Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1237 - Rebellion der Kyberneten

Titel: 1237 - Rebellion der Kyberneten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er eigentlich den Patrouillengleiter beobachten wollte.
    „Sie reicht bis zur Tiefenkonstante hinauf, nicht wahr?" erkundigte er sich bei Vlot.
    „Selbstverständlich", gab der Jascheme zurück. „Aber ich verstehe nicht, warum Fordergrin zur WAND fliegt Was sucht er dort? Er kann sie sowieso nicht beeinflussen.
    Das geschieht vom Neutrum aus."
    Unwillkürlich richtete Atlan den Blick nach oben. Aber selbstverständlich sah er dort nichts außer dem farbenprächtigen Himmel. Was immer sich „darüber" befand, es war weder zu sehen noch zu erreichen jedenfalls nicht mit den Mitteln, die Vlot und ihm zur Verfügung standen.
    „Er fliegt tatsächlich an der WAND entlang!" sagte Vlot aufgeregt. „Als würde er dort etwas suchen."
    „Er sollte lieber in seine Fabrik zurückkehren", meinte Atlan, als er sah, daß der Boden außerhalb der Atmosphärefabrik in Bewegung geraten war und sich Staubfahnen über ihn erhoben. „Anscheinend bahnt sich ein Sturm an."
    „Ein Sturm?" wiederholte Vlot verständnislos und musterte die Staubfahnen. „Das ist unmöglich! Es gibt im ganzen Kyberland kein Wetter."
    Der Arkonide lachte unsicher.
    „Kein Wetter? Aber ich sehe doch Bäume. Es muß also irgendwann geregnet haben - und Regen ist schließlich eine Wettererscheinung."
    „Nein", erwiderte Vlot tonlos. „Du irrst dich. Im Jaschemen-Reich gibt es weder Pflanzen noch Tiere, ja noch nicht einmal fruchtbaren Boden. Alles, was hier existiert, besteht aus Kybermodulen aller Größenordnungen. Es gibt hier ebensowenig Wetter wie im Innern eines Raumschiffs."
    „Aber die Staubfahnen...?" fragte Atlan.
    „Es sind Wolken von Kybermodulen, die sich gegen die Steuerung aufgelehnt haben", erklärte der Jascheme und deutete in Richtung des Patrouillengleiters. „Da, er wird angegriffen!"
    Atlan sah es im gleichen Augenblick. Einer der Staubschleier hatte zu kreiseln begonnen und bewegte sich auf den Patrouillengleiter zu. Das Fahrzeug flog ein Ausweichmanöver.
    Aber schon näherte sich ihm von der anderen Seite ein weiterer Staubschleier aus Kybermodulen -und mehrere andere bildeten sich gerade."
    „Wie ist das möglich?" wandte sich der Arkonide an Vlot.
    Erst da bemerkte er, daß der Jascheme nicht mehr da war. Er blickte ahnungsvoll auf und sah ihn auf den Schlund im Dimensionstunnel zuschweben, hinter dem ein Ausschnitt von Kyberland mit der Atmosphärefabrik Fordergrin Calts lag.
    „Abschalten!" rief Atlan über Helmfunk. „Flugaggregat abschalten!"
    Aber Caglamas Vlot hörte nicht auf ihn. Die Sorge um Calts Leben schien ihn alle Vorsicht vergessen zu lassen.
    Atlan überlegte, ob er es Vlot nachtun sollte. Doch diesmal scheute er vor dem Risiko zurück. Vor allem aber fürchtete er um die Sicherheit seiner Gefährten, denn er hielt es für möglich, daß die Rebellion der Kybermodule sich nicht nur auf die Umgebung der Atmosphärefabrik beschränkte, sondern auf ganz Kyberland übergriff.
    Außerdem bezweifelte er, daß der Schlund des Dimensionstunnels sich von dieser Seite aus als Übergang zum normalen Kontinuum benutzen ließ.
    Dieser Zweifel bestätigte sich allerdings nicht. Atlan mußte es erkennen, als Caglamas Vlot plötzlich „drüben" auftauchte. Er hielt den Atem an, als drei Staubschleier sich auf den Jaschemen stürzten.
    Doch Vlot wußte anscheinend genau, was er tat, denn er ging im Sturzflug bis dicht über den Boden und raste danach im Zickzack in geringster Höhe auf die Atmosphärefabrik zu.
    Sein „Kollege" im Patrouillengleiter schien ihn gar nicht bemerkt zu haben. Er war zur WAND zurückgeflogen und jagte an ihr entlang auf ein Gebiet seiner Atmosphärefabrik zu, das bis dicht an die WAND reichte. Dort tauchte er zwischen den Gebäuden unter.
    Vlot verschwand fast im gleichen Augenblick in der „Stadt".
    Atlan zögerte ein paar Sekunden, dann wandte er sich um und lief den Weg zurück, den er mit Vlot gekommen war.
    Er hoffte jedenfalls, daß es dieser Weg war, denn wenn nicht, würde er wahrscheinlich nie zu seinem Gefährten zurückfinden.
     
    3.
     
    Fordergrin Calt hielt den Patrouillengleiter auf einem runden Platz an, der von gasometerförmigen Hyperschaltkuppeln umrahmt wurde.
    Der Jascheme blickte sich um.
    Er brauchte sich dabei weder zu drehen noch zu wenden, denn er hatte die Gestalt eines Trubbers angenommen - und Trubber waren drei Meter große, von Form und Farbe her an Trüffel erinnernde Wesen, deren gesamte Körperoberflächen dicht an dicht mit Multisensoren bestückt waren.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher