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1244 - Die Besucher

1244 - Die Besucher

Titel: 1244 - Die Besucher
Autoren: Jason Dark
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etwas hören zu müssen. Je länger es, andauerte, desto mehr empfand er es als Folter.
    Trotz seines Zustands war ein Gefühl nicht zu unterdrücken.
    Es war die Angst.
    Die verfluchte und hündische Angst vor dem Grauen und um sein Leben.
    Er war mit einer derartigen Erscheinung noch nie in Kontakt gekommen, und er konnte sie auch nicht begreifen. Es war ein Angriff, der ihn völlig überraschend getroffen hatte. Er war auch nicht in der Lage, die Augen zu schließen.
    Er sah etwas!
    Zuerst dachte Owen, dass ihm sein umnebelter Geist einen Streich gespielt hatte, aber das war es wohl nicht, denn innerhalb des Lichts bewegten sich Schatten, die genau auf ihn zukamen.
    Große Schatten. Lang wie Menschen. Und langgezogen, so dass sie ihn schon an Flaschen erinnerten, die allerdings eine ungewöhnlich breite Kopfform besaßen.
    Sie kamen mit dem Licht. Sie waren schnell. Sie waren auch nicht zu hören, und dann hatten sie ihn erreicht.
    Owen wollte schreien. Das schaffte er nicht mehr. Seine Kehle war einfach zu. Er bekam nichts mehr hervor, sah dann die beiden aus dem Licht erscheinen und entdeckte hinter ihnen einen sehr großen und irgendwie runden Schatten.
    Dann waren sie über ihm.
    Nein, es war kein Schrei, der sich aus seinem Mund löste.
    Obwohl er schreien wollte, aber in ihm brach etwas zusammen, als bestünde er selbst aus Glas.
    Es war vorbei!
    Er starb.
    Und er sah nicht mehr, was mit ihm passierte…
    ***
    Am anderen Morgen.
    Die winterlichen Nebel hatten sich verzogen. Jetzt versuchte die Sonne, sich freie Bahn zu verschaffen, was ihr nur mühsam gelang. In Kiltegan erwachte das Leben. Alles ging wieder seinen normalen und ruhigen Gang. Auch die Kinder mussten zur Schule, und sie waren es, die den schrecklichen Fund machten.
    Auf der Straße lag ein Fahrrad.
    Das war nicht unnormal, aber es gab noch etwas, was sie völlig verstörte.
    Neben dem Rad breitete sich ein weißes Pulver aus, das der Wind noch nicht verweht hatte. Und inmitten des Pulvers zeichnete sich noch etwas anderes ab.
    Knochen!
    Helle Knochen. Nur wenige, aber bei den wenigen war zu erkennen, dass es sich unter anderem um Teile eines Schädels handelte.
    Minuten später hatte sich in Kiltegan herumgesprochen, was passiert war. Entsetzte Menschen liefen zusammen. Man beriet miteinander, was ge tan werden musste.
    Auch der Bürgermeister war gekommen. Einen Polizeiposten gab es in der Ortschaft nicht.
    Man war ratlos. Bis jemand auf die Idee kam, dass diese Reste durchaus ihrem Mitbürger Owen Donnnel gehören konnten. Ihn hatte es erwischt.
    »Es war das Licht«, sagte eine alte Frau. »Das Licht und die Fremden…«
    Niemand gab ihr eine Antwort. Bis der Bürgermeister eine Entscheidung traf.
    »Wir werden die Reste begraben«, ordnete er an. »Mehr können wir nicht tun.« Er schaute jeden der Bewohner an, die in der Nähe standen. »Ansonsten werden wir darüber schweigen…«
    Die Antwort bestand aus einem kollektiven Nicken…
    ***
    Um mich herum war Stimmengemurmel zu hören, und die Wärme im Raum hatte bei mir in der Kehle ein trockenes Gefühl hinterlassen. Deshalb stand vor mir eine große Flasche Mineralwasser, aus der ich mir das Glas voll schenkte. Meine Maschine aus London war in Dublin etwas früher gelandet, und jetzt wartete ich auf den Flieger aus Glasgow, in der die Person sitzen würde, die ich treffen wollte.
    Die Frau hieß Maxine Wells. Genauer gesagt: Dr. Maxine Wells, und sie war Tierärztin von Beruf. Ich hatte sie bei einem Fall kennnen gelernt, in dem es um Ratten gegangen war, und ich wusste, dass sie eine Person war, die mit beiden Beinen im Leben stand, und auf die man sich hundertprozentig verlassen konnte.
    Irgendwie schien unser erstes Zusammentreffen damals etwas Schicksalhaftes gehabt zu haben, denn unsere zweite Bege gnung hatte ebenfalls nicht unter normalen Umständen stattgefunden. Da war es um die fliegenden Menschen gegangen, die von einem teuflischen Professor genmanipuliert worden waren.
    Und der dritte Fall, der uns zusammengeführt hatte, war ebenfalls nicht normal gewesen. Da hatte sogar der Eiserne Engel aus dem längst versunkenen Kontinent Atlantis eine Rolle gespielt.
    Und jetzt sollte es zum vierten Zusammentefffen kommen.
    Allerdings würde Maxine allein kommen und ihren Schützling Carlotta zu Hause lassen. Die Kleine war uns beiden ans Herz gewachsen, und sie besaß tatsächlich Flügel wie ein großer Vogel. Nur wollte sie ihre Künste nicht in der Öffentlichkeit vorführen, was
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