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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda
Autoren: Unbekannt
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ihre Bombenlast auf das Schlachtfeld abwarfen. Panzer rollten schießend über das Gelände.
    Ihnen folgten Soldaten, die dem Abwehrfeuer ihrer Gegner relativ schutzlos ausgesetzt waren.
    Plötzlich explodierten eine Reihe von kleineren Geschossen an den Scheiben, hinter denen wir standen.
    Sie waren nicht stark genug, diese zu durchschlagen, trieben uns aber immerhin zurück.
    Jen und ich hasteten zur Zentrale.
    Wir wollten wissen, warum wir nicht wieder starteten.
    Als wir die beiden Jaschemen sahen, wurde uns augenblicklich klar, daß es sinnlos gewesen wäre, Fragen zu stellen. Die Gondel konnte nicht starten. Irgend etwas hatte sie beschädigt. Wir konnten nur darüber spekulieren, was es gewesen war.
    Vielleicht würden wir es nie erfahren. Ganz sicher aber war, daß es nicht die Geschosse der auf dem Schlachtfeld kämpf enden Wesen gewesen sein konnten. Sie waren viel zu langsam für die Gondel, und sie hätten sie schon Tausende von Kilometern vor dem Schlachtfeld treffen müssen. Es war nichts als ein purer Zufall, daß wir ausgerechnet hier gelandet waren.
    Die beiden Jaschemen wirkten nervös und fahrig. Sie hatten zahlreiche Extremitäten und Augen herausgebildet, und es schien, als ob sie Dutzende von Schaltungen gleichzeitig vornähmen. Situationen wie diese hatte ich Hunderte Male erlebt.
    Ich wußte sie zu beurteilen.
    „Die Lage ist ernst", sagte ich. „Wir stehen mitten auf einem Schlachtfeld. Früher oder später wird eine der beiden Parteien auf den Gedanken kommen, daß wir zur Gegenpartei gehören. Und dann wird sie das Feuer auf uns eröffnen. Dadurch werden die Beschädigungen noch umfangreicher, und schließlich werden wir überhaupt nicht mehr in der Lage sein zu starten."
    Wir hatten erst einen kleinen Bruchteil der gesamten Strecke zurückgelegt. Das Kyberland lag nur etwa 200 Milliarden Kilometer hinter uns.
    Unmittelbar vor den Scheiben der Kanzel explodierte eine Granate. Die Glut breitete sich flächenförmig vor uns aus.
    „Die Jaschemen haben einen Schutzschirm aufgebaut", stellte Jen Salik fest.
    „Aber der ist nicht besonders leistungsfähig", erwiderte ich. „Was tun wir?"
    „Die Kämpfe da draußen müssen sofort beendet werden", antwortete Jen. „Sie sind völlig widersinnig. Der Graueinfluß drängt von allen Seiten heran. In wenigen Tagen ist dies wahrscheinlich schon alles Grauland, und dann ist dieser Krieg für beide Parteien sowieso unwichtig geworden. Gewinner und Verlierer werden sich nicht voneinander unterscheiden. Alle werden grau sein, ebenso wie ihre Umgebung. Und auch die Gründe, die zu diesem Krieg geführt haben, spielen dann keine Rolle mehr."
    „Aber wie erreichen wir, daß sie aufhören zu schießen? Hast du eine Idee?"
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", erklärte er. „Wir müssen die beiden Hauptquartiere besetzen und ausschalten. Die Oberkommandierenden müssen die Einstellung der Kämpfe befehlen."
    Fordergrin Calt drehte sich herum und kam zu uns. Eine der trennenden Scheiben sank herab, so daß er mit uns reden konnte.
    „Wir haben bereits mehrere Treffer hinnehmen müssen", eröffnete er uns. „Ihr müßt eingreifen, oder die Gondel wird so stark beschädigt, daß ein Start auf Wochen hinaus unmöglich wird."
    Calt hatte mir zu verstehen gegeben, daß Caglamas Vlot und er im höchsten Maß beunruhigt waren. Sie verlangten schnelles Handeln von uns.
    „Wir werden etwas unternehmen", erwiderte ich. „Sehr schnell sogar."
    Wir verständigten uns augenblicklich. Jen Salik und ich flogen zur einen Seite der Front, Twirl teleportierte mit Lethos zur anderen. In unseren TIRUNS waren wir ausreichend geschützt. Die Explosivgeschosse, deren Flugbahn wir vereinzelt kreuzten, vergingen mit hellen Leuchterscheinungen in unseren Schutzschirmen. Wir spürten noch nicht einmal Erschütterungen. Wir flogen in einer Höhe von nur etwa zwanzig Metern über das Schlachtfeld. Unter uns wütete das Grauen.
    Kleine Gestalten mit langgestrecktem Körper, vier langen, dünnen Beinen und unverhältnismäßig kräftigen Armen kämpften sich Schritt für Schritt voran. Sie feuerten aus Waffen, die uns altertümlich vorkamen, die aber gleichwohl Tod und Verderben verbreiteten. Immer wieder beobachteten wir, daß Soldaten im Feuer der Gegner zusammenbrachen und daß sofort andere ah ihrer Stelle vorzurücken versuchten, angetrieben von den unerbittlichen Befehlen ihrer Offiziere. Die Oberbefehlshaber hatten nicht, die geringsten Hemmungen, Leben zu opfern. Sie
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