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1251 - Die Heilige und die Hure

1251 - Die Heilige und die Hure

Titel: 1251 - Die Heilige und die Hure
Autoren: Jason Dark
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Ich lag auf dem Boden, das spürte ich sofort, als mein Bewusstsein wieder zurückkehrte. Durch meinen Kopf schienen zahlreiche Hummeln zu fliegen, aber mein Zustand war nicht so schlimm, als dass ich hätte liegen bleiben müssen. Ich glaubte auch, dass ich nur für kurze Zeit weggetreten war.
    Zwar lag ich auf einem harten Boden, aber nicht mehr auf dem Untergrund des Parkplatzes. Man hatte mich weggeschleift und zur Seite gerollt, sodass ich meinen Platz an den Büschen gefunden hatte, die mich zum Teil abdeckten.
    Der Boden war feucht und kühl und als Bett kaum geeignet. Zumindest nicht bei dieser Jahreszeit.
    Ich hatte keine Schwierigkeiten mit der Erinnerung. Mir fiel ein, dass wir reingelegt worden waren.
    Sylvia hatte uns in eine Falle geführt. Warum sie das getan hatte, wusste wohl nur sie selbst, aber es hatte einen Kontakt mit den Templern gegeben, das stand für mich fest.
    Ich wunderte mich nur darüber, dass sie mich nicht ausgeschaltet hatten. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen.
    Wahrscheinlich wollten sie das noch, denn zunächst hatten sie genug mit Julie Ritter zu tun, die vergeblich gegen sie ankämpfte.
    Sie schrie. Sie wehrte sich. Sie kämpfte gegen vier Männer an. Ein fünfter stand zusammen mit Sylvia im Hintergrund und schaute zu. Eine gegen Vier. Das war kein gutes Verhältnis. Normalerweise hatte Julie nicht die Spur einer Chance, doch hier dauerte es länger, denn die Männer griffen nicht richtig zu. Sie gingen sie nahezu sanft an.
    Es waren Baphomet-Templer. Da gab es für mich keinen Zweifel. Ich hatte sie an der Kirche und auch auf dem Boot gesehen. Auch diese hier trugen dunkle Kleidung. Sie sahen aus wie völlig normale Menschen, obwohl sie einem Dämon dienten oder auch einem gewissen Vincent van Akkeren.
    Julie gewann trotzdem nicht. Ein recht heftiger Stoß beförderte sie gegen den Wagen, und dort wurde sie dann gepackt und in Griffe genommen, aus denen sie sich nicht befreien konnte.
    Ich war nicht in der Lage, ihr zu helfen, denn ich hatte genug mit meiner Schwäche zu tun. Es war nicht eben ein Vergnügen, auf dem Boden zu liegen. Zwar konnte ich mich bewegen, aber es ging alles einfach zu langsam, und als ich mich endlich etwas aufgerichtet hatte und kniete, da überkam mich der Schwindel ebenso wie ein Gefühl der Übelkeit.
    Mein Blickwinkel war recht gut. Ich konnte die Szene überblicken. Aber sie schwankte vor meinen Augen. Sie drang vor, sie zog sich zurück, die Perspektiven waren verzerrt.
    Irgendwie bekam ich mit, dass zwei Männer Julie auf die Ladefläche schoben und hinter ihr herkletterten. Ob sie gefesselt worden war, das sah ich nicht. Doch es war das eingetreten, was ich unter allen Umständen hatte vermeiden wollen.
    Meinen Gegnern war es gelungen, Julie zu entführen. Ich lag da und konnte nichts dagegen tun.
    Von innen wurden die Türen geschlossen. Die beiden Bewacher reichten für Julie aus.
    Drei blieben zurück und natürlich Sylvia Servais. Sie stand auf der Stelle wie ein Soldat beim Exerzieren. Ich wusste nicht, was sie dachte oder ob sie überhaupt etwas dachte. Ihr Gesicht war unbeweglich. Ich sah sie als eine der größten Enttäuschungen meines Lebens an. Diese Frau hatte uns reingelegt, ohne dass wir überhaupt etwas bemerkt hatten.
    Ich stand auf.
    Ich musste einfach etwas tun. In mir tobte eine unheimliche Wut. Ich hätte alles in meiner Nähe zerreißen können.
    Ich schwankte. Die mal biegsamen, mal starren Zweige der Büsche gaben mir wenigstens einen einigermaßen guten Halt, aber das Zittern in den Knien hörte auch nicht auf.
    Drei Männer waren zurückgeblieben. Einer kam zu Sylvia. Es sah aus, als wollte er sie erschießen, aber er zog keine Waffe, sondern packte sie am Arm und zerrte sie auf das Fahrerhaus zu, dessen linke Tür offen stand.
    Er stieß die Frau hinein, sagte etwas zu ihr, was ich nicht verstand, dann gab er den beiden zurückgebliebenen Männern einen Wink.
    Ich hatte schon gedacht, dass ich an der Reihe sein würde. Bisher war für sie alles perfekt gelaufen.
    Mich jetzt noch mitzunehmen, wäre nur unnötiger Ballast gewesen. Also war es für sie am besten, wenn man mich aus dem Weg räumte.
    Ich stand. Nur fühlte ich mich alles andere als wohl in meiner Haut. Mein Blick war unscharf, und ich musste mich noch immer an den Zweigen fest halten.
    Dann wurde der Motor des Lastwagens gestartet. Auf die beiden Zurückgebliebenen nahm man keine Rücksicht. Wenn sie wegwollten, konnten sie den Twingo nehmen.
    Das sah
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