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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Scheußlich war das!"
    „Du sagtest, sie hätte zuletzt Interkosmo gesprochen", setzte der Hathor seine Befragung unbeirrt fort. „Demnach verwandte sie anfangs eine andere Sprache. Welche?"
    „Tiefenslang wahrscheinlich", erwiderte ich, ohne lange zu überlegen. „Darum konnte ich ihr die entsprechenden Worte auch nicht von den Lippen ablesen, denn der Tiefenslang ist mir nicht in Fleisch und Blut übergegangen wie das Interkosmo."
    „Du beherrschst den Tiefenslang ausgezeichnet", stellte Tengri fest.
    „Aber eben nicht so gut wie Interkosmo", widersprach ich.
    Der Hathor lächelte fein. „Fast so gut, Atlan", erklärte er freundlich. „Jedenfalls gut genug, um entsprechende Worte von den Lippen abzulesen. Dafür sorgt schon dein fotografisches Gedächtnis. Du hattest eben nicht einmal bemerkt, daß ich nicht laut gesprochen, sondern nur die Lippen bewegt hatte, als ich behauptete, daß du den Tiefenslang ausgezeichnet beherrschst."
    Er hat dich hereingelegt! wisperte der Extrasinn.
    Unsinn/ dachte ich zurück. Tengri würde keinen Freund hereinlegen. Er hat mir nur etwas demonstriert.
    Laut sagte ich: „Dann hat sie nicht Tiefenslang gesprochen, sondern Akonisch." Aber ich hatte es kaum gesagt, als mir klar wurde, daß ich dann ebenfalls die Worte von ihren Lippen hätte ablesen können. Akonisch war ja weiter nichts als die Urform des Arkonidischen - und Arkonidisch war meine Muttersprache. „Ich sehe deinem Gesicht an, daß du selbst dahintergekommen bist", stellte Tengri fest. „Er ist der Meinung, daß es völlig unwichtig ist, welche Sprache die erwähnte Person zuerst gesprochen hat", mischte sich einer der Jaschemen in das Gespräch ein. „Dagegen hält Er es für notwendig, die Möglichkeit zu analysieren, ob diese Person die Abschaltung der Schattenwesen veranlaßt haben könnte."
    „Letzteres befürworte ich", sagte Tengri Lethos. „Da Iruna von Bass-Teth Atlan vor dem Erlöschen der Schattenwesen zusicherte, sich wieder bei ihm zu melden, verlangt die Schließung der Kausalkette die Einfügung der Möglichkeit, daß die Akonin Atlans Rettung wollte und auch wußte, wie sie das anstellen mußte."
    „Nicht nur Atlans Rettung", warf Domo ein. „Wir wurden schließlich auch gerettet."
    „Aber für die Akonin war nur Atlan interessant", stellte der Hathor richtig. „Doch schweifen wir nicht ab. Ich halte es im Unterschied zu den Jaschemen für sehr wichtig zu wissen, daß Iruna von Bass-Teth zuerst weder Interkosmo noch Tiefenslang noch Akonisch gesprochen hat und auch keine andere, Atlan bekannte Sprache."
    „Er sieht nicht ein, warum", murrte einer der Jaschemen.
    „Das Warum steht auf einem anderen Blatt", meinte Tengri gutmütig. „Man kann nicht alles Wissen sofort anwenden, sondern erst dann, wenn es gerade gebraucht wird."
    „Ich will nicht, daß über Iruna geredet wird, als wäre sie verdächtig, uns in eine Falle locken zu wollen!" brauste ich auf, denn die Hartnäkkigkeit des Hathors hatte mein Blut in Wallung gebracht.
    „Wenn dieser Eindruck entstanden sein sollte, bitte ich um Entschuldigung", sagte Tengri sanft.
    Das entwaffnete und beschämte mich, aber bevor ich die richtigen Worte gefunden hatte, um den schlechten Eindruck abzumildern, den ich durch meine Unbeherrschtheit hervorgerufen haben mußte, entstand auf der Innenseite meines Druckhelms zum zweitenmal die Projektior^des Abbilds von Iruna - beziehungsweise ihres Gesichts. Das ließ mich alles andere vergessen.
    „Ich danke dir, daß du unser Problem gelöst hast, Iruna von Bass-Teth", sagte ich auf Interkosmo. „Wo bist du?"
    „Dein Problem ist noch nicht gelöst, Atlan", erwiderte die Akonin, ohne auf meine Frage nach ihrem Aufenthaltsort einzugehen. „Ich konnte Suu Oon Hoo dazu bewegen, die Angriffe der Schatten auszusetzen, aber wenn ich ihm nicht beweisen kann, daß ihr nicht in feindlicher Absicht ins Glaslabyrinth eingedrungen seid, läßt er die Angriffe wieder aufnehmen."
    „Suu Oon Hoo", wiederholte ich. „Ist das ein Lla Ssann?"
    „Ja", bestätigte Iruna von Bass-Teth. „Dann möchte ich mit ihm sprechen", sagte ich. „Das geht leider nicht", erwiderte die Akonin. „Aber wir sind nicht seine Feinde!" rief ich erregt. „Ganz im Gegenteil. Wir sind Ritter der Tiefe."
    „Ritter der Tiefe!" hauchte sie ehrfürchtig. „Ich fühlte es, als du zu mir sprachst, Atlan. Welche Ritter der Tiefe sind außer dir noch da?"
    „Tengri Lethos und Jen Salik", antwortete ich. Dabei blickte ich mich
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