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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere
Autoren: A.F.Morland
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anfassen dürfen. Ich kann nichts mehr für dich tun.«
    Pan Allac wehrte sich verzweifelt, doch Shavenaar ließ ihm keine Chance.
    Erst als er tot zusammenbrach, ließ das Höllenschwert von ihm ab.
    Ich nahm Shavenaar wieder an mich, durchtrennte meine Handfesseln und wandte mich schaudernd von Pan Allac ab.
    ***
    Ich versuchte auf gut Glück, den richtigen Weg einzuschlagen, rief mir ins Gedächtnis, was mir der Kristall gezeigt hatte. Wenn ich gewußt hätte, wo sich die Höhle des Vampirzwergs befand, hätte ich mich zu dem Blutsauger begeben und ihm den Kristall weggenommen, doch die Geisterpiraten hatten mich niedergeschlagen und verschleppt.
    Ich hatte keine Ahnung, wo die Höhle war, aber das kleine Biest wußte, wo ich mich befand. Irgendwann fiel mir auf, daß der Blutsauger mir folgte.
    Die Seeräuber hatten ihn nicht sehr weit verjagt. Seine Gier nach meinem Blut trieb ihn hinter mir her. Ich hatte ihn mehrmals von Baum zu Baum huschen sehen, aber so getan, als würde ich ihn nicht bemerken.
    Ich gab mich arglos, denn ich wollte ihn auf keinen Fall verscheuchen. Ich hoffte, er hätte nicht mitgekriegt, wie Shavenaar gewütet hatte.
    Manchmal hörte ich das verräterische Rascheln dicht hinter mir, dann war es wieder etwas weiter weg. Meine Hand ruhte auf dem Griff des Höllenschwerts, doch der Vampirzwerg kam nie so dicht an mich heran, daß ich die Waffe gegen ihn einsetzen konnte.
    Ich brauchte den Kristall, und ich mußte mir den Blutsauger vom Hals schaffen. Sollte ich den Spieß umdrehen? Das hatte wohl wenig Sinn, denn mit der Ortskenntnis des Vampirzwergs konnte ich es nicht aufnehmen.
    Wenn ich ihm folgte, konnte er mich unter Umständen in Schwierigkeiten bringen, indem er mich in eine gut getarnte Falle lockte. Vielleicht gab es nicht nur diese eine Schlangengrube.
    Nein, er mußte kommen, und ich beschloß, es ihm so leicht wie möglich zu machen. Mein Schritt wurde langsamer, schleppender. Der Vampirzwerg sollte erkennen, daß ich müde war.
    Ich blieb ab und zu stehen, schaute mich jedoch nicht um. Ich war die Unbekümmertheit in Person, und ich konnte nur hoffen, daß der kleine, aber ungemein gefährliche Feind darauf hereinfiel.
    Wieder blieb ich stehen, und ich hörte, wie der Vampirzwerg sich rasch verkrümelte. Ich tat ihm den Gefallen und blickte mich oberflächlich um.
    Dann ging ich noch ein Stück weiter und sank zu einer längeren Rast auf den Boden. Ich lehnte mich an den breiten Stamm eines Baumes, legte Shavenaar quer über meine Schenkel und schloß die Augen.
    Leichter konnte ich es dem Vampirzwerg nicht mehr machen. Ich spielte auf völlig entspannt, tat so, als würde ich schlafen, während meine Nerven straff gespannt waren.
    Es dauerte nicht lange, bis ich das Kratzen von Krallen vernahm. Der hungrige Blutsauger kam! Mein Herz schlug einige Takte schneller, und ich versuchte mit Hilfe der Geräusche, die ich vernahm, abzuschätzen, wie weit der Vampirzwerg noch entfernt war.
    Ich durfte nicht zu früh und nicht zu spät handeln. Wenn ich zu früh zum Schwert griff, sauste der Kleine - vielleicht auf Nimmerwiedersehen - davon.
    Wenn ich zu spät handelte, hatte ich das graugesichtige Biest an meinem Hals hängen. Es gab nur einen einzigen richtigen Zeitpunkt, und den mußte ich erwischen.
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie der Kleine diesmal an mein Blut kommen wollte, und ich nahm an, daß er sich auf mich stürzen und zubeißen würde.
    Als ich nichts mehr hörte, wußte ich, daß es soweit war. Ich riß die Augen auf und sah den Vampirzwerg, zum Sprung geduckt. Er stieß sich ab, ich ließ mich zur Seite fallen, rollte herum und federte hoch.
    Der Vampirzwerg kreischte vor Zorn. Er war der Überrumpelte, und er konnte sich auf diese Situation nicht schnell genug einstellen. Ich hatte das Höllenschwert hochgerissen, und Shavenaar stürzte sich förmlich auf ihn.
    Die Kraft des Höllenschwerts löste den Vampirzwerg auf.
    Er zerfiel zu Staub, aus dem mir der für mich so wichtige Kristall entgegenglänzte. Hastig nahm ich ihn an mich -und stellte enttäuscht fest, daß er mir nichts zeigte.
    ***
    Der Vampirzwerg schien das, was der Kristall von mir angenommen hatte, gelöscht zu haben. Zorn und Enttäuschung hätten mich beinahe veranlaßt, den Kristall, der so für mich wertlos war, in den Wald zu schleudern, doch plötzlich wiederholte sich, was ich schon einmal gesehen hatte.
    Die glänzende Oberfläche nahm meine Erscheinung auf. Das Spiegelbild sank ein, und dann
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