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1244 - Die Besucher

1244 - Die Besucher

Titel: 1244 - Die Besucher
Autoren: Jason Dark
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mit zwei Computern, Druckern und einem flachen Laptop. Das alles funktionierte nicht mehr. Ihr war die Energie genommen worden. Zum Glück stürzten die Daten nicht ab, denn die waren gegen derartige Unfälle gesichert.
    Ihr schoss vieles durch den Kopf, als sie auf Zehenspitzen in Richtung Tür ging. Feige war sie nicht. Außerdem ging es um ihren Sohn. Sie versuchte immer wieder etwas gegen die anderen zu unternehmen und musste jedes Mal einsehen, dass sie es nicht schaffte. Es war einfach zu frustrierend.
    Vor der Tür blieb sie noch für einen Moment stehen. Ihr Herz klopfte stark, sie erlebte wieder einen kleinen Schweißausbruch und begann zu zittern.
    Du musst es schaffen!, hämmerte sie sich ein. Du musst da durch. Und du wirst es schaffen.
    Sie öffnete leise die Tür.
    Der erste Blick in den Flur!
    Er war leer, aber nicht völlig leer, denn auch hier hatte das Licht eindringen können. Es war so hell, so grieselig, körnig.
    Völlig unnatürlich. Andere Vergleiche fielen ihr nicht ein und sie wusste, dass sie dieses Licht nicht noch mal auf dieser Welt finden würde.
    Einige Male zwinkerte sie mit den Augen, bevor sie den Kopf zur Treppe hin drehte. Auch dort hatte sich das Licht versammelt. Ob es sich auch im oberen Stockwerk ausgebreitet hatte, war ihr nicht bekannt. Germaine traute sich auch nicht, dorthin zu gehen. Sie drehte den Kopf nach links und konzentrierte sich auf eine Tür, deren Umrisse sie schwach wahrnahm. Beim zweiten Hinsehen stellte Germaine fest, dass die Tür nicht verschlossen war.
    Früher hatte ihr Mann sein Arbeitszimmer dort eingerichtet.
    Seit seinem Verschwinden schlief Kevin, ihr Sohn, dort. Die alten Möbel hatte sie nach oben schaffen lassen und dem Raum ein fröhliches Outfit gegeben, damit Kevin sich dort wohl fühlte.
    Sie hatte die Tür verschlossen, nachdem sie Kevin ins Bett gebracht hatte. Jetzt aber stand sie offen. Die anderen waren also da, und sie würden Kevin holen.
    Germaine stand auf der Stelle. Sie krampfte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Das Herz schlug wieder schneller und auch lauter. Der Mutterinstinkt befahl ihr, hin zu gehen und Kevin zu helfen, aber dagegen stand ein anderes, sehr starkes Gefühl.
    Es war die Angst!
    Sie war wie ein Bohrer. Sie umklammerte ihr Herz. Sie ließ Germaine starr werden, und sie wusste schon jetzt, dass sich nichts ändern würde.
    Es war wie immer. Sie konnte nichts tun. Sie stand einfach nur da und schaute.
    Nichts veränderte sich. Sie hörte keine Schritte, kein Rascheln. Sie hielt die Ohren gespitzt, weil sie davon ausging, dass die anderen Geräusche verursachten, aber das ungewöhnliche Licht fing alles ab.
    Bis auf ein bestimmtes Geräusch, das es gab, so lange sie hier im Haus wohnte.
    Die Tür zu Kevins Zimmer ließ sich nie lautlos öffnen und schließen. Schon immer war ein quietschendes Geräusch zu hören und war auch jetzt nicht verschwunden.
    Die Tür wurde von innen aufgezogen. Weiter geöffnet. Es war niemand zu sehen und so sah es aus, als würde sie sich von ganz allein bewegen.
    Germaine Duc tat nichts. Sie hatte das Gefühl, von einem Frostumhang erwischt worden zu sein. So stand sie auf der Schwelle und schaute nach vorn, die Augen etwas nach links gedreht, weil sie genau gegen das Viereck blickte.
    Das Licht blieb. Es hatte sich auch in Kevins Zimmer hineingedrängt. Aber dort bewegte sich etwas. Schatten erschienen.
    Sie wirkten wie Geister aus einer anderen Welt, die jenseits des menschlichen Begriffsvermögens lag. Die Schatten verursachten kein Geräusch, als sie sich auf die Tür zu bewegten. Sie waren groß, sie waren schmal, aber sie waren nicht zu erkennen. Germaine konnte nicht mal behaupten, ob sie es mit Menschen zu tun hatte oder nicht.
    Es war verrückt, das wusste sie selbst. Wenn sie mit jemandem darüber sprach, der würde nur den Kopf schütteln, weil er die Wahrheit nicht vertrug.
    Die Schatten gingen weiter. Sie näherten sich der Tür und noch immer war nichts zu hören. Der erste Schatten glitt über die Schwelle hinweg und erreichte den Gang.
    Er musste die Frau einfach sehen, doch er nahm keine Notiz von ihr. Er drehte sich um und bewegte sich auf die Haustür zu.
    Der zweite folgte ihr.
    Nur sah er anders aus, denn er trug etwas auf seinen Armen und Germaine wusste genau, was er da aus dem Zimmer geholt hatte. Was wie eine Puppe ausssah, weil es sich nicht bewegte, das war in Wirklichkeit ein menschliches Wesen.
    Kevin, ihr Sohn!
    Germaine, die Mutter, stand da, ohne etwas zu
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