Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
124 - In der Gewalt der Daa'muren

124 - In der Gewalt der Daa'muren

Titel: 124 - In der Gewalt der Daa'muren
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Weise Watzlowerst die Rinde des Silberbaums zu Heilstoffen verarbeitete.
    Guundal kehrte zurück, als die Sonne noch eine Handbreit über dem Horizont stand. »Brunor weiß, wo er uns findet«, meldete er. »Eine Stunde vor Sonnenuntergang wird er hier sein.«
    Nicht lange danach traten unterhalb des Hangs vier Bewaffnete aus dem Wald, zwei Armbrustschützen und zwei Speerträger. Rudgaar kannte sie, es waren Angehörige des Beelinner Heers; die Vorhut von Bulldoggs Truppe, wie sich herausstellte. Zwei liefen in den Wald zurück, um Bulldogg und Maakus zu benachrichtigen. Die beiden Suchtrupps hatten sich inzwischen vereinigt.
    Kurz darauf landeten zehn Frekkeuscher vor der Gotteshausruine. Rudgaar erkannte Wulfgang von Beelinn.
    Bald strömten von allen Seiten Bulldoggs Leute aus dem Unterholz. Sie machten zunächst einen Bogen um Watzlowerst und beäugten ihn misstrauisch. Rudgaar musste eine kleine Ansprache halten und die Anwesenheit des Riesen erklären. Er stellte ihn als seinen persönlichen Freund vor. Watzlowerst wuchs vor Stolz noch einmal um eine Handbreite.
    Der Oberst ließ die etwa siebzig Mann lagern und Essen verteilen. Er selbst, Sergeant Maakus und der Unterführer Wulfgang ließen sich bei der verletzten Miouu neben dem Hundemeister, dem Waldmann und dem Riesen nieder.
    »Es wird zum Kampf kommen«, sagte Bulldogg bedrückt.
    »Meine Kundschafter sind auf Pottsdamer Truppen gestoßen. Bolle Karajan, dieser Scheißkerl, führt an die siebzig Mann Richtung Schönes Feld. Mindestens zwanzig Frekkeuscherreiter sind dabei.«
    Er blickte in den Abendhimmel. »Mit ein bisschen Pech sind sie vor der Dämmerung hier.«
    »Dann sollten wir uns in den Wald zurückziehen. Vielleicht finden wir die Tochter der Königin noch vor Einbruch der Dunkelheit.« Rudgaar wandte sich an Guundal. »Nimm einen unserer Frekkeuscher und flieg Brunor entgegen. Er soll an den Südrand der Großen Lichtung kommen und dort warten. Eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang wird er uns dort treffen.«
    »Was gehn uns eure Scheißkriege an?« Fluchend stand Guundal auf und ging zu Wulfgangs Frekkeuscher. »Ich hab meinen Bruder immer gewarnt vor einem Bündnis mit Beelinn! Sind wir denn blöd, dass wir uns für euch prügeln?« Fluchend stieg er in den Sattel und riss fluchend an den Zügeln, bis das Fluginsekt absprang und ihn davon trug.
    »Brunor?« Bulldoggs finstere Miene hellte sich ein wenig auf. »Hat er die Bitte der Königin also erhört?«
    »Er ist mit sechzehn seiner wilden Männer unterwegs zum Schönen Feld.«
    »Das ist gut,« Sergeant Maakus nickte langsam. »Das ist sehr gut. Wir brauchen jeden Mann.«
    »Die Pottsdamer sind schwer bewaffnet«, sagte Wulfgang.
    »Sieht ganz so aus, als wären sie diesmal zu allem entschlossen.«
    »Wer weiß – möglicherweise steckt der Fürst von Pottsdam hinter dem Überfall auf Miouu und Ann. Vielleicht hat er die Tochter der Königin entführt.«
    »Dann hätte er sie doch in Pottsdam versteckt und nicht hier im Schönen Feld«, entgegnete Maakus.
    »Orguudoo mag wissen, welcher Dämon Bolle Karajan ins Hirn geschissen hat«, zischte Bulldogg.
    »Der Tag neigt sich schon.« Rudgaar erhob sich. »Lasst uns gehen!« Er deutete zum Waldrand, wo die Schwarze im Gras lag und wartete. »Sie hat eine Witterung aufgenommen. Ich gebe einen Wisaau-Eber aus, wenn sie uns nicht noch heute Nacht zur Tochter der Königin führt.«
    Die drei Soldaten gingen zu ihren Kriegern. Bald hallten ihre Befehle vom Ruinengemäuer zurück.
    Der Hundemeister blickte auf Canada und Miouu hinunter.
    Der Riese rieb den wunden Rücken des Doyzdoggers mit Wundasche aus der Rinde des Silberbaums ein. Auch die eingerissenen Lefzen verarztete er. »Hör zu, Watzlowerst. Bolle Karajan drückt uns einen Kampf auf, den wir nicht gesucht haben. Es ist nicht dein Kampf. Ich will nicht, dass du dich für uns schlägst.«
    »Wassen Unsinn du quatscht.« Der Riese blickte nicht einmal auf. »Hast dich für mich geschlagen und redest so? Was Watzlowerst einmal sagt, gilt immer: Wer Watzlowerst das Leben rettet, dem gehört Watzlowersts Leben.«
    Rudgaar betrachtete das verwitterte Gesicht des Riesen. Er schien jedes Wort so zu meinen, wie er es sagte. »Danke. Dann höre meine Bitte.« Rechts und links stapften Bulldoggs Soldaten vorbei. Der Boden erzitterte unter ihren Schritten.
    Wulfgangs Frekkeuscher-Geschwader schwirrte mit den Flügeln und hob ab.
    »Rede, Hundemann.«
    »Die Frau und der Doyzdogger können hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher