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1240 - Das Knochenkreuz

1240 - Das Knochenkreuz

Titel: 1240 - Das Knochenkreuz
Autoren: Jason Dark
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Akkeren achtete nicht darauf. Für ihn war es nur wichtig, dass sich das Kreuz fast in seinem Besitz befand.
    Er zischte einen Namen, den ich nicht richtig verstand. Sofort löste sich einer der hinter uns stehenden Männer und kam auf van Akkeren zu. Der Grusel-Star bedeutete ihm, die Bewachung der Kommissarin zu übernehmen. Wieder spürte Annica eine Mündung an ihrem Kopf, während van Akkeren sich von ihr löste, dann einige Schritte zur Seite trat und seine Hand ausstreckte. Er zielte mit der Waffe auf uns, aber er schoss nicht und sagte: »Erst das Kreuz, dann die Kugel!«
    Van Akkeren war nicht mehr zu halten. Seine Schritte beschleunigten sich, als er auf seine Männer zuging, die das schwere Ding noch immer hielten und damit durchaus ihre Probleme hatten. Sie sahen aus, als hätten sie es am liebsten weggeschleudert.
    Für einen Moment blieb van Akkeren vor dem Kreuz stehen.
    Um sein oberes Ende sehen zu können, musste er hochschauen.
    »Ja!«, hörten wir ihn sagen, »das ist es. Das ist es. Gebt es her!«
    Die Typen waren bestimmt froh, das schwere Ding loszuwerden. Sie kippten es kurzerhand nach vorn, sodass es van Akkeren in seine Arme nehmen konnte.
    Er tat es.
    Er trug es.
    Für ihn schien es kein Gewicht zu haben. Dieser Mann war so aufgeputscht, dass für ihn nichts anderes mehr zählte. Auf dem Weg zum endgültigen Ziel hatte er wieder eine Etappe erreicht.
    Vielleicht hätte sich in den letzten Sekunden für Suko und mich die Chance aufgetan, die Lage zu drehen, aber da gab es noch immer unsere Kollegin Annica Dobel. Wenn wir uns falsch bewegten, war sie die Erste, die eine Kugel abbekam.
    Van Akkeren hatte uns vergessen. Für ihn war das Knoche nkreuz wichtig. Er hatte auch keine Probleme damit, es zu tragen. Sein Kopf war etwas zurückgelegt, damit er in die Höhe schauen konnte, um auch das Ende zu sehen. Er wollte alles, das war immer so, und er bekam…
    Wir hörten den Fluch!
    Van Akkeren war plötzlich durcheinander. Sein Gesicht erhielt einen anderen Ausdruck. Der Mund war so weit in die Breite gezogen, dass die Mundwinkel aussahen, als würden sie reißen. Er hatte auch die Augen weit aufgerissen, und tief aus seiner Kehle fegte ein wütendes Heulen, das sehr schnell stoppte und in eine schreiende Frage überging.
    »Was ist das?«, brüllte er. »Was ist mit dem Kreuz los? Was habt ihr damit gemacht?«
    Er konnte es nicht wissen, denn er hatte mein Kreuz nicht gesehen. Es war auch seinen beiden Vasallen nicht aufgefallen, aber van Akkeren war zur Hälfte ein Dämon. Die Hölle hatte ihn entlassen, und die Hölle hatte ihn mit bestimmten Kräften versorgt.
    Er spürte das Kreuz!
    Dessen Kraft brandete gegen ihn. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er zitterte, aber er hielt es noch fest, und dann richteten sich seine Augen auf mich.
    »Sinclair, was…?«
    Ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen. An diesem Punkt ging ich das Risiko einfach ein.
    Noch in seine letzten Worte peitschte meine Stimme. Und diesmal schrie ich.
    Es war die Aktivierungsformel. Die Worte, die der Prophet Hesekiel übermittelt hatte. Sie waren über 2000 Jahre alt, doch sie hatten auch noch in dieser Zeit ihre Wirkung behalten.
    »Terra pestem teneto - salus hie maneto!«
    ***
    Ja, es war im Moment die einzige Möglichkeit. Ich hoffte, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben, und stand selbst so starr auf der Stelle, wie von einem Blitzschlag getroffen.
    Ich hielt mein Kreuz nicht in der Hand, aber ich hoffte, dass eine Brücke zwischen uns entstand.
    Ja, sie baute sich auf, denn aus dem unteren Drittel des Knochenkreuzes her flammte regelrecht das helle, das wunderbare Licht auf, das das Kreuz wie einen Umhang umgab.
    Alles war so schnell gegangen, dass van Akkeren nicht dazu kam zu reagieren. Er hätte es wahrscheinlich als Einziger gekonnt, denn er wusste über die Kräfte des Kreuzes Bescheid, aber er brachte es nicht fertig, er stand auf der Stelle, eingehüllt in Licht und hielt das Knochenkreuz noch immer fest.
    Seine Leute aber reagierten. Sie wurden geblendet, sie rissen ihre Arme in die Höhe, und auch der Mann hinter Annica Dobel reagierte auf die gleiche Art und Weise.
    »Weg!«, brüllte ich ihr zu.
    Sie begriff. Während Suko und ich zu Boden gingen, um nach unseren Waffen zu greifen, schlug sie ihrem Bewacher die Handkante gegen den Arm. Der Mann konnte kaum etwas sehen, aber er bekam die Schmerzen mit und verlor die Waffe.
    Annica riss sie sofort an sich.
    Wir hielten unsere Berettas
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