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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda
Autoren: Unbekannt
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wir nicht glaubten, irgend etwas gegen ihn tun zu können. Wenn wir unseren Freunden helfen wollten, dann mußten wir das an anderer Stelle tun.
    „Dort ist es", rief Clio. „Es ist wirklich eine Höhle."
    Die sonst spiegelglatte Wand hatte etwa fünfzig Meter unter der Oberkante eine Vertiefung. Es sah aus, als sei hier etwas mit großer Wucht gegen die Wand gerast und habe diese eingedrückt. Wir glitten an die Vertiefung heran, die etwa fünf Meter weit in die Wand reichte.
    An der tiefsten Stelle leuchtete ein sternförmiger Kristall, der einen Durchmesser von etwa anderthalb Metern hatte. Er glich in seiner äußeren Form dem Stern, den die Energieblasen an der Steilwand bildeten.
    „So etwas Ähnliches habe ich erwartet", sagte der Terraner. „Es besteht also ein Zusammenhang zwischen der Falle an der Wand und diesem Ding hier."
    „Aber welcher?" fragte Clio.
    Ich ließ meine Hand über den Kristall gleiten. Dabei entdeckte ich eine winzige Einkerbung. Ich stutzte und untersuchte sie.
    „Hier ist ein Spalt", sagte ich. „Er reicht tief in den Kristall hinein.
    Weiter drinnen weitet er sich zu einer unregelmäßigen Form aus."
    Wie ein Schlüsselloch, stellte mein Extrahirn spöttisch fest. Nicht gemerkt?
    „Wir brauchen einen Schlüssel", sagte ich.
    „Du meinst, dies ist ein Schloß zu irgend etwas?" fragte Jen.
    „Laß mich machen", bat Clio. Sie drängte sich an mir vorbei. Zugleich bildete sie einen Tentakel, der etwa einen Meter lang war und sich nach vorn hin immer mehr verjüngte, bis er schließlich in einem haarfeinen Ausläufer endete.
    „Was hast du vor?" fragte Jen.
    „Ich will wissen, wie es drinnen im Kristall aussieht", erläuterte sie und schob das haarfeine Ende des Tentakels in den Spalt. Wir konnten sehen, wie der Tentakel sich weiter und weiter vortastete und den Hohlraum in dem Kristall dabei immer mehr ausfüllte.
    „Beeile dich", drängte ich. „Jede Sekunde ist kostbar. Denk an den Nebel."
    „Ich bin soweit", erwiderte sie.
    „Paßt auf."
    Offenbar verhärtete sie nun den Teil ihres Tentakels, den sie in den Kristall geschoben hatte. Es knackte vernehmlich, und dann drehte sich der Kristall plötzlich. Danach löste er sich in sechs Teile auf, die sich voneinander entfernten, und eine Öffnung entstand. Sie war etwa drei Meter hoch und zwei Meter breit, so daß wir mühelos in sie eindringen konnten.
    Ein Gang führte zu einem halbkugelförmigen Raum. Hier schwamm in einer bläulichen Flüssigkeit ein eiförmiges Gebilde. Von diesem gingen Gedankenimpulse aus, die wir zwar empfangen, aber nicht verstehen konnten.
    Jen Salik nahm seinen Kombistrahler in die Hand und richtete ihn auf das Ei. Es war weiß und hatte einen größten Durchmesser von etwa einem Meter.
    „Wir werden keine Sekunde zögern, dich zu töten", erklärte er. „Wir verlangen, daß du unsere Freunde auf der Stelle freigibst."
    Das kann ich nicht, klang es nunmehr klar verständlich in uns auf. Seit Hunderten von Jahren warte ich darauf, daß lebende Wesen kommen, in denen ich meine Brut ablegen kann. Wenn ich jetzt nicht tue, was ich tun muß, wird meine Existenz erlöschen. Ich bin der letzte meines Volkes, und ich habe die göttliche Verpflichtung, mich zu erhalten und für Nachkommen zu sorgen. Ich werde niemanden freigeben.
    „Du legst deine Brut in den Gefangenen ab?" stammelte Clio.
    Das haben wir Userfen seit Anbeginn unserer Existenz getan.
    „Damit ist Schluß", sagte Jen. „Ich töte dich."
    Wenn du mich tötest; wird keiner deiner Freunde frei sein, antwortete das Ei. Mein Bote, der goldene Nebel, wird die Brut in alle Gefangenen ablegen. Willst du das erreichen?
    Dann töte mich. Mein Leben ist unwichtig geworden.
    „Wir wollen erreichen, daß unsere Freunde frei werden", erklärte ich. „Wenn wir dich dazu töten müssen, werden wir das tun."
    Aber ihr werdet nichts damit erreichen, es sei denn, daß ihr die Maschine abstellen könnt, die die Energiefelder errichtet.
    „Wo ist diese Maschine?" fragte ich.
    Tief im Berg verborgen. Unerreichbar für alle, die nicht telekinetisch begabt sind.
    Niemand brauchte uns zu sagen, daß dies die Wahrheit war. Wir erfaßten aus diesen Gedanken, daß es wirklich so war, wie das eiförmige Wesen behauptete.
    Damit seid ihr am Ende, stellte mein Logiksektor nüchtern fest.
    Dem war nichts hinzuzufügen.
    „Es muß doch einen Ausweg geben", sagte Clio verzweifelt. „Wir können nicht zulassen, daß unsere Freunde getötet werden."
    Ich werde alle
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