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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg
Autoren: Jason Dark
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Gesicht zuckte es ab und zu, wenn sie die Lippen zu einem breiten Grinsen verzerrte. Nichts mehr gefallen lassen, einen Neuanfang setzen, alles andere hinter sich lassen, die Gemeinschaft der großen Drei endlich zusammenfügen, denn auch van Akkeren musste mitmischen. Irgendwann würde er doch mal mit seinen Vorbereitungen zu Ende sein. Vielleicht wusste Mallmann ja mehr, und dann konnten sie schon anfangen.
    Der andere Blutsauger richtete sich auf. Er war wie ein Schatten. Ausgemergelt, mager, eingefallen, mehr einem Zombie gleichend als einem Vampir mit dem normalen menschlichen Körper.
    Er wartete noch, bis die Blonde den höchsten Punkt des Steinwegs erreicht hatte.
    Dann schoss er vor!
    Kein Schrei, kein Laut warnte die Blonde. Er kam von der Seite, und er hatte sich den Punkt genau ausgesucht. Er wusste auch, wohin er zu treten hatte, um auf dem glatten Untergrund nicht auszurutschen.
    Justine war ahnungslos. Sie hatte sich zu tief in die eigenen Gedanken vergraben, denn in dieser Welt konnte sie sich sicher fühlen. Sie erlebte den Irrtum, denn die magere Gestalt riss noch mal all ihre Kräfte zusammen und sprang Justine an.
    Von der Seite her prallte der blutleere Vampir gegen sie. Er schleuderte sie zu Boden, denn Justine war wirklich auf dem falschen Bein erwischt worden.
    Plötzlich rutschte sie an der anderen Seite des Wegs entlang, als sollte sie dort in einem Graben landen. Wie ein dürres Skelett lag die Gestalt auf ihr. Sie klammerte sich fest, und die knochigen Klauen mit der dünnen Haut hatten es geschafft, ihre Kehle zu umfassen. Einem Menschen hätten die Klauen die Luft abdrücken können, nicht aber einem Vampir. Trotzdem versuchte er es.
    Justines Überraschung dauerte nicht lange. Sie empfand auch keine Angst. Es gab keine Schrecksekunde, denn sie setzte voll auf ihre eigene Kraft, was der Angreifer nicht wusste. Er wollte sie fertig machen, er wollte sie schocken, sie dann loslassen, um seine Zähne in ihren Hals zu schlagen.
    Das Maul hielt er dabei offen. Aus den Tiefen dieser Höhle drang ein wahnsinniger Gestank, der einem Menschen den Atem genommen hätte, nicht aber der Cavallo.
    Sie wehrte sich nicht. Sie blieb sogar still auf dem Rücken liegen, als die Rutschpartie zu Ende war. Fast hätte sie gelacht, aber sie riss sich zusammen und tat nichts.
    Ihr Feind war ein Federgewicht. Er musste einfach ausgetrocknet sein. Er kniete über ihr, hielt den Kopf gesenkt, und seine Augen sahen aus wie bleiche Halbkugeln.
    In seinem Maul saßen nur noch zwei Zähne, die wie lange Stifte aus dem Oberkiefer ragten. Mit ihnen wollte er die Wunden reißen, aus denen das Blut sprudelte.
    Er tat es nicht.
    Er blieb bewegungslos, denn er hatte das harte Lachen gehört, das ihm entgegenschallte. Sie lag da und lachte. Sie lachte ihn aus und konnte trotz des Drucks um ihre Kehle sprechen.
    »Was willst du?«
    Die Gestalt war nicht in der Lage, etwas zu antworten. Sie konnte nur fauchen.
    »Also was?«
    Er biss zu. Zugleich hatte er die Hände gelöst, um freie Bahn zu haben. Einmal die Zähne in den Hals schlagen und den roten Saft schlürfen. Sie sah so gesund aus, so prall und…
    Justine war schneller.
    Bevor die grauen Stiftzähne ihre Haut berühren konnten, hatte sie zugegriffen. Ihre Hände umklammerten die Handgelenke dieser untoten Gestalt. Mit einer ruckartigen Bewegung bogen sie die dürren Arme zu den Seiten hin weg und drehte sie dann an den Gelenken herum.
    Das dabei entstehende Knacken war Musik in den Ohren der blonden Justine, die mit einer einzigen Bewegung den Angreifer von sich schleuderte wie eine lästige Fliege.
    Mit der zweiten Bewegung kam sie wieder auf die Beine. Es war wirklich toll anzusehen, wie sie plötzlich stand. Diese Geschmeidigkeit zeugte von einer immensen Kraft, die in ihr steckte und sie fast unbesiegbar im körperlichen Kampf machte.
    Die magere Gestalt rollte um die eigene Achse, bis sie liegen blieb. Normalerweise wäre für Justine Cavallo die Angelege nheit erledigt gewesen - sie gab sich nicht mit diesem Abschaum ab -, aber in ihrem Zustand nicht. Der Frust steckte zu stark in ihr. Sie wollte ihn loswerden. Da kam ihr diese Gestalt gerade recht.
    Mit einem Sprung war sie bei ihm und hatte kaum mit den Füßen den Boden berührt, als sie sich schon bückte und den anderen in die Höhe zerrte. Er hing zwischen ihr wie ein Lappen. Sie hätte ihn noch mal zu Boden schleudern können, doch das wollte sie nicht. Ihr glattes Gesicht verzerrte sich und war nichts
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