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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche
Autoren: Jason Dark
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Eisstange näherte sich seinem Herzen. Nichts hielt sie mehr davon ab. Sie kam näher und näher, sie war wie eine eisige Lanze, die immer noch unterwegs war.
    Ein letztes Stöhnen. Ein Laut, der alle Angst transportierte, die Eddy umklammert hielt.
    Dann war die unsichtbare Eisstange da. Sie berührte sein Herz. Es war nur ein winziger Moment, aber der reichte aus, um für einen Stillstand zu sorgen.
    Vorbei!
    Nicht einmal ein letzter Ruck durchzuckte Eddys Körper. Er starb in seiner starren Haltung, den Kopf leicht zur rechten Seite gedreht, die Augen bewegungslos.
    Sekunden später fuhr der Lift wieder an, um sein eigentliches Ziel zu erreichen…
    ***
    Ich war aus Weimar wieder zurückgekehrt und fühlte mich nicht eben wie der große Sieger oder Held. Zwar war es Dagmar Hansen und mir gelungen, den Kunst-Vampir zu zerstören, und Justine Cavallo, die blonde Bestie, hatte ich irgendwie in die Flucht schlagen können, trotzdem fühlte ich mich ziemlich angeschlagen.
    Den letzten Akt des Falls hatte ich nicht richtig mitbekommen. Da war ich durch den Schlag gegen den Kopf weggetreten gewesen, aber ich hatte mir keine Gehirnerschütterung zugezogen. Und auch die Messerwunde am Hals heilte gut. Mit den deutschen Kollegen waren wir ebenfalls gut zurechtgekommen, so hätte ich eigentlich letztendlich zufrieden sein können, aber ich war es nicht.
    Die Stimmung in London war natürlich bedrückt. Es lag an den terroristischen Anschlägen, die den Menschen nicht aus den Köpfen wollte, und genau das sah man ihnen an. Sie liefen mit Gesichtern herum, in denen die Spannung stand. Hochhäuser wurden jetzt mit anderen Augen angeschaut, und es gab nicht wenige, die überlegt en, ob sie nicht lieber ausziehen sollten.
    Verstärkte Polizeistreifen bewegten sich durch die Straßen, Botschaften und andere wichtige Gebäude wurden bewacht.
    Die allgemeine Nervosität hatte sich über alles gelegt, was sich auf zwei Beinen bewegte, und es gab kaum andere Gesprächsthemen.
    Ich war noch einen Tag länger in Weimar geblieben, weil es mit den deutschen Behörden einiges zu klären gab. Dagmar Hansen hatte mich dabei unterstützt, und auch von Harry Stahl hatten wir noch die nötige Hilfe erhalten.
    In London erwartete mich der leicht veränderte Alltag und natürlich ein Büro, das ich mit Suko teilte, der sich während meiner Abwesenheit um einen toten Psychologen gekümmert hatte, um herauszufinden, für wen er gearbeitet hatte.
    »Da war nichts, John.«
    Ich schob die leere Kaffeetasse zur Seite und stand auf. Als ich aus dem Fenster schaute, überkam mich der Zorn. »Verdammt noch mal, er muss was hinterlassen haben.«
    »Hat er nicht.«
    »Jeder Mensch hinterlässt Spuren.«
    »Da gebe ich dir Recht. Aber nicht Dr. Barnabas Barker, nicht er. Unterlagen haben wir gefunden. Patientenkarteien. Ein Expose für ein neues Fachbuch, aber nicht mehr, das musst du mir glauben. Ich habe ja nicht allein gesucht, sondern Experten mitgenommen. Auch sie haben nichts gefunden. Tut mir Leid.«
    »Mist«, flüsterte ich. »Und was hat Sir James erreicht?«, fragte ich und drehte mich dabei um.
    Deshalb sah ich Suko auch lachen. Nur klang es nicht eben fröhlich. »Nichts, gar nichts, John. Das kannst du vergessen. Es ist nichts erreicht worden.« Mein Freund hob die rechte Hand.
    »Nicht, dass du denkst, er hätte es nicht gewollt oder es hätte ihn nicht interessiert, er konnte einfach nicht, verstehst du?«
    »New York - oder…?«
    »Klar. Sir James gehört zum Stab, der in dieser Krise gebildet wurde. Er ist praktisch abgezogen worden.« Suko hob die Schultern. »Weiß der Henker, wie lange es noch dauert.«
    Ich setzte mich wieder. »Wenn ich ein Fazit ziehe, muss ich sagen, dass die Spur zu Barkers Hintermännern einfach abgebrochen ist.«
    »Das stimmt.«
    Es passte mir nicht. Ich konnte mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass es Menschen gab, die gewisse menschenverachtende Forschungen finanzierten, um die Ergebnisse dann für ihre Zwecke auszunutzen. Das geschah nicht im Sinne des Erfinders, zumindest nicht nach meinem Geschmack.
    »Uns sind die Hände gebunden, John, so ist das nun mal«, sagte Suko.
    Ich sah ihn an. »Macht dich das nicht sauer?«
    »Nein, frustig.«
    »Ja, das klingt besser.«
    »Hört sich an, als wolltest du nicht aufgeben?«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Im Prinzip hast du Recht. Nur weiß ich nicht, wie ich das in die Wege leiten soll. Von offizieller Seite kann nichts unternommen
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