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1251 - Die Heilige und die Hure

1251 - Die Heilige und die Hure

Titel: 1251 - Die Heilige und die Hure
Autoren: Jason Dark
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wirklich alles sehr perfekt aus. Nur musste noch ein kleines Hindernis aus dem Weg geräumt werden, und das war ich.
    Sie kamen auf mich zu. Sie blieben dicht beisammen. Auf ihren Gesichtern sah ich das verdammte Grinsen. Für mich bedeutete es das Versprechen, mich nicht entkommen zu lassen und mich auf dem einsamen Parkplatz hier in den Tod zu schicken.
    Sie hatten noch keine Waffen gezogen. Das versuchte ich jetzt mit meiner Beretta. Meinem Gefühl nach reagierte ich schnell, aber ich war viel zu langsam. Zudem hatte ich die Entfernung unterschätzt.
    Bevor ich die Waffe überhaupt berühren konnte, sprang mich einer von ihnen an.
    Ich fiel in das Gebüsch, ich brach durch, ich landete abermals auf dem weichen Boden, riss die Augen weit auf, sah aber nichts, da sich vor mein Gesicht ein Schleier gelegt hatte, aus dem sich nur mühsam Umrisse hervorschälten.
    Zwar merkte ich, dass man mich bewegte und dabei über den Boden schleifte, aber die Orientierung war nicht mehr so da, wie ich sie mir gewünscht hätte.
    Dann ließen sie mich los.
    Ich war wehrlos.
    Ich öffnete die Augen.
    Sie standen neben mir. Sie hielten Waffen in den Händen, deren Mündungen von zwei verschiedenen Richtungen auf meinen Kopf zeigten.
    ***
    Das also war es gewesen - das Leben! Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf. Ich hatte verdammt viel überstanden, doch diesen Kugeln konnte ich nicht entgehen.
    Ich kam mir vor wie der Wurm, der darauf wartet, zertreten zu werden. Ich war so hilflos und fühlte mich gedemütigt. Schon des Öfteren hatte ich in lebensgefährlichen Situationen gesteckt, aber hier sah ich wirklich keinen Ausweg. Das würde eine verdammte Hinrichtung werden und nichts anderes.
    Nicht durch den Teufel persönlich, auch nicht durch einen Vampir, Werwolf oder einen anderen Dämon, sondern durch die beiden verfluchten Templer, die Baphomet dienten.
    Wenn sie mich getötet hatten, dann würden sie in der Hierarchie um einige Stufen in die Höhe klettern und sich mit dem Lorbeer schmücken können, den Erzfeind des Bösen vernichtet zu haben.
    Sie schossen noch nicht. Sie schienen es zu genießen. Sie wollten meine Angst sehen. Den Gefallen tat ich ihnen nicht, obwohl es mir hundsmiserabel ging.
    Sie hatten sogar Schalldämpfer auf die Mündungen gedreht, obwohl hier ein Schuss kaum zu hören war. Und sie würden sich beeilen müssen, denn für ewig und alle Zeiten würde der Parkplatz auch nicht leer bleiben.
    Ich suchte nach einem Ausweg. Das tat ich immer, aber ich wusste auch, dass es in diesem Fall keinen gab. Ich würde sie nicht davon überzeugen, mich am Leben zu lassen. Zu gut waren die Pläne vorbereitet worden, und ich merkte meine Angst, die mir auch die Kehle verschloss, denn ich war nicht in der Lage, etwas zu sagen und durch dieses Ablenken meinen Tod hinauszuzögern.
    Sie konnten sprechen.
    Es musste einfach raus.
    Einer lachte, bevor er redete. »Das hier wird zu deinem Grab, Geisterjäger. Du hast keine Chance mehr. Wir werden es berichten und…«
    »Wem werdet ihr es berichten?« Ich wunderte mich selbst darüber, dass ich wieder sprechen konnte.
    »Demjenigen, der bald die Herrschaft übernehmen wird.«
    »Van Akkeren!«
    »Ja!«
    Ich versuchte es ein letztes Mal. »Ich an eurer Stelle würde einen anderen Weg gehen. Wie ich van Akkeren kenne, will er mich selbst töten. Ich glaube nicht, dass es ihn freuen wird, wenn er hört, dass man ihm die Arbeit abgenommen hat.«
    »Wir werden deine Leiche fotografieren, das ist genauso gut. Du hast dich eingemischt, was du nicht hättest tun sollen, und dafür musst du bezahlen.«
    Deutliche Worte, die keinen Zweifel mehr aufkommen ließen. Ein kurzes Nicken, so sprachen sie sich ab.
    Jetzt wusste ich, dass es passieren würde. Dass bald alles vorbei sein und ich mein Leben auf diesem verdammten Parkplatz in Belgien aushauchen würde.
    Etwas Kaltes traf mich.
    War es schon der Atem des Todes?
    Die Antwort konnte ich mir nicht mehr geben, denn zugleich drückten die beiden Templer ab…
    ***
    Julie Ritter hatte einen kräftigen Stoß erhalten und war über eine glatte Fläche gerutscht, bis sie von einer Querwand aufgehalten worden war. Sie hatte sich dabei die Schulter und auch den Kopf in Höhe des rechten Ohrs gestoßen. Ansonsten war ihr nichts passiert.
    Julie blieb liegen. Sie wollte sich verstecken, sie machte sich klein, zog die Beine an und geriet so in die Haltung eines Embryos im Mutterleib. Aber hier hatte sie keinen Schutz. Es umgab sie eine fast
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