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1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel
Autoren: Jason Dark
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Offenbarung des Johannes erlebte und ein Ereignis wie dieses den Untergang einer lokalen Welt einleiten konnte.
    Der Himmel dunkelte weiter ein. Auch das Wasser kam ihm dabei entgegen. Es war ein graues Meer geworden, gepeitscht von Wellen, die sich immer wieder in die Höhe reckten, als wollten sie mit ihren Spitzen den Himmel berühren.
    Noch gab es zwischen ihm und dem Meer einen Trennungsstrich, der den Unterschied markierte. Aber der Streifen zog sich enger zusammen und würde bald völlig verschwunden sein. Dann gab es nur noch den Himmel und das Meer.
    Die Peitsche des Windes wühlte das Wasser noch stärker auf.
    Ein Pfeifen, Heulen und Brausen lag in der Luft, die zudem noch vom hochgewirbelten Sand verdunkelt wurde.
    Auch Jane Collins stand längst auf ihren Füßen. Sie wollte rennen, retten, etwas tun, aber sie kam nicht dazu. Etwas nagelte sie förmlich auf ihrem Platz fest.
    So sah Jane Collins aus wie eine Person, die auf irgendetwas wartete, das einzig und allein sie anging und sonst keinen anderen. Das Finale war noch nicht erreicht, der große Schlag würde noch kommen, und dieses Wissen drückte Janes Herz zusammen. Eine große Angst und Traurigkeit überkam sie mit Macht, und das sah auch der Mann, der neben ihr stand, sie anschaute und das Pendel schwang.
    Er lächelte noch immer. Es war einfach das Lächeln des Siegers, das ihm gefiel und er sprach die nächsten Worte flüsternd aus.
    »Noch ist dein persönlicher Albtraum nicht erschienen, Jane. Aber du wirst nicht mehr lange warten müssen. Dann steigt er auf. Dann wird er die Tiefen deiner Seele durchquert haben und du wirst ihm Auge in Augen gegenüberstehen.«
    Jane hörte die Worte selbst im Tiefschlaf. Aber es war für sie unmöglich, sie zu verkraften. Sie merkte, dass sich die Furcht steigerte. Hinzu kamen die Hilflosigkeit und auch die Trauer.
    Sie stand im Sand und die Tränen rannen an ihren Wangen entlang.
    Auch die Schläferin weinte. Durch die Träume war sie so aufgewühlt worden, dass sie einfach nicht anders konnte.
    Barker sah die Nässe in ihren Augen. Er beobachtete, wie ihre Mundwinkel zuckten.
    Sie warf den Kopf von einer Seite zur anderen, sie riss sogar die Augen auf, obwohl sie schlief, aber wenn sie wach gewesen wäre, dann hätte sie in der Wirklichkeit nur das über ihr schwebende Pendel und vielleicht das angespannte Gesicht des Psychologen sehen können.
    »Er kommt, Jane. Er ist unterwegs. Du wirst ihn gleich sehen…«
    Jane hörte die Botschaft im Traum. Und im Traum stand sie wieder am Strand. Seltsamerweise war sie die einzige Person, die noch auf den Beinen war. Die anderen lagen im Sand oder waren vor den Gewalten der Natur geflohen.
    Der Himmel war verschwunden. Die Sonne war ausgelöscht worden. Ab jetzt hatte die Hölle freie Bahn, und genau sie war etwas, das Jane hasste und vor dem sie sich fürchtete.
    Aber der Teufel hatte das Tor geöffnet. Der Teufel dachte daran, dass Jane Collins einmal zu ihm gehört hatte, und dass er sich ein Opfer nicht wegnehmen lassen wollte.
    Der Träumerin kam es vor, als hielten Hände ihren Kopf so fest, dass sie gezwungen wurde, nur in eine Richtung zu schauen. Dabei fiel ihr Blick über das Wasser, das in der Ferne mit dem Himmel zusammengewachsen war und eine Einheit bildete.
    Genau dort lag die Schnittstelle. Auf der einen Seite das Böse, auf der anderen das Licht. Aber das Licht gab es nicht mehr, denn die Dunkelheit hatte die Überhand gewonnen. Sie war das mächtige Gebirge, das noch den Albtraum verborgen hielt, sich dann aber öffnete, so dass er hervorsteigen konnte.
    Die Gestalt war mächtig. Sie war dunkel, und sie war zugleich vom Feuer der Hölle umhüllt. Ein Riese, kein Mensch, auch wenn er einen menschlichen Körper besaß. Der Traum verzerrte den Herrscher der Hölle noch mehr. Er besaß keine Gestalt, aber er war in der Lage, jede Gestalt anzune hmen und richtete sich dabei nach den Vorstellungen der Menschen, wie sie ihn sahen. Da war der Satan sehr flexibel, das bewies er in diesen langen Augenblicken Jane Collins, die sich diese Gestalt erträumte, so dass sie jetzt ihren ureigensten Albtraum erlebte…
    ***
    Das bekam auch Barnabas Barker mit, der neben der Liege stand und sein Pendel über ihrem Kopf von einer Seite zur anderen schwang.
    Er konnte zwar in die Träume der Detektivin hineindringen, aber er erlebte sie trotzdem. Er wusste jetzt, mit welch einem Grauen sie konfrontiert wurde und dass ihre Urangst Gestalt angenommen hatte und dieses
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