Tiefe und damit Mitglied einer Organisation der Kosmokraten. Also bist du weisungsgebunden. Du weißt es nur nicht. Die Kosmokraten halten dich an einer langen Leine. Vorerst noch. Aber wehe dir, wenn sie die Leine straffer ziehen und du versuchst, dich davon zu befreien. Dann wird es dir schlimm ergehen. Dazu kommt es bestimmt, und dann wirst du an meine Worte denken." Stalker hatte sehr eindringlich gesprochen. Plötzlich zauberte er wieder das freundliche und trotz seiner fremdartigen Physiognomie so menschlich wirkende Lächeln hervor. „Aber lassen wir das. Sprechen wir von den angenehmen Dingen des Lebens. Davon hat das Universum jede Menge zu bieten. Und einen gehörigen Teil davon gibt es auch in ESTARTU zu finden.
    Du wirst es noch sehen, Perry – ich darf dich doch so nennen, mein Freund? Warte erst einmal ab, bis ich meine Werbekampagne starte und euch die Wunder von ESTARTU zeige ..."
    „Deine Werbekampagne?" fragte Rhodan verblüfft. Er fand es zwar unhöflich, dem anderen ins Wort zu fallen, aber anders war Stalker nicht zu bremsen. Er redete offenbar für sein Leben gern. „Welche Werbekampagne? Und wofür?"
    „Ja, hat dir Gershwin nichts von unserer Abmachung gesagt?" wunderte sich Stalker nun seinerseits. „Das wird ein Teil unseres Handelsabkommens sein. Gershwin hat mir diese Konditionen abgerungen und mir gleichzeitig eine Reihe von Auflagen gemacht. Aber ich sehe schon ein, daß lebendige Handelsbeziehungen keine Einbahnstraße sein dürfen. Ich kann nicht nur die Milchstraße mit meinen Gütern beschicken, ich muß auch Gegengeschäfte zulassen. Okay, okay. Gershwin hat es mir erklärt, und ich habe es verstanden ..."
    „Einen Schmarren hast du verstanden", keifte Skorsh. „Gershwin hat dich gehörig eingetunkt. Er hat alles von dir bekommen und ein Nichts dafür gegeben. Die Hansekarawanen
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