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124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

Titel: 124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm
Autoren: Larry Brent
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ruckartig gewesen, so
intensiv wie davor der Windstoß. Aber diese Kraft hatte sich erschöpft und
erstand offenbar nur jenseits des Schleiers. Leicht konnte einer, der in diese
dräuende, wispernde Welt gestoßen wurde, die Richtung verlieren, aus der er
gekommen war. Zum Glück erging es Larry Brent nicht so. Er ahnte die
Zusammenhänge, und dies rettete ihm das Leben und sein Aussehen als Mensch. Er
blieb nicht so lange, dass die vernichtende Hitze, die weiter vorn auf ihn
wartete, ihre furchtbare Wirkung entfalten konnte. Er spürte noch einen
leichten heißen Wind, der ihm entgegenwehte und ihm einen Eindruck von der
ungeheuren Hitze vermittelte, die dahinter auf ihn wartete.
    Es roch nach
versengtem Haar. Sein Haupthaar, seine Augenbrauen! Dann war er auch schon
herum und katapultierte sich mit einem Hechtsprung in die Richtung zurück, aus
der er gekommen war. Er fühlte keinen Widerstand, es gab keine Wand, gegen die
er gestoßen wäre. Er durchbrach den Schleier, ehe das Vergessen einsetzte und
die Neugier größer wurde. Er taumelte in den Keller zurück und hielt noch seine
Taschenlampe und den Smith & Wesson Laser in den Händen.
    Obwohl nur
Halbdunkel im Keller herrschte, schmerzten seine Augen, als er in die normale
Welt zurückstolperte. Wie geblendet musste er die Augen schließen, und er war
noch benommen wie gerade aus dem Schlaf erwacht, als er wieder festen Boden
unter den Füßen spürte und nicht mehr das Gefühl hatte, auf Eiern zu gehen.
Verschwommen, wie in Schattenrissen, nahm er die beiden Gestalten wahr. Harriet
und ihr Vater!
    Sie stand an
der Wand und würgte ihn, und Henry Parker-Johnson konnte sich nicht wehren,
weil ihm die Hände gebunden waren. Harriet oder
vielmehr der unselige Geist der sie bewohnte, wollte den grauhaarigen Mann
töten! X-RAY-3 spurtete los. Lady Myras Geist, eingefahren in Harriet McGills
Körper, war von Hass erfüllt und mordlüstern. Die unheimliche Kraft in Parker-Johnsons
Tochter war ganz auf die Aktion gerichtet, der sie sich hingab.
    Da war Larry
heran. Er ließ im Laufen den Smith & Wesson Laser in den Halfter gleiten
und riss mit der Rechten, die die Lampe hielt, die Würgerin herum, ln dem
Moment, da sich ihm ihr Gesicht zudrehte, schoss er seine freie Linke ab. Der
Faustschlag traf den entscheidenden Punkt an ihrem Kinn. Harriet McGills Augen
wurden groß wie Untertassen. Ihr klappte der Kiefer herab, und sie sah einen
Moment aus, als wolle sie nach Luft schnappen. Dann sackte sie in die Knie.
Larry fing die Bewusstlose auf und ließ sie vorsichtig zu Boden gleiten. Als
Nächstes kümmerte er sich um den schwer atmenden, verquollen aussehenden Henry
Parker-Johnson.
    . ,Ich verstehe... das alles nicht... Harriet... mein Gott
...“Japste der Mann nach Luft.
    „Sehen Sie
nicht nur Harriet in ihr! Da ist noch jemand anders, der sie kontrolliert, der
ihr seinen Willen aufzwingt..." Larry befreite den Mann, der schwach auf
den Beinen stand und den er stützen musste, ehe er sich wieder gefangen hatte.
    Henry
Parker-Johnson starrte auf seine reglos daliegende Tochter.
    „Sie ist von
einem bösen Geist besessen, der mit großer Wahrscheinlichkeit durch die
Anwesenheit dieses Rahmens hier im Haus Eingang gefunden und im Lauf der
letzten Monate immer mehr Besitz ergriffen hat“, erklärte der PSA-Agent.
„Dieser Geist hat für die Veränderungen gesorgt. Er organisierte den Umbau,
ließ den Geheimgang errichten, den Schacht, der in diesen Teil des Kellers
führt... Ihre Tochter weiß mit großer Wahrscheinlichkeit von all diesen Dingen
gar nichts .. .“
    „Wie still
sie daliegt“, flüsterte Parker-Johnson. „Auf einmal ist sie so friedlich.“
    „Ich musste
ihr wehtun. Es tut mir leid. Aber es ist wie bei einem Ertrinkenden, dem man
einen Schlag versetzen muss, damit er den Retter nicht mit in die Tiefe zieht.“
    „Glauben Sie
denn, dass sie überhaupt noch zu retten ist?“
    „Ich hoffe es
sehr. Solange Harriets Bewusstsein ausgeschaltet ist, kann auch der böse Geist
der Lady Myra, als welche sie sich selbst zu erkennen gab, nichts ausrichten.
Und wenn sie wach wird, darf sie keine Gelegenheit haben, ihren Hass
auszuleben.“
    Er verlor
keine Zeit und schien genau zu wissen, was er jetzt tun musste. Er kettete die
bewusstlose Harriet McGill an die Eisenringe, an denen Henry Parker-Johnson vor
wenigen Minuten noch befestigt war. Dann wandte sich X-RAY-3 dem Spiegelrahmen
zu. Er war an drei Haken befestigt. Die riss er aus der Wand und nahm
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