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124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

Titel: 124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm
Autoren: Larry Brent
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dich
aufs Ohr, Brüderchen, und schlaf dich aus. Ich mach mich auf die Socken. Ich
glaube, ich weiß jetzt, wie’s zusammenhängt. Ich fahre sofort zu Brennan. Wir
haben es mit einer Situation zu tun, für die es bisher kein Beispiel in unserem
Archiv gibt. Der Geist der männermordenden Lady Myra war verbunden mit dem Turm
und dem Spiegel. Lady Myra verlor den Verstand. Bewusstseinsspaltung ... dieser
gespaltene Geist spukte seit Jahrhunderten in den Gemäuern, bis zu dem Tag, an
dem der Spiegelrahmen entdeckt und von dort weggebracht wurde. Drei Menschen
waren an dem Ereignis beteiligt: Harriet und ihr Mann und Dr. Brennan. Wenn man
davon ausgeht, dass Schizophrenie bei Menschen in den verschiedensten
Erscheinungsformen und Stärken auftreten kann, dass in einem Menschen zwei,
drei, vier oder noch mehr Persönlichkeiten verborgen sein können, dann ist es
sicher nicht weit hergeholt, anzunehmen, dass in der Gespensterlady Myra auch
zwei oder drei Persönlichkeiten hausten ... Sie selbst hat ihre Wesensart
verdoppelt oder verdreifacht hinterlassen in dem kaputten Spiegel und - in dem
Turm ... Harriet McGill wurde von einer Seite des rächenden Geistes
beeinflusst. Dr. Brennan, der plötzlich seine Liebe für seltsame Experimente
entdeckte und einen völlig Normalen in sein Sanatorium holte ... wäre ein
weiterer Teil ihres Wesens - wäre dann im Turm selbst noch zurückgeblieben ...
Iwan, das wäre ungeheuerlich. Ich muss los! Zu Brennan! Morna ist noch dort,
und sie ahnt von diesen Zusammenhängen noch nichts. Sie hat sich bisher nicht
gemeldet und ist hier nicht aufgetaucht. Ich hoffe, ihr ist nichts zugestoßen.“
    Als er dies
sagte, wurde ihm flau im Magen. Vor seinem geistigen Auge erstand das Bild von
Tony McGill, wie er jetzt aussah und noch unten im Keller lag
...
     
    ●
     
    Er
vereinbarte mit Iwan noch ein Treffen in den frühen Morgenstunden. Am
berühmt-berüchtigten Gespensterturm der Weißen Frau. Dann unterbrach X-RAY-3
die Verbindung. Er sagte nur noch einige erklärende Worte zu Henry und dessen
Tochter und glaubte, sie nach der Zerstörung des Spiegels allein lassen zu können.
    Erjagte aus
dem Haus und raste danach wie von Sinnen durch die Nacht in Richtung Pembroke.
Es war gut, dass ihm bei dem wahnwitzigen Tempo kein anderes Fahrzeug
begegnete. Larry benutzte die einsame nächtliche Straße als Rennbahn, fuhr
meistens in der Straßenmitte und schnitt mit quietschenden Reifen die Kurven.
In Rekordzeit legte er den Weg zu Brennans Nervensanatorium zurück.
    Er klingelte
Sturm, ehe ihm geöffnet wurde. Eine Nachtschwester wollte ihn erst nicht
einlassen. Als er sagte, dass er von der Polizei wäre, öffnete sie.
    „Ich suche
Schwester Jane. Ich nehme an, sie ist noch hier im Haus. Wo kann ich sie
finden?!“
    „Sie ging mit
Dr. Brennan heute Abend fort. Es kam zu einem Zwischenfall“, erklärte die
Krankenschwester, von der er ebenfalls erfuhr, dass sie die Ablösung für Jane
war.
    „Und wo kann
ich Dr. Brennan finden?“
    Zu einer
Antwort kam es nicht mehr. Eine Tür wurde aufgerissen, und eine andere
Schwester - Ava Barner - stürzte kreidebleich und in höchster Erregung auf den
Korridor.
    „Margret!“,
schrie sie. „Schnell, du musst mir helfen ... Er hat den Verstand verloren. Er
hat die Detektivin - lebendig begraben. Ich hab’s entdeckt! Ich habe ihr Grab
gefunden!“
     
    ●
     
    Der Schrei
war wie ein Alarmsignal. Jetzt gab’s nicht mehr viel zu fragen. Jetzt hieß es
Handeln.
    „Ich bin ein
Kollege der Frau, von der Sie sprechen!“, brüllte Larry, noch ehe er wusste, ob
es sich bei der Person wirklich um Morna handelte, von der Ava Bamer sprach. Er
lief der Schwester nach, die den Mut gefunden hatte, nach Brennans seltsamem
Verhalten ihrer Neugier nachzugeben. Sie gelangten in den von hohen Mauern
umringten Innenhof. Dort lag der frische Erdhügel, steckten noch die Fackeln
und ragten die Enden der Seile aus der Tiefe. Larry verlor keine Sekunde, griff
nach der Schaufel und begann zu graben. Er warf die lockere, krumige Erde in
hohem Bogen zur Seite und grub wie ein Wahnsinniger, dass der Schweiß in
Strömen lief. Er kam schnell durch die lockere Erde und stieß schon bald gegen
einen festen Widerstand. Der Sargdeckel! Larry legte ihn frei und sah mit
Grauen durch den gläsernen Deckel die Frau liegen, die mehr für ihn war als nur
eine Kollegin.
    „Morna!“
    Er schob die
Erde, die ihn noch daran hinderte, den Deckel abzunehmen, hastig zur Seite,
warf dann die
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