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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere
Autoren: A.F.Morland
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wollte zuerst zurückzucken, hielt dann aber still.
    »Ich möchte mit dir schlafen, Rebecca«, sagte er leise und zärtlich.
    »Das möchte ich auch«, gab sie zurück.
    Sie brauchten es beide, um sich zu entspannen, um die Probleme wenigstens für kurze Zeit zu vergessen. Sie umarmten sich nicht, sondern sie hielten sich aneinander fest; einer war dem anderen Stütze und Trost.
    Es würde - mit ein bißchen Glück -doch noch alles gut werden. Verdammt noch mal, warum sollten sie kein Glück haben?
    Später, als Rebecca merkte, daß David allein sein wolte, zog sie sich an.
    »Was wir getan haben, verpflichtet dich zu nichts«, sagte Rebecca. »Ich möchte, daß du das weißt.«
    »Ich hoffe, du verlangst nicht von mir, daß ich es vergesse«, gab er zurück. »Das möchte ich nämlich nicht. Wir werden es wieder tun, wenn ich nüchtern bin. Damit du siehst, daß ich es ernst meine. Und wir werden den Vereinigten Motorenwerken und Ed LaGreca, diesem aufgeblasenen Affen, die Stirn bieten.«
    Rebecca lächelte zufrieden. »Das hört sich schon wieder mehr nach jenem Mann an, den ich bewundere und liebe.«
    »Wir werden kämpfen - bis zum letzten Atemzug.«
    »Du kannst auf mich zählen.«
    Er zog sich ebenfalls an und wollte mit ihr noch ein Glas kippen, doch sie lehnte ab und ging. Er trank allein, und dann kramte er in seiner Reisetasche herum und brachte einen Revolver zum Vorschein.
    Er hatte die Waffe nicht mitgenommen, um Ed LaGreca zu erschießen, falls er mit seinem Gespräch scheitern sollte, sondern um sich in diesem Fall selbst eine Kugel in den Kopf zu jagen.
    Doch das wollte er jetzt nicht mehr. Rebecca hatte ihm den Lebenswillen wiedergegeben, sie hatte ihm einen Weg aufgezeigt, wie er doch noch aus dieser Misere herauskommen konnte.
    Rebecca hatte ihm, ohne es zu ahnen, das Leben gerettet.
    Er wollte nicht mehr sterben.
    Aber jetzt sollte er sterben!
    ***
    Davon, daß Geisterpiraten die »Glory Day« geentert hatten, hatte David DePrey nichts mitbekommen. Auch nicht, daß mit ihnen sechs Zombies und zwei Dämonen an Bord gekommen waren: Yora, die Totenpriesterin, und Terence Pasquanell, der Mann mit den Todesaugen.
    Die Höllenfeinde hatten sich über das ganze Schiff verteilt. Sie befanden sich im Maschinenraum, auf der Kommandobrücke, im Funkraum, im Tanzsaal.
    Und einer der Zombies tauchte bei David DePrey auf. Der Unternehmer hatte seinen Revolver gerade in die Reisetasche zurückgelegt, als sich hinter seinem Rücken die Tür öffnete und ein grober, breitschultriger Mann erschien: Cosmo Canalito!
    Ein Catcher von besonderem Format, bis vor kurzem von seinem Publikum begeistert gefeiert. Er trug den Kampfnamen »Gorilla«, und er hatte im Ring viele Siege errungen und viel Geld verdient.
    Bis er an Yora geriet.
    Sie schnitt ihm mit einem Dolch die Seele aus dem Leib und machte ihn damit zum Zombie.
    Eine Krankheit hatte sieben Geisterpiraten befallen und ihnen das Fleisch von den Knochen gefressen. Daraufhin hatte Yora sieben Zombies für die Geistergaleere beschafft. [1]
    Sechs waren an Bord gegangen, der siebente war vernichtet worden. Und nun betrat Cosmo Canalito die Kabine des Unternehmers. David DePrey vermutete, Rebecca wäre zurückgekommen.
    Dieses späte Mädchen, dachte er amüsiert. Wenn man In ihnen mal ein Feuer entfacht hat, brennen sie lichterloh.
    Es war ihm nicht unangenehm. Eigentlich hätte er Rebecca bitten sollen zu bleiben. Morgen wollte er fragen, ob er für seine Sekretärin und sich eine Doppelkabine haben konnte.
    Ein kleines, zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, während er sich umdrehte. Als er dann aber den »Gorilla« sah, machte das Lächeln einem empörten Ausdruck Platz.
    »Wer sind Sie denn?« platzte es aus ihm heraus. Aber im nächsten Moment wußte er, wen er vor sich hatte. »Cosmo Canalito!«
    Jedermann in England kannte den »Gorilla«. Der Catcher war berühmt. DePrey begriff aber nicht sofort, daß er einen lebenden Leichnam vor sich hatte.
    Der Mann war zwar blaß, und sein Blick war merkwürdig stumpf, doch das brachte David DePrey noch nicht auf die Idee, er hätte es mit einem Untoten zu tun.
    Ihm kam Cosmo Canalito etwas verwirrt, geistesabwesend vor. Vielleicht konnte er dem »Gorilla« helfen.
    »Sie haben sich offensichtlich in der Kabine geirrt«, sagte er freundlich.
    Cosmo Canalito erwiderte nichts.
    »Wenn Sie mir Ihre Kabinennummer nennen, kann ich… Ist Ihnen nicht gut, Mr. Canalito? Möchten Sie etwas trinken?« DePrey füllte ein
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