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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz
Autoren: Unbekannt
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drei Neulinge gehören mußte.
    „Ich sehe nicht ein", beklagte sich die vermummte Gestalt, bei der es sich - nach der Stimme zu urteilen - um ein noch junges Mädchen handeln mußte, „wieso alles geheim sein muß."
    „Das Hobby der Holographie ist natürlich ganz legal", erklärte Nummer 6 bereitwillig.
    „Die Anwendung von paranormalen Kräften unterliegt aber gesetzlichen Bestimmungen.
    Mag das Erzeugen von Holographien, also von plastischen Bildern toter Gegenstände, von Schriften, unbeweglichen Szenen und ähnlichen Dingen noch geduldet werden, so ist die Schaffung eines echten oder halbechten Hologramms, eines lebenden Hologramms, eines echten oder eines aus der Phantasie geborenen Wesens, absolut verboten. Es muß in der Vergangenheit unseres Volkes solche Bestrebungen gegeben haben, denn sonst würden solche Gesetze wohl kaum existieren."
    „Das leuchtet mir ein", entgegnete der Frager. „Ich habe aber noch nie ein aus Geisteskraft geschaffenes holographisches Ding gesehen. Oder anders ausgedrückt? ich glaube nicht, daß so etwas überhaupt möglich ist. Ich bin durch euer Pamphlet auf euch aufmerksam gemacht worden und habe so den geheimen Kontakt hergestellt. Ich habe mir aber etwas anderes unter einem Holographen-Hobbyclub vorgestellt."
    „Du warst neugierig", stellte Nummer 6 fest. „Das ist dein gutes Recht. Fast alle Mitglieder stoßen auf diese Weise zu uns. Und wenn sie zum ersten Mal hier oder an einem der anderen Versammlungsorte sind, sind sie skeptisch oder ungläubig."
    „Ich bin ungläubig", erklärte der Neuling.
    „Vielleicht dürfen wir dir eine kleine Demonstration bieten?"
    „Wie soll das geschehen?"
    „Warte!" Nummer 6 erhob sich. „Ich rufe den Dreierzirkel auf. Ich weiß natürlich nicht, welche Nummern ihr im Augenblick tragt, aber ich bitte euch, sich vor dem Tisch zu versammeln, damit Nummer 35 sieht, wozu ein Verbundblock von drei Holographen in der Lage ist."
    „Ich bin Nummer 34", warf der skeptische Frager ein, „aber das ist wohl egal."
    Zwei Vermummte traten aus dem Kreis der Versammelten. Der Dritte des sogenannten Dreierzirkels war einer der an diesem Tag ausgelosten Sprecher. Er stand neben Nummer 6 auf und trat zu den beiden anderen.
    Die drei jungen Antis reichten sich die Hände zu einem Kreis und neigten ihre Köpfe zur Mitte.
    Die Luft über ihnen begann zu flimmern. Aus dem Wechselspiel des imaginären Lichts schälte sich eine Form. Es handelte sich um eine Flasche eines bekannten Getränks für Jugendliche. Sogar der Schriftzug war deutlich zu erkennen. Die Flüssigkeit im Innern schwappte leicht hin und her.
    „Ein Trick!" rief Nummer 34. „Damit könnt ihr einen alten Hobby-Holographen nicht leimen."
    „Dann überlassen wir es dir, was der Dreierzirkel erzeugen soll", erklärte Nummer 6 gelassen. Er schien zu den ganz alten Hasen des seltsamen Vereins zu gehören.
    „In Ordnung", triumphierte der Zweifler. „Ich wähle etwas, von dem ich weiß, daß es es erst seit zwei Tagen auf Trakarat gibt, denn ein Verwandter von mir hat es importiert."
    „Das geht leider nicht", wehrte Nummer 6 ab. „Holographien sind natürlich nur von solchen Dingen möglich, die der Dreierzirkel auch kennt."
    „Jeder kennt das, was ich meine, denn seit einer Woche wird es in den Werbesendungen auf fast allen Kanälen angepriesen. Ich spreche von den Framak-Keksen von Kraxelkrums-Panoi. Jeder von euch muß sie zumindest gesehen haben. Aber keiner von euch hat die Zeit oder die Möglichkeit gehabt, die Daten der Framaks in einen Holo-Speicher zu bringen, diesen hier irgendwo zu verstecken und so die Bilder technisch zu erzeugen. Also, zeigt mir die Framaks. Dann bin ich euer Mitglied."
    Eine Hand aus dem Kreis des Dreierzirkels winkte zum Zeichen des Einverständnisses.
    Sekunden später schwebte eine überdimensional große Kekspackung über den Versammelten. Sie verwandelte sich wenig später in viele Schachteln von Originalgröße, die in einem bunten Kreis herumwirbelten, bis sich eine Packung herauslöste, auf Nummer 34 zuglitt und sich vor diesem selbständig öffnete. Rautenförmige Kekse purzelten heraus, genauso, wie es die Holo-Reklame gezeigt hatte.
    Ein Keks flog direkt in die Hand von Nummer 34, der automatisch danach faßte. Vor Staunen brachte der junge Anti kein Wort mehr heraus.
    „Guten Appetit!" rief einer der Vermummten.
    Nummer 34 wollte das kleine Gebäckstück tatsächlich in den Mund stecken, aber in diesem Moment löste sich die ganze
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