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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz
Autoren: Unbekannt
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Schriftzug kristallisierte sich heraus. Er war zweidimensional und lautete: HOLOGRAPHEN-HOBBYCLUB TRAKARAT.
    Dann erklang aus dem kleinen Gerät ein harmonischer Mehrfachton, und schlagartig veränderte sich das Aussehen der Leuchtschrift. Ihr Text blieb erhalten, aber nun nahmen die Buchstaben alle denkbaren Farben an. Gleichzeitig wurden sie dreidimensional und wesentlich heller. Die Felswände der Höhle schimmerten im Widerschein.
    Erneut klang der Mehrfachton auf. Die Schrift verformte sich zu einer Vielzahl von kleinen Kügelchen, die wirr durcheinanderwirbelten. Einige glitten so weit aus der ursprünglichen Bildzone, daß sie gegen die Höhlenwände prallten. Von dort wurden sie wie Gummibälle reflektiert.
    „Jetzt!" rief der Sprecher auf dem Felssims und berührte erneut eine Taste des Geräts.
    Der Mehrfachton hallte durch die Reihen der Vermummten, die ihre Blicke nicht von dem holographischen Schauspiel nahmen. Jedes Kügelchen begann einen bestimmten Platz aufzusuchen. Die Mitglieder der Hobbygemeinschaft wußten, daß diese Plätze nach einem logischen, aber dennoch zufälligen System bestimmt wurden.
    Mit einem letzten Klang schälten sich vier Zahlen heraus: 6, 9, 15 und 22. Ein paar Rufe der Enttäuschung wurden aus dem Kreis der 32 Mitglieder laut, die wieder nicht ausgelost worden waren.
    Vier Vermummte begaben sich auf die Plätze hinter dem Tisch. Als sie sich gesetzt hatten, sprach noch einmal Nummer 18: „Wir haben neue Mitglieder unter uns, meine Freunde. Gemäß unseren Statuten muß ich daran erinnern, daß diese von der Versammlung in unsere Ziele eingeweiht werden.
    Zunächst möchte ich Nummer 34, 35 und 36 sehr herzlich begrüßen. Wer von den ermittelten Sprechern möchte die Einweisung übernehmen?"
    Drei Hände unter den Kapuzen gingen in die Höhe.
    „Mehrfachbewerbung", stellte Nummer 18 fest. „Dann hat gemäß Paragraph 17b derjenige das Vorrecht, der im Augenblick die niedrigste Nummer trägt."
    „Ich bin Nummer 6", erklärte derjenige, der am weitesten rechts saß. Die Sprache des Vermummten klang etwas verzerrt. Offensichtlich handelte es sich um einen Jungen, der sich gerade im Stimmbruch befand. „Ich werde die Neuen einweisen."
    Es gab keine Einwände von irgendeiner Seite. Nummer 18 verließ seinen Platz und begab sich zu den Versammelten. Seine Aufgabe war erledigt. Am Ende der Versammlung würde ein neuer Überleiter bestimmt werden, wenn die neuen Kodezahlen der Mitglieder (die von Versammlung zu Versammlung wechselten) ausgelost wurden.
    Dieser Überleiter würde dann beim nächsten Mal die Auslosung der vier Sprecher durchführen.
    „Vor vielen hundert Jahren", begann Nummer 6, „stellte das Volk der Antis einen bedeutenden Machtfaktor in der Milchstraße dar. Damals nannte man sich Baálols.
    Unsere Vorfahren haben viele Fehler gemacht. Sie haben ihre Para-Kräfte für das Unrecht eingesetzt. Sie haben nach einer Macht gestrebt, die ihnen nicht zustand. Und sie sind daran gescheitert. Seit dieser Zeit verkümmern die besonderen Geisteskräfte unseres Volkes. Viele unserer Eltern weigern sich gar, sie überhaupt anzuwenden oder sich schulen zu, lassen. Die wenigen Antis, die heute noch für die Kosmische Hanse tätig sind, stellen zwar ein beachtliches Potential dar, wie die Ereignisse im Verth-System beim Kampf gegen den Dekalog der Elemente gezeigt haben. Aber sie verkörpern nicht das, was in uns allen schlummert."
    Ein paar ältere Mitglieder hockten sich gelangweilt auf den kühlen Boden, weil sie solche und ähnliche Worte schon zur Genüge gehört hatten.
    „Unser Hobbyclub hat sich der Aufgabe verschrieben, die paranormalen Kräfte erneut zu aktivieren. In uns ruht mehr, als wir alle ahnen. Die leider umgekommenen Mitglieder 98A und 17B haben den Beweis geliefert, daß wir einzeln oder im Verbund Holographien erzeugen können, die nahezu echt oder ganz echt sind. 98A und 17B wurden Opfer ihrer eigenen gemeinsamen Schöpfung, die sich damit auch selbst vernichtete. Der Beweis allein zählt. Mit Maschinen Holographien oder Hologramme herzustellen, ist für uns alle als Hobby schon Gewohnheit. Wir basteln und bauen damit herum, jeder nach seinem Gutdünken. Wir tauschen unsere Produkte und die Erfahrungen aus, aber letztlich ist das doch Stillstand. Unser oberstes Ziel lautet daher Erzeugung von Holographien und Hologrammen durch die Kraft des Geistes."
    Eine Hand aus dem Kreis der Zuhörer reckte sich in die Höhe. Allen war klar, daß sie einem der
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