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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche
Autoren: Jason Dark
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dringen, sein Herz in der Mitte zerreißen und…
    Prestons Gedanken stoppten, als hätte das Eis sie einfach geschluckt. Er kam nicht mehr weiter. Er war durcheinander.
    Hinter der Stirn jagten sich die Gedanken. Sie schienen zu explodieren und aus dem Innern des Kopfes etwas wegzusprengen.
    Er riss den Mund auf!
    Das schaffte er noch, aber er bekam ihn nicht mehr zu. In seiner Kehle entstand ein Laut, der an ein Röcheln erinnerte, das allerdings nicht hoch kam und auf halbem Weg stecken blieb.
    Das Herz arbeitete noch.
    Nur langsamer als gewöhnlich. Zwischen jedem Schlag lag eine längere Pause, und Preston glaubte zu spüren, wie es immer mehr vereiste, denn die verfluchte Kälte beschränkte sich nicht auf das Äußere seines Körpers. Sie drang auch nach innen und umklammerte jedes Organ.
    Luft bekam er nicht mehr. Deshalb hatte er das Gefühl, ersticken zu müssen. Noch konnte Sam sehen und stellte fest, dass die eiskalten Totengeister allesamt seinen Wagen erreicht hatten, um ihn als Opfer zu suchen.
    Angst und Verzweiflung durchströmten ihn. Ihm war plötzlich klar, dass sein geliebter Porsche für ihn zu einer Todesfalle geworden war, aus der es kein Entrinnen mehr gab.
    Noch schlug das Herz!
    Jeden Schlag nahm er wie einen unheimlichen Glockenklang hin, der bis in seinen Kopf dröhnte und sich dort ausbreitete. Er merkte die wahnsinnige Angst, die alles andere überdeckte.
    Und die Gestalten waren da. Grässliche Fratzen, Klauen, skelettierte Arme, die jedoch keinen Widerstand boten, sondern als Geister aus dem Reich der Toten gekommen waren.
    Dann griffen sie richtig zu.
    Oder etwas hatte zugegriffen. So genau wusste er das nicht.
    Er spürte nur einen rasenden und wilden Schmerz in der Brust, der alles in seinem Körper auseinander riss. Er explodierte innerlich. Nichts in ihm blieb mehr heil. Als letzten Eindruck kurz vor dem Tod nahm er das Zerreißen seines Herzens mit, dann hatte der Sensenmann seine Waffe geschwungen und das Leben des Mannes ausgelöscht…
    ***
    Corinna Rice war nervös, das konnte sie nicht verbergen.
    Während wir auf unseren gepolsterten Stühlen saßen, bewegte sie sich mit steifen Schritten durch ihr Büro, fuchtelte mit den Armen, murmelte hin und wieder ein paar Worte vor sich hin, die allerdings mehr ihr selbst galten und nicht an uns gerichtet waren.
    Sie war eine Frau, die sich im Geschäft auskannte und die sich wirklich sicher bewegte. Nun allerdings zeigte sie eine Unsicherheit, die schon erschreckend war. Aus ihr schien eine völlig andere Person geworden zu sein.
    Sie hielt es auch nicht mehr aus, immer durch das Fenster zu schauen. Als sie es zum vierten oder fünften Mal getan hatte, drehte sie sich mit einer scharfen Bewegung um, als wäre ihr plötzlich ein Gedanke gekommen, den sie in die Tat umsetzen musste.
    Sie ging mit schnellen Schritten auf uns zu, blieb am Tisch stehen und hob das Glas mit dem Whisky an, den sie sich inzwischen eingeschenkt hatte.
    »Sorry«, sagte sie, setzte das Glas an die Lippen und kippte den Whisky weg.
    »So nervös?«, fragte ich.
    »Ja.« Sie stellte das Glas wieder zurück. »Ich bin wirklich nervös, Mr. Sinclair.«
    »Wegen Ihres Chefs?«
    Auf ihrer glatten Stirn zeigten sich Falten, als sie nachdachte.
    »Ja, auch, wenn ich ehrlich sein soll. Ich bin es nicht gewohnt, tut mir echt Leid. Mein Chef hätte angerufen. Er geht nie ohne sein Handy fort, das weiß ich.«
    »Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Kann ich denn etwas tun?«
    »Sicher. Sie können ihn anrufen. Oder haben Sie seine Handynummer nicht?«
    Sekundenlang schaute sie mich an, dann hob sie die rechte Hand und schlug sich gegen ihre Stirn. »Ja, verdammt, Sie haben Recht. Warum habe ich daran nicht früher gedacht? Obwohl er es nicht gern hat, wenn man ihn im Wagen anruft. Nur bei dringenden Fällen, aber ich werde es tun.«
    »Das nehmen wir auf unsere Kappe«, sagte Suko.
    »Danke, aber das ist nicht nötig.« Sie hatte bereits ihren Schreibtisch erreicht und ließ sich dahinter nieder. Während sie wählte, wippte sie mit ihrem Stuhl hin und her, schaute gegen die Decke und drehte sich schließlich, was kein Problem war, denn sie hielt ihren tragbaren Apparat am Ohr.
    Niemand meldete sich. Auch dann nicht, als sie darum bat, dass sich Preston doch melden sollte. Schließlich gab sie es auf und legte den Apparat wieder zurück auf die Station.
    »Da geht keiner dran.«
    »Schlecht oder gut?«, fragte ich.
    »Eher schlecht«, flüsterte Corinna Rice zurück, und ihr
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