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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere
Autoren: A.F.Morland
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zurückkehren, Pan Allac.«
    Er schüttelte den Kopf und sah mich grimmig an. »Hast du vergessen, daß ich dich zum Tod verurteilt habe?«
    »Das war auf dem Schiff.«
    »Dieses Urteil gilt immer noch. Auf dem Schiff hatte ich keine Gelegenheit, es zu vollstrecken, also werde ich es hier tun.«
    Einer seiner Männer hielt plötzlich einen Strick in seinen Händen. Er warf ihn über einen Ast, und einen Moment später wartete erneut die baumelnde Schlinge auf mich.
    ***
    Diesmal gab es keinen Schemel, auf den ich mich stellen mußte. Sie würden mir die Schlinge um den Hals legen und mich anschließend gemeinsam hochziehen.
    Ich war vom Regen in die Traufe gekommen. Was dem Vampirzwerg nicht gelungen war, würden die Geisterpiraten tun.
    Ich stand unter der Schlinge, die langsam hin und her schwang. Noch hatten sie sie mir nicht über den Kopf gestreift, aber das würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Pan Allac trat vor mich hin. »Yora hat mir viel über dich erzählt«, sagte er. »Du bist einer der erbittertsten Höllenfeinde, hast der schwarzen Macht viele Niederlagen beschert. Wie konntest du nur so lange am Leben bleiben, wo es doch so einfach ist, dich zu töten? Wenn ich Asmodis berichte, daß ich dich aufgehängt habe, wird ihn das versöhnlich oder wenigstens milde stimmen«, fuhr Pan Allac fort »Er wird dir den Höllenorden ersten Grades mit Brillanten und gekreuzten Schwertern verleihen«, höhnte ich. »Apropos Schwert. Ich habe für meines keine Verwendung mehr. Wenn du es haben willst, schenke ich es dir.«
    »Du kannst mir nichts mehr schenken, Tony Ballard«, sagte Pan Allac verächtlich. »Alles, was dir gehört, kann ich mir nehmen, sobald du aufgehängt bist«
    »Wie ein Leichenfledderer«, sagte ich. »Ist es nicht unter deiner Würde, einen Toten zu bestehlen?«
    »Na schön, ich nehme dein Geschenk an«, sagte der Geisterkapitän und griff nach Shavenaar.
    Mir stockte der Atem. Gleich würde Pan Allac sein blaues Wunder erleben. Er beging gewissermaßen Selbstmord, ohne es zu ahnen, denn das Höllenschwert würde ihn als neuen Besitzer nicht akzeptieren.
    Allac zog den Schwertgriff unter meinem Gürtel durch. Er hob Shavenaar hoch, und seine Augen strahlten vor Besitzerstolz.
    »Eine großartige Waffe«, bemerkte er, während meine Nerven vibrierten.
    Warum unternahm Shavenaar nichts gegen den Geisterkapitän? Mir brach der Schweiß aus allen Poren. War Shavenaar schwächer geworden? Wußte Pan Allac über das Höllenschwert Bescheid? Oder war sein Wille so stark, daß er sich Shavenaar untertan machen konnte?
    Pan Allac richtete die Schwertspitze gegen meine Kehle.
    »Ich könnte dich auch damit töten, aber das Urteil lautet: Tod durch den Strang. Und dabei soll es bleiben.«
    Er ließ Shavenaar langsam sinken. Plötzlich hob er das Höllenschwert wieder. Ich erschrak, denn es hatte den Anschein, als hätte sich Pan Allac entschlossen, mir den Kopf abzuschlagen.
    Als ich den verblüfften Ausdruck in seinem Gesicht sah, wußte ich, daß nicht er Shavenaar gehoben hatte, nein, die Waffe hatte sich in seiner Hand aufgebäumt.
    Endlich reagierte das Höllenschwert so, wie ich es erwartet hatte. Es griff Pan Allac an. Er riß die Augen auf, taumelte zurück.
    »Was ist mit diesem verfluchten Schwert los?« schrie der Geisterkapitän. »Es lebt! Diese Waffe lebt!«
    Und wie Shavenaar lebte!
    Pan Allac packte den Griff mit beiden Händen und wollte die Schwertspitze zu Boden zwingen. Die Anstrengung verzerrte sein Gesicht. Weit traten die Adern aus seinem Hals hervor.
    Als er begriff, daß er nicht stark genug war, wollte er Shavenaar von sich werfen, doch das ließ das Höllenschwert nicht zu. Es betrachtete Pan Allac als Todfeind, der es niemals hätte wagen dürfen, es zu berühren.
    Seine Unkenntnis sollte ihm zum Verhängnis werden. Er brüllte, seine Männer sollten ihm helfen. Sie gehorchten, aber als sie in Shavenaars Reichweite kamen, griff das Höllenschwert auch sie sofort an.
    Sie wehrten sich mit ihren Säbeln, deren Klingen Shavenaar mit wuchtigen Hieben brach, und Augenblicke später verloren die beiden Geisterpiraten ihr Leben.
    »Nein!« brüllte Pan Allac, als er die letzten Männer seiner Geistercrew zusammenbrechen sah. »Ballard, was ist das für ein Schwert?«
    »Hat es dir Yora nicht erzählt? Es gehörte einst Loxagon, dem Teufelssohn. Es wird dich töten!«
    »Laß es nicht zu! Du wolltest dich doch mit mir verbünden!«
    »Zu spät! Du hättest das Schwert nicht
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