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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg
Autoren: Jason Dark
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nicht umgekehrt. Also willst du etwas von mir.«
    »Das stimmt.«
    »Ich höre.«
    Es ärgerte sie, dass er so gelassen reagierte. Sie spürte seine Sicherheit, und das ärgerte sie noch mehr. Am liebsten wäre sie ihm an die Kehle gesprungen und hätte ihn niedergeschlagen, doch das traute sie sich nicht und so blieb sie zunächst ruhig.
    Aber sie blieb nicht stehen, ließ die offene Tür hinter sich und baute sich vor dem anderen Ende des Tisches auf, an dem Mallmann saß.
    Er schaute hoch, sie blickte nach unten. Justine hatte beide Hände auf den Tisch gestemmt und sie zu Fäusten geballt. Sie sah aus wie immer, denn sie mochte es, wenn das weiche Leder ihren Körper umschlang. Es fühlte sich wunderbar auf der Haut an, ebenso wie die dünne Korsage, die sie unter der offenen Jacke trug.
    »Musste das sein?«, fragte Mallmann.
    »Was meinst du?«
    »Du hast ihn vernichtet.«
    Justine warf den Kopf zurück und lachte laut auf. »Ja, ich habe ihn vernichtet, aber nicht nur das. Ich habe ihn sogar zerrissen, denn er griff mich an. Er wollte mein Blut. Er wollte mir die Kraft aussaugen, die ich mir geholt habe. Er war leer, er gierte danach, und er wusste nicht mehr, was er tat. Es geht nicht an, dass ich mich von einer derartigen Gestalt attackieren lasse. So etwas lasse ich nicht zu, verstehst du das?«
    »Ja, schon…«
    »Dann weißt du ja, in welch einer Verfassung ich bin. Und dass ich zu dir komme, um dies zu verändern.«
    Dracula II erwiderte zunächst nichts. Er hob nur die Auge nbrauen an, und dabei entstanden auf seiner Stirn kleine Falten.
    So sah jemand aus, der nachdenken muss, bevor er eine Antwort gibt.
    »Darf ich fragen, was du verändern willst?«
    »Meinen äußeren Zustand.«
    »Ich höre…«
    Sie schaute ihn giftig an. »Mir gefällt es nicht, was hier mit mir passiert. Ich fühle mich zu schade, verstehst du das? Ich will nicht länger in dieser verdammten Welt bleiben. Ich habe andere Aufgaben zu erfüllen, ganz andere.«
    »Welche?«
    »Ich will herrschen!« Sie schlug mit der rechten Faust auf den Tisch. »Ich will Ze ichen setzen, meine Zeichen, und ich will endlich die Allianz schließen, damit ich meinen Plan erfüllen kann und van Akkeren auch. Du hast dir deine Vampirwelt erschaffen. Du bist hier der Herrscher. Du fühlst dich hier wohl, ich nicht. Ich will mein eigenes Reich und nicht von dir abhängig sein. So sehe ich meine Zukunft.«
    »Ohne mich?«
    »Ja und nein.« Sie deutete mit dem rechten Zeigefinger auf Mallmann. »Wir sind uns gleich, und wir brauchen beide das Blut. Wir sind uns ähnlich, aber wir sind keine Geschwister, und ich bin nicht von dir abhängig. Ich bin stark genug, um meine eigene Welt aufzubauen, in der ich mich wohl fühle.«
    »Du willst noch immer die Hexen?«
    »Ja.«
    »Ich habe dir davon abgeraten, denn es gibt mächtige Personen, die ihre schützenden Hände über sie halten. Assunga und ganz oben Lilith. Reize sie nicht. Noch halten sie sich zurück, aber wehe, wenn du sie direkt angreifst, dann kann auch ich dir nicht mehr helfen.«
    Justine Cavallo trat einen kleinen Schritt zurück. »Glaubst du denn, dass ich mir von dir helfen lasse?«
    »Es wäre besser!«
    »Nein, ich gehe meinen eigenen Weg!«
    Mallmann sagte nichts. Er schaute nur, und dabei kräuselten sich seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. »Dir fehlt die Erfahrung«, erklärte er. »Du bist noch nicht lange im Geschäft, und wenn du ehrlich bist, dann hast du bisher nur Niederlagen erlebt. Oder irre ich mich da?«
    »Du meinst Sinclair?«
    »Wen sonst?«
    Sie winkte mit einer herrischen Bewegung ab. »Vergiss ihn, denn auch du hast es nicht geschafft, ihn zu vernichten. Und du bist nicht neu in diesem Geschäft.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Eben. Und deshalb kannst du mir keine Vorwürfe machen, Mallmann. Nicht du!«
    Dracula II hob die Schultern. »Gut, ich habe dir zugehört, aber ich bin nicht schlauer geworden. Was hast du dir vorgestellt?«
    »Dass ich diese Welt verlassen werde.«
    »Das hast du schon öfter getan«, erklärte er lässig und hob dabei die Schultern.
    »Ja, das habe ich!«, zischte sie, »und ich weiß auch, was du mir jetzt sagen willst. Das kannst du vergessen. Ich fange von vorn an. Ich werde van Akkeren zur Seite stehen. Ich werde ihn suchen und finden, und ich werde erfahren, wie weit seine Pläne gediehen sind, um ihn dann zu unterstützen.«
    »Er braucht dich nicht!«, sagte Mallmann flüsternd. »Du kannst denken, was du willst, aber er braucht dich
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