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1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron
Autoren: Unbekannt
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Weg zur Superintelligenz bringen.
    Das spukt schon eine Weile in den Köpfen der Terraner herum, wird nach jeder bestandenen Bewährungsprobe wieder aktuell. Natürlich sind nicht nur Terraner und Menschen auserwählt, sondern alle Milchstraßenvölker sind in diese Entwicklung einbezogen. Wahrscheinlich sind auch die Völker aus Andromeda und Magellan daran beteiligt, denn wieso sonst hätten sie, gleich den Posbis und Blues, einen Evolutionssprung nach oben gemacht?
    Anne schwirrt der Kopf, sie versucht, abzuschalten und sich auf ihr Problem zu konzentrieren. Es gelingt ihr, sich den diskutierenden Menschengruppen zu entziehen.
    Und da steht sie auf einmal vor der Virennische, und die Virennische ist unbesetzt. Sie tut den entscheidenden Schritt, und damit ist alle Anspannung von ihr abgefallen.
    „Ich habe ein Problem", sagt sie, und das Sprechen fällt ihr ganz leicht. „Es vermag vermessen und egoistisch erscheinen, daß ich das Virenimperium damit belästige. Aber ich kenne keinen geeigneteren Ansprechpartner. Und vielleicht ist mein Anliegen von weiterreichender Bedeutung, als es scheint. Es geht um das Schicksal eines Mädchens, das wir Iris getauft haben, weil wir ihren wirklichen Namen nicht kennen. Es tauchte plötzlich in Leos Kindergarten auf, zu einer Zeit, in der ich dort noch nicht tätig war. Vor drei Jahren etwa..."
    Das Virenimperium schweigt, und obwohl Anne nicht einmal weiß, ob sie überhaupt gehört wird, spricht sie weiter, umreißt die Bedeutung und Zielsetzung von Leonard Froods Heimstatt für terrageschädigte Kinder. Und sie erzählt von Iris ungewöhnlichem Talent, im Bewußtsein anderer die Vision eines Regenbogens entstehen zu lassen, sich aber auf herkömmliche Weise nicht artikulieren zu können.
    „Iris ist von der Hüfte abwärts bewegungsunfähig, sie spricht kein Wort, nimmt ihre Umgebung scheinbar nicht wahr", führt Anne weiter aus. „Dennoch hat man bei ihr nicht das Gefühl, daß sie wirklich gelähmt, taub, blind oder stumm ist. Wir haben sie allen möglichen Untersuchungen und Tests unterzogen, ohne jedoch den geringsten Hinweis auf die Ursache für dieserart Gebrechen zu finden. In Leos Kindergarten besitzen wir natürlich nicht die technischen Möglichkeiten wie die großen Kliniken in der City. Als Leo, das war noch vor meiner Zeit, sich deshalb entschloß, Iris in eine dieser Großkliniken zu bringen, hat sie sich mit aller Gewalt dagegen gewehrt. Damit meine ich nicht körperliche Kraft, denn sie ist sehr zart gebaut und wirkt kränklich. Aber es kam zu einer Reihe parapsychischer Phänomene, die erst aufhörten, als Leo seine Absicht änderte. Iris muß das gemerkt haben, ohne daß Leo sie von seinem Meinungsumschwung unterrichtete.
    Wiederum blieben anschließend vorgenommene Tests ohne Ergebnis."
    Anne macht eine Pause, in Erwartung einer Reaktion des Virenimperiums. Aber das Virenimperium schweigt, und Anne erzählt weiter.
    „Ich kam einige Wochen nach Iris zu Leo und konnte fast alle von ihm gemachten Beobachtungen nachvollziehen. Aber ich bildete mir eine andere Meinung. Nach dem Sturz in den Grauen Korridor und während der sieben Plagen waren keine Anzeichen für eine paranormale Begabung an Iris festzustellen. Ich meine, sie setzte keine verschlüsselten Signale wie die Visionen von Regenbögen. Es war aber festzustellen, daß Leos Kindergarten von den Plagen weniger betroffen war als die Umwelt. Besonders deutlich wurde das beim Xenoforming, als die Umgebung förmlich in einem exotischen Dschungel erstickte und überall Killerpflanzen ihr Unwesen trieben. In Leos Kindergarten aber wuchs dagegen eine berauschend schöne Xenoflora, deren Ableger noch immer existieren und zu denen Iris eine besondere Beziehung hat."
    Anne macht wieder eine Pause. Das Virenimperium schweigt weiterhin, und Anne fragt sich, ob es überhaupt eine Stellungnahme abgeben wird.
    „Natürlich blieben wir auch von den Fairy Queens verschont, und ich behaupte, dank Iris Anwesenheit. Dafür trafen uns Einsteins Tränen voll, und keiner von uns war von der virotronischen Vernetzung ausgeschlossen. Wir lebten jeder auf unserer Mini-Erde...
    jeder, bis auf Iris, wie ich vermute. Meine Beobachtungen in dieser Zeit sind naturgemäß spärlich, aber ich erinnere mich noch ganz genau, daß Iris unbekümmert über das Heimgelände schwebte, als ich aus der virotronischen Vernetzung entlassen wurde. Und ich war die erste in Leos Kindergarten. Iris schien von der Katastrophe, die über Terra
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